Tschechien ist geografisch kein großes Land. Die musikalische Tradition (Böhmens und) Tschechiens ist allerdings überaus reich und strahlt bis heute weltweit aus. Drei Werke von Bohuslav Martinů, Miloslav Kabeláč und Antonín Dvořák lassen das schlaglichtartig nachvollziehen. Sie fokussieren jeweils auf eine Instrumentengruppe.
Bohuslav Martinůs Doppelkonzert ist für Streichorchester komponiert, hinzu treten Pauken und Klavier. Es entstand 1938 und gehört zu den dramatischsten und expressivsten Werken des Komponisten: Hier spiegeln sich die Bedrohungen kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Pauken und ein Tasteninstrument, in diesem Fall die Orgel, spielen auch in der Dritten Sinfonie von Kabeláč eine Rolle: Sie begleiten einen Chor aus Blechbläsern. Miloslav Kabeláč war ein Komponist, der seinen Weg – ähnlich wie Martinů – in den überaus komplizierten Zeiten in der Mitte des 20. Jahrhunderts finden musste. Er hatte während der deutschen Okkupation Repressionen zu erdulden und war auch später unter der stalinistischen Diktatur kein Liebling der Mächtigen. Seine 1957 vollendete Dritte Sinfonie zeigt ihn als einen unangepassten Künstler von großer Eigenständigkeit.
Mit der Sechsten Sinfonie von erklingt abschließend eines der Werke, mit denen Antonín Dvořák sich in den Jahren um 1880 den Weg zu internationaler Anerkennung bahnte.
Das Konzert wird am 26. März 2021 ab 20.03 Uhr live auf Deutschlandfunk Kultur übertragen und ist im Anschluss online über deutschlandfunkkultur.de für 30 Tage abrufbar.
Programm:
Freitag, 26. März 2021
KULTURPALAST
Konzertsaal
20:03 Uhr auf Deutschlandfunk Kultur
MILOSLAV KABELÁČ
Sinfonie Nr. 3 F-Dur für Orgel, Blechbläser und Schlagzeug (1948/1957)
BOHUSLAV MARTINŮ
Doppelkonzert für zwei Streichorchester, Klavier und Pauken (1938/1939)
ANTONÍN DVOŘÁK
Sinfonie Nr. 6 (1880)
Tomáš Netopil | Dirigent
Cameron Carpenter |Orgel
Christoph Berner | Klavier
Dresdner Philharmonie