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Dresdner Philharmonie

Dvoráks Requiem zum Dresdner Gedenktag

Zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 steht im 5. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie das Requiem von Antonín Dvorák auf dem Programm. Dirigent ist Jirí Kout

(lifePR) (Dresden, )
Auslöser für die Komposition des Requiems waren Dvoráks glänzende, geradezu triumphale Erfolge in England. Seit er am 13. März 1884 in der Londoner Albert Hall sein "Stabat Mater" dirigiert hatte, genoss er die Gunst des dortigen Publikums. Im Juni 1884 ernannte ihn die Londoner Philharmonic Society zum Ehrenmitglied, und in der Folgezeit trat Dvorák regelmäßig in England als Dirigent auf. Wann genau Dvorák vom Musikfest in Birmingham den Auftrag zur Komposition eines neuen großen Chorwerkes erhielt, ist ungewiss. Jedenfalls entschied sich Dvorák für ein Requiem, begann mit der Arbeit am 1. Januar 1890 und schloss die Orchestrierung am 31. Oktober ab. Dvorák hat sein Requiem von vornherein nicht für die Kirche, sondern für den Konzertsaal bestimmt, und obgleich er den liturgischen Text und Ablauf der lateinischen "Missa pro defunctis" beibehält, steht das Werk doch in jener (vor allem im 19. Jahrhundert verbreiteten) Tradition primär "konzertanter" Totenmessen, zu denen auch die Requiem-Vertonungen von Hector Berlioz und Giuseppe Verdi sowie das Deutsche Requiem von Johannes Brahms gehören. Und auch wenn für die Entstehung des Requiems kein Trauerfall den unmittelbaren Anlass gegeben hatte, war Dvorák doch im Laufe seines Lebens oft genug mit Schicksalsschlägen konfrontiert worden, um der Frage nach Leben und Tod nahe zu stehen. In verschiedenen Kommentaren zu Dvoráks Requiem wird die Grundstimmung des Werkes als eine Art "optimistische Trauer" bezeichnet, in der Verzweiflung und Hoffnung sich die Waage halten. Aber nicht nur innerhalb des Requiems selbst, sondern auch bezüglich seiner Stellung in Dvoráks Schaffen scheint diese Deutung sinnvoll: Wie eine Brücke liegt es zwischen der hellen, quasi pastoralen Achten Sinfonie und der dunklen Melancholie des Dumky-Klaviertrios e-Moll op. 90, mit dessen Komposition Dvorák gleich nach Abschluss der Arbeit am Requiem begann. Was die drei Werke - und überhaupt Antonín Dvoráks OEuvre - eint, ist das schlichte Credo, das der Komponist im Oktober 1890 in einem Brief an den Dirigenten Hans Richter formulierte: "Wandle auf jenen Bahnen, welche uns zum höchsten Ziele der herrlichen Kunst führen, und darin wirst du wohl die schönste Belohnung finden können!"

Jirí Kout, aus Prag gebürtig, war zunächst als Dirigent dem Tschechischen Nationaltheater seiner Heimatstadt verbunden, bevor er eine Festanstellung an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf annahm und gleichzeitig als fester Gastdirigent an der Bayerischen Staatsoper in München arbeitete. 1985 folgte er einer Berufung als Generalmusikdirektor an das Saarländische Staatstheater Saarbrücken. 1991 übernahm er die Position des Ersten Dirigenten an der Deutschen Oper Berlin, und 1993 bis 1999 war er zudem Generalmusikdirektor der Oper Leipzig. Mit seinem breiten Opernrepertoire, insbesondere mit den Werken von Wagner, Strauss und Janárek hat sich Kout an den größten Häusern der Welt einen hervorragenden Namen gemacht; wiederholt leitete er Produktionen an der Metropolitan Opera New York sowie an den Opernhäusern von Los Angeles, San Francisco und Chicago. Regelmäßig arbeitet er an der Opéra de la Bastille in Paris sowie den namhaften Häusern Europas. Seine Tätigkeit führte ihn zu den europäischen Spitzenorchestern, in die USA und nach Japan.

5. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie
Sa 13./ So 14.02.2010, 19.30 Uhr
Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt

Programm:

Antonín Dvorák
Requiem für Soli, Chor und Orchester op. 89

Jirí Kout | Dirigent
Luba Orgonasova | Sopran
Alexandra Petersamer | Alt
Michael König | Tenor
Rudolf Rosen | Bass
Philharmonischer Chor Brno
Einstudierung Petr Fiala

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt, Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
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