Isaac Albéniz gehörte zu Lebzeiten zu den prominentesten Persönlichkeiten des europäischen Musiklebens und seine Werke beeinflussten viele Zeitgenossen. Die "Suite espagnole" entstand als achtteiliger Zyklus für Klavier. Jedes Stück der Suite trägt den Namen einer spanischen Provinz oder Stadt und einen Untertitel, der auf traditionelle Genres spanischer Musik verweist: u.a. eine Serenata mit liedhaftem Charakter, eine muntere Sevillana, eine lebhafte Seguidilla und natürlich eine Habanera. In der Orchesterfassung von Rafael Frühbeck de Burgos entfaltet sich Albéniz' einzigartige Synthese aus folkloristischen Elementen, klangmalerisch anmutenden Stimmungsbildern und instrumentaler Virtuosität in einer neuen, dem salonhaften Hauch der pianistischen Vorgabe entrückten Tiefe.
Die Konzertsuiten von Manuel de Fallas Ballett "Der Dreispitz" versammeln eine Auswahl aus der Ballettpartitur und sind mindestens genauso beliebt wie die vollständige szenische Version, die 1919 für die Ballets russes entstand. Neben der eingängigen Thematik mit fesselnden rhythmischen Akzenten und der farbenprächtigen Instrumentierung ist vor allem die Verwendung folkloristischer Themen das sichere Fundament, auf dem die Suiten ihre Eigenständigkeit als Bestandteil der Konzertliteratur behaupten. Die höchst differenzierte, in ihrer Wirkung wohlkalkulierte Instrumentierung hat Falla der Typologie der Tanznummern entsprechend einer geschickten Ökonomie unterworfen. So setzt er nicht von Anfang an den vollen Orchesterapparat ein, sondern arbeitet, indem er nach und nach weitere Instrumente hinzutreten lässt, auf effektvolle Verdichtung des Satzes und dynamische Steigerung hin.
Programm:
Felix Mendelssohn Bartholdy
"Die Hebriden" oder "Die Fingalshöhle" - Ouvertüre h-Moll op. 26
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90 (Italienische Sinfonie)
Isaac Albéniz / Rafael Frühbeck de Burgos
Fünf Sätze aus der "Suite espagnole" op. 47
Manuel de Falla
El sombrero de tres picos ("Der Dreispitz")
Suite Nr. 1 und Suite Nr. 2
Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent