Die monumentale Sinfonie überwältigte das Publikum nach ihrer Uraufführung 1910 zunächst vor allem durch ihre riesige Besetzung. Aber nach und nach entdeckte man, wieviel subtile Feinarbeit der Komponist in das gewaltige Werk investiert hat. Die Ausdeutung der anspruchsvollen Texte geschieht auf ebenso plastische wie vielschichtige Weise. Im ersten Teil verbinden sich komplizierte kontrapunktische Arbeit und ganz unmittelbare Ausdruckskraft. Der zweite Teil nähert sich fast der Oper an, die wirkungsvoll in Szene gesetzten Gesangssoli schaffen hier ein packendes Drama. Goethes zum Teil sehr verschlüsselte Verse gewinnen ein geradezu leidenschaftliches Leben, bis hin zum abschließenden hymnischen „Chorus mysticus“.
Mit der Dresdner Philharmonie war das Werk bisher nur zweimal zu erleben: 1981 unter der Leitung von Herbert Kegel und 2007 mit Rafael de Frühbeck Burgos am Pult. Beide Male stand dem Orchester mit dem alten Mehrzwecksaal im Kulturpalast akustisch kein optimaler Raum dafür zur Verfügung. Mit ihrem neuen Konzertsaal hat die Dresdner Philharmonie nun ideale Bedingungen, um auch ein solches Werk mit all seinen klanglichen Finessen erklingen zu lassen. Besonderer Höhepunkt: die soeben fertig gestellte Konzertorgel der Firma Eule Orgelbau Bautzen GmbH wird das erste Mal erklingen und einen Eindruck davon geben, wie sie sich mit ihren 4.109 Pfeifen und 67 Registern in das Klangbild des Saales einfügt. Ihre feierliche Einweihung findet am 8. September statt.
Beide Konzerte sind momentan ausverkauft, Restkarten evt. an der Abendkasse.
Programm
25. AUG 2017, FR, 19.30 Uhr
27. AUG 2017, SO, 19.30 Uhr
KULTURPALAST
Sinfonie der Tausend
Saisoneröffnung
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 8 Es-Dur für Soli, Kinderchor, zwei gemischte Chöre und Orchester „Sinfonie der Tausend“ (1906/1907)
Michael Sanderling, Dirigent
Christine Brewer, Sopran I (Magna Peccatrix)
Ailish Tynan, Sopran II (Una poenitentium)
Heather Engebretson, Sopran III (Mater gloriosa)
Janina Baechle, Alt I (Mulier Samaritana)
Gerhild Romberger, Alt II (Maria Aegyptiaca)
Brandon Jovanovich, Tenor (Doctor Marianus)
Stephan Genz, Bariton (Pater ecstaticus)
Ain Anger, Bass (Pater profundus)
MDR Rundfunkchor Leipzig
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Philharmonischer Chor Dresden
Philharmonischer Kinderchor Dresden
Dresdner Philharmonie
Konzerteinführung
jeweils 45 Minuten vor dem Konzert