6. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie
Sa 6./ So 7. März 2010, 19.30 Uhr
Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt
»Le Carnaval romain«
Das gefeierte Paradestück für Orchester ist ein Teil von »Bevenuto Cellini«, Hector Berlioz' wenig gespielter Oper. Gehalten hat sich hieraus eben dieses Vorspiel zum zweiten Akt, das vermöge seiner Brillanz im Konzertleben ein Eigenleben führt. Auch Berlioz schätzte die geistreiche, 9 Minuten dauernde Ouvertüre. Markante Elemente sind ein weitgespanntes Solo im Englischhorn zu Beginn und ihr orgiastische Abschluss. Dem im römischen Karneval getanzten Saltarello im Mittelteil gab der Ouvertüre ihre Namen.
Dresdner Erstaufführung des Konzerts für Saxofonquartett und Orchester von Rainer Lischka
»Das 2007 in Kiel erfolgreich uraufgeführte Konzert ist in drei Sätze mit den Bezeichnungen Langsam-Lebhaft-Langsam gegliedert, wobei der letzte Satz immer wieder durch verschieden lange, lebhaftere Teile unterbrochen wird. In ihm wiederholt sich auf verdichtende Weise die Gegensätzlichkeit zwischen dem ersten Satz mit seinen lyrischen, teils nachdenklichen, teils sehnsuchtsvollen Gedanken und der Quirligkeit des zweiten. Die stilistische Haltung insgesamt ist lediglich meinem musikalischen Naturell, nicht aber einem System oder einer Strömung verpflichtet.« (Rainer Lischka)
Der gebürtige Zittauer Rainer Lischka studierte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. 1970-2007 unterrichtet er hier Komposition, Musiktheorie und Gehörbildung, 1987 wurde er zum Dozenten und 1992 zum Professor für Komposition berufen. Lischkas Kompositionen sind stark rhythmisch geprägt und wirken oft sehr beschwingt und tänzerisch. Für seine Kompositionen erhielt er bei den Internationalen Kinderliedwettbewerben in Budapest, Berlin und Warschau erste Preise. Zahlreiche Kammermusik- Orchester- und Chorwerke wurden von der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie und dem Kinderchor der Dresdner Philharmonie mit großem Erfolg uraufgeführt. 1986 wurde er für sein Schaffen mit dem »Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis« der Stadt Dresden ausgezeichnet.
Seit seiner Gründung 1969 setzt das Raschèr Saxophone Quartet eine Tradition fort, die in den 30er Jahren von Sigurd Raschèr, dem Pionier des klassischen Saxofons und Gründer des Quartetts, begonnen wurde. Vorrangig versteht es sich also als künstlerischer Initiator dieser Besetzung und regt Komponisten an, neue Stücke für Saxofonquartett zu schreiben. Fast 300 Komponisten sind der Aufforderung gefolgt, darunter Luciano Berio, Erkki-Sven Tüür, Bernd Franke, Stefan Thomas, Giya Kancheli, Maricio Kagel oder Sofia Gubaidulina. Allein 25 Werke in der faszinierenden aKombination von Saxofonquartett mit Orchester enstanden aus der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Interpreten und Komponisten. Namhafte Orchester wie das Gewandhausorchester Leipzig, die Dresdner Orchester, BBC Symphony London,, Orchestre de Paris, die Berliner Philharmoniker und viele mehr konnten für diese außergewöhnliche Besetzung als Begleitung gewonnen werden. Selbstverständlich pflegen die »Raschèrs« das traditionelle Repertoire des Saxofonquartetts oder geben exquisiten Werken in Übertragungen ein neues, oft verblüffendes musikalisches Gesicht. Mit ihrem stilistisch breiten Repertoire sind die »ungekrönten Könige des Saxofons« weltweit unterwegs und gastieren regelmäßig in den bedeutendsten Konzertsälen der Vereinigten Staaten, Asien und Europas. Das Raschèr Quartet hat keine führende Stimme, sondern ist demokratisch organisiert.
In seiner Sinfonie Nr. 7 outet sich Antonín Dvo?ák als Bewunderer von Johannes Brahms. Streng wie sein Vorbild (dessen dritter Sinfonie) gearbeitet, ist die tschechische Volksmusik als Quelle von Dvo?áks Schaffen in den Hintergrund gedrängt. Vorherrschend sind stilisierte oder kämpferisch gestaltete, gleichwohl deutliche Figuren. Sollte die Sinfonie »Aus der Neuen Welt« zu Dvo?ák populärstem Werk werden, so legte der tschechische Komponist mit der Sinfonie Nr. 7 ein Werk für Kenner vor und machte einen bedeutsamen Schritt zu seinem kosmopolitisch orientierten Schaffen.
Leonard Slatkin ist seit der Saison 2008|09 Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Detroit Symphony Orchestra. Zuvor hatte er zwölf Jahre lang dieselbe Position beim National Symphony Orchestra inne. Darüber hinaus ist Leonard Slatkin bei internationalen Orchestern und Opernhäusern regelmäßig zu Gast, so etwa bei den New Yorker Philharmonikern, beim Royal Concertgebouw Amsterdam, bei den Berliner Philharmonikern, an der Metropolitan Opera of New York und der Wiener Staatsoper. Über einhundert Tonträger hat der us-amerikanische Dirigent eingespielt, die bisher mit sieben Grammys ausgezeichnet und für über 60 weitere Grammys nominiert wurden. Leonard Slatkins besonderes Interesse gilt der Förderung junger Künstler, er gründete das National Conducting Insitute, das Saint Louis Youth Orchestra und arbeitet mit sämtlichen Jugendorchestern der Welt zusammen.
Hector Berlioz (1803-1869):
»Le Carnaval romain« (»Römischer Karneval«) op. 9 (1843)
Uraufführung: 3. Februar 1844, Paris
Rainer Lischka (geb. 1942):
Konzert für Saxofonquartett und Orchester (2005)
UA 15. April 2007, Kiel
Antonín Dvo?ák (1841-1904):
Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 (18XX)
Leonard Slatkin | Dirigent
Rasche?r Saxophone Quartet
Christine Rall | Sopransaxofon
Elliott Riley | Altsaxofon
Bruce Weinberger | Tenorsaxofon
Kenneth Coon | Baritonsaxofon
Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt,
Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr,
Tel. 0351 / 4 866 866, Fax 0351 / 4 866 353
www.dresdnerphilharmonie.de
ticket@dresdnerphilharmonie.de