In das Jahr 2010 fällt das 140-jährige Gründungsjubiläum des Orchesters. Doch seine Wurzeln reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, zu den Anfängen städtischer Musikpflege, der Ratsmusik, die unabhängig von Hof und Adel entstanden war und bis weit ins 19. Jahrhundert hinein lebendig blieb.
Ihre Entstehung führt die Dresdner Philharmonie auf die Einweihung des ersten Konzertsaales für die Bürger der Stadt am 29. November 1870 zurück. Mit der Organisation großer Orchesterkonzerte in diesem sogenannten »Gewerbehaussaal« bekam die Entwicklung des öffentlichen Konzertwesens der Stadt eine neue Qualität. Das »Gewerbehausorchester« gab ab 1885 regelmäßig Philharmonische Konzerte in Dresden, die dem Klangkörper 1915 den Titel »Dresdner Philharmonisches Orchester« eintrugen.
Die großen Komponisten jener Zeit wie Johannes Brahms, Peter Tschaikowski, Antonín Dvo?ák oder Richard Strauss führten ihre eigenen Werke mit dem Orchester auf. An den ersten Pulten saßen herausragende Konzertmeister wie Stefan Frenkel, Simon Goldberg oder bei den Cellisten Stefan Auber und Meistercellist Enrico Mainardi.
1909 war die Dresdner Philharmonie eines der ersten deutschen Orchester überhaupt, die in den USA auf Tournee gingen. Als der derzeitige Chefdirigent Rafael Frühbeck de Burgos im November 2004 die Dresdner Philharmonie während einer dreiwöchigen Tournee durch die USA führte, verkündete die New Yorker Presse jubelnd, "dass dieser Klangkörper in eine Reihe mit den besten der Welt zu stellen sei" - ein großes Lob für ein ausländisches Orchester, wie es selten im musikalisch verwöhnten Amerika vergeben wird, und eine Anerkennung für die jahrelange konsequente und kontinuierliche Arbeit der Dresdner Philharmonie.
Von Anfang an führten Gastspielreisen die Dresdner Philharmonie in die Musikzentren der ganzen Welt. Auch die Südamerika-Tournee 2005, Tourneen nach Korea und Japan (2008) sowie das Silvesterkonzert 2009 in Peking wurden überwältigende Erfolge. Regelmäßig vertritt das Orchester musikalisch die Landeshauptstadt in Metropolen wie Moskau, Prag, Wien, Salzburg, Luzern, Madrid, Berlin und Köln.
Weltruhm erlangte das Orchester in den 1930er Jahren vor allem unter Paul van Kempen und Carl Schuricht. Sämtliche Bruckner-Sinfonien erklangen erstmals in ihrer Urfassung, was dem Orchester den Ruf eines »Bruckner-Orchesters« eintrug und namhafte Gastdirigenten ans Pult brachte, u.a. Hermann Abendroth, Eduard van Beinum, Fritz Busch, Eugen Jochum, Joseph Keilbert, Erich Kleiber, Hans Knappertsbusch, Franz Konwitschny oder Arthur Nikisch. Nach 1945 waren Heinz Bongartz, Horst Förster, Kurt Masur, Günther Herbig, Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle, Michel Plasson und Marek Janowski als Chefdirigenten tätig, deren Wirken durch zahlreiche Schallplatten- bzw. CD- Einspielungen belegt ist.
Seit der Spielzeit 2004/2005 ist Rafael Frühbeck de Burgos Chefdirigent und Künstlerischer Leiter unter der Intendanz von Anselm Rose. Ehrendirigent ist Kurt Masur.
Unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos spielte die Dresdner Philharmonie von 2006 bis 2008 eine eigene, von der Kritik hoch gelobte CD-Edition ein, die u.a. Werke von Strauss, Wagner, Bruckner und Brahms umfasst. 2008 entstand unter der Leitung von Dennis Russell Davies die Ersteinspielung von Alfred Schnittkes 9. Sinfonie für ECM Records, mit Kurt Masur 2009 eine Aufnahme der Violinkonzerte von Bruch und Brahms mit Sarah Chang für EMI.