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Dresdner Philharmonie

"...ein verflucht hübsches Nest..."

Werke von Carl Maria von Weber im 1. Zyklus-Konzert der Dresdner Philharmonie / Sa 19./ So 20.09.2009, 19.30 Uhr / Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt

(lifePR) (Dresden, )
Mit seiner Zuneigung zu Dresden hat es so seine eigene Bewandtnis. Einerseits war es sein ersehnter Lebensmittelpunkt am Ende seines Lebens, andererseits nannte er es aber doch hin und wieder "ein Nest": Carl Maria von Weber. Heute jedoch, über 180 Jahre nach seinem Tod, gehört er zu Dresden wie der Zwinger, die Semperoper und die Frauenkirche. Ab 1817 wirkte er als Königlicher Kapellmeister und Operndirektor in Elbflorenz bis zu seinem Tod. Und schnell wurde er der umschwärmte Mittelpunkt der feinen Gesellschaft. Er verkehrte von Anfang an in den Künstlerkreisen der sächsischen Residenzstadt, war gern gesehener Gast bei Bällen, Diners, Hauskonzerten, Gesprächskreisen und "Dichter-Thees". In Dresden entstanden der "Freischütz", "Euryanthe" und "Oberon", sein "Konzertstück für Klavier" und die "Aufforderung zum Tanz". Höchste Zeit also, ein Konzert einmal ganz dem großen Romantiker zu widmen. Solisten sind der Pianist Christoph Berner und der Soloklarinettist der Dresdner Philharmonie Fabian Dirr, Dirigent ist Rafael Frühbeck de Burgos.

Zwei Sinfonien hat Weber im Winter 1806/1807 erarbeitet. Ihnen fehlt noch das, was man später als seinen "Freischütz"-Ton erkennt. Andererseits stehen sie nicht mehr in der Welt der klassischen Sinfonie, was damit zu tun hat, dass Weber die sinfonische Sprache Beethovens fremd war. Stattdessen hatte er eine "Vorliebe zum Dramatischen". In seiner Ersten Sinfonie zeigte er, zu welch delikatem Orchestersatz, Erfindungsreichtum und virtuoser Bläserbehandlung er fähig war.

Das Konzertstück für Klavier erinnert daran, dass Weber als einer der herausragenden Pianisten seiner Zeit galt. Und für das Klavier entstand - mit den für ihn typischen Stilmitteln wie brillante Läufe, Terzen und Oktavgänge, Dezimengriffe, Glissandi, große Sprünge oder dynamische Effekte - u.a. das Konzertstück in f-Moll, das bis heute hohe Popularität genießt. Vier stark kontrastierende, ineinander übergehende Teile gliedern das einsätzige Konzertstück, das in virtuosem Jubel endet.

Weber schuf mit der "Aufforderung zum Tanz" den ersten Konzertwalzer für Klavier überhaupt. Neu daran war auch die lange Einleitung vor dem Hauptteil mit insgesamt fünf schnellen Walzern, an die die Coda wieder anknüpft, so dass das Bild formaler Geschlossenheit entsteht. Hector Berlioz übertrug die elegante Walzerfolge in eine wirkungsvolle Orchesterfassung.

An Webers Vorliebe für die Klarinette hatte Heinrich Joseph Bärmann (1784-1847) entscheidenden Anteil, der zu den führenden Solisten seines Instruments gehörte. Bärmann hatte in Weber einen Partner, der ihn in die Geheimnisse des zu jener Zeit bautechnisch noch unfertigen Instruments einführte. Mit seinem Erstlingswerk für Klarinette, dem 1811 uraufgeführten Concertino Es-Dur, verbuchte Weber auf Anhieb einen großen Erfolg. In lyrischen Passagen kann sich die Klarinette in ihrer ganzen Gesanglichkeit präsentieren, um im heiteren und furiosen Schluss virtuos zu brillieren.

Der "Freischütz" entfaltete sofort nach seiner Uraufführung seine Wirksamkeit als romantisch-politisches Zeugnis jener Zeit und brachte dem Komponisten einen beispiellosen Triumph ein. Bei der Uraufführung brach bereits nach der Ouvertüre, die beispiellos aufregend auf die Oper einstimmt, ein Beifallssturm los, dass sie wiederholt werden musste.

Programm:

Carl Maria von Weber
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 19
Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll op. 79
"Aufforderung zum Tanz" op. 65 (Orchesterfassung von Hector Berlioz)
Concertino für Klarinette und Orchester Es-Dur op. 26
Ouvertüre zur Oper "Der Freischütz" op. 77

Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent
Christoph Berner | Klavier
Fabian Dirr | Klarinette

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt,
Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr,
Tel. 0351 / 4 866 866, Fax 0351 / 4 866 353
www.dresdnerphilharmonie.de
ticket@dresdnerphilharmonie.de
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