Beethovens Klavierkonzerte unterscheiden sich von allen seinen anderen Werken und entstanden zwischen 1790 und 1809. Ähnlich wie die Sinfonien konzipiert, sind sie für öffentliche Konzerte geschrieben, in denen der Komponist selbst als Solist auftrat. Deshalb ist ihre Zahl auch geringer als die der Klaviersonaten, Quartette und anderer Kammermusik, die man den Amateuren zu häuslichen Aufführungen verkaufen konnte. Außerdem gab es für Beethoven keinen weiteren Anlass, Konzerte zu komponieren, als er seit etwa 1812 sein Gehör mehr und mehr verlor und damit seine öffentlichen Auftritte immer problematischer wurden. Die Konzerte gewähren den besten Einblick in die Art und Weise, wie Beethoven auf der öffentlichen Bühne und in direkter Kommunikation mit dem Publikum agierte. Im "Fidelio" ist die Bühne echt, doch der Komponist verbirgt sich hinter seinen Charakteren. In den Konzerten ist die Bühne sinnbildlich vorhanden, dafür sind die Charaktere und Stimmen ganz seine eigenen. Die Vielfalt dieser Charaktere übertrifft die der Bühne - Gestalten, die er nie vertont hat: Macbeth, Faust und eine ganze Palette von Helden, Träumern, Liebhabern und Narren. Sie treten überall in seiner Instrumentalmusik auf und werden in sinfonische Dramen verwandelt - doch die opernhafte Natur des Konzerts unterstützt die (fiktive) Handlung in besonderer Weise. Und unter Beethovens eigenen Händen kam die poetische Sprache eines Goethe oder Shakespeare weit unmittelbarer hervor als in der Oper. Somit sind seine fünf Klavierkonzerte nicht nur Höhepunkte der Gattung - und "Pflichtprogramm" eines jeden Pianisten -, sondern auch ein intimes Porträt des Menschen Beethoven.
Rudolf Buchbinder war mit fünf Jahren der jüngste Student, der jemals an die Wiener Musikhochschule aufgenommen wurde. Im Laufe seiner jetzt 50jährigen Karriere musizierte er weltweit mit allen großen Orchestern und Dirigenten und ist regelmäßiger Gast bei den Salzburger Festspielen und anderen bedeutenden Festivals. Besonderen Wert legt er auf die akribische Arbeit der Quellenforschung. Er verfügt u. a. über 18 komplette Ausgaben der Sonaten Beethovens, hat eine umfangreiche Sammlung von Erstdrucken und Originalausgaben und ist im Besitz von Kopien der eigenhändigen Klavierstimmen und Partituren der beiden Klavierkonzerte von Brahms. Über 100 Schallplatten-Aufnahmen dokumentieren Umfang und Vielfalt seines Repertoires. Besonderes Aufsehen erregte Buchbinders Einspielung des Klavier-Gesamtwerkes von Joseph Haydn - ausgezeichnet mit dem "Grand Prix du Disque". Sein Zyklus sämtlicher Klavierkonzerte von Mozart mit den Wiener Symphonikern wurde von Joachim Kaiser als "CD des Jahres 1998" gekrönt. Mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt hat er die beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms aufgenommen und mit den Wiener Symphonikern als Solist und Dirigent die 5 Klavierkonzerte von Ludwig van Beethoven. Zum wichtigen Anliegen wurde für Rudolf Buchbinder die Interpretation des "Neuen Testaments" der Klaviermusik: die zyklische Wiedergabe aller 32 Sonaten Beethovens, die er in über 30 Städten - darunter München, Wien, Hamburg, Zürich, Buenos Aires - aufgeführt hat. Höhepunkt der Saison 2005/2006 waren Konzerte mit den Wiener Philharmonikern bei den Wiener Festwochen mit zwölf Mozart-Klavierkonzerten, die auch auf DVD aufgezeichnet wurden.
Programm 25. + 27.04. (Abend):
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73
Programm 26. + 27.04 (Vormittag):
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58
Rudolf Buchbinder | Klavier und Leitung
Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt, Mo bis Fr, 10 - 18 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr,
7. Philharmonisches und 8. Außerordentliches Konzert der Dresdner Philharmonie
Termine:
Fr 25. / Sa 26./ So 27.04.2008, 19.30 Uhr
und So 27.04.2008, 11.00 Uhr
Ort:
Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt