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Dresdner Philharmonie

Internationales Auftragswerk - Deutsche Erstaufführung

(lifePR) (Dresden, )
Im Auftrag von vier europäischen Orchestern - Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Orchestre Nationale du Capitole de Toulouse und Dresdner Philharmonie - schrieb der russische Komponist Rodion Schtschedrin ein Oboenkonzert. Das von Schtschedrin im Jahr 2009 abgeschlossene Oboenkonzert besteht wie ein traditionelles Konzert aus drei Sätzen; allerdings gehen die drei Teile, eine wunderbare Elegy, das Duets und Teil drei Finale mit Epilog, nahtlos ineinander über. »Die Oboe ist wirklich der Held«, sagt der Komponist über sein Konzert. »Sie hat eine großartig lyrisch-melancholische Seite und kann auch sehr lebhaft und virtuos sein. Beide Elemente werden ausführlich entfaltet. « Daneben gibt Schtschedrin dem Englischhorn eine Art Schattenpart. »Im zweiten Teil, Duets, ist es wahrscheinlich am deutlichsten, aber auch an anderen Stellen ist das Englischhorn ständig mit der Oboe im Dialog. Das Englischhorn kommt der Oboe wirklich im Charakter am nächsten.«

Der gebürtige Moskauer Rodion Schtschedrin, eine Generation jünger als Schostakowitsch und Prokofjew, profitierte vom Tauwetter der Chruschtschow-Ära. Er öffnete sich in den Sechzigerjahren westlicher Experimentierfreudigkeit, so dass er vom amerikanischen Kritiker Harold Schonberg 1967 gar als «offizieller Modernist» der Sowjetunion etikettiert wurde. Schtschedrin gelang der politische Spagat: er entzog sich dem Parteieintritt, wusste das System aber auch zu bedienen. Den internationalen Durchbruch bedeutete die Carmen-Suite, ein Liebesbeweis für seine Frau, die Primaballerina Maja Plisetskaya. Als Nachfolger seines Vorbilds Schostakowitsch wurde Schtschedrin Vorsitzender des russischen (nicht sowjetischen) Komponistenverbandes, durfte aber Aufträge aus den USA annehmen. Gedankenvolle Beharrlichkeit und ungebrochenes Arbeitsethos haben sich ausgezahlt: heute pendelt er viel beschäftigt zwischen seinen drei Wohnsitzen in München, Moskau und Litauen. Das 2009 geschriebene Oboenkonzert gaben gleich vier Spitzenorchester gemeinsam in Auftrag. Darunter das Concertgebouworkest Amsterdam, das es im Juni 2010 auch mit dem Solisten Alexei Ogrintchouk zur Uraufführung brachte - Chefdirigent Mariss Jansons setzt sich seit Langem für die Werke Schtschedrins ein.

Arvo Pärt wurde im Jahre 1935 in Paide (Estland) geboren. Nach seinem Studium in der Kompositionsklasse von Heino Eller in Tallinn arbeitete er von 1958 bis 1967 als Tonmeister beim estnischen Rundfunk. 1980 emigrierte er mit seiner Familie nach Wien und ging dann ein Jahr später als Stipendiat des DAAD nach Berlin, wo er bis heute lebt. Als einer der radikalsten Vertreter der sogenannten sowjetischen Avantgarde vollzog sich in Pärts Werk eine tiefe Evolution. Auf eine Periode des Neoklassizismus folgten Jahre, in denen er auf eigenständige Weise die wichtigsten Kompositionstechniken der westlichen Avantgarde anwandte. Ende der 60er Jahre waren diese kompositionstechnischen Mittel für Pärt inhaltslos geworden. Auf der Suche nach einer eigenen Stimme setzte er sich mit dem Gregorianischen Choral, der Schule von Notre Dame und der klassischen Vokalpolyphonie auseinander. 1976, nach 8jährigem Schweigen, meldet sich Pärt zurück mit einem neuen kompositorischen Prinzip, das er Tintinnabuli (lat. Glöckchen) nannte, zurück.

Arvo Pärts ästhetisches Credo: "Musik muss durch sich selbst existieren ... Das Geheimnis muss da sein, unabhängig von jedem Instrument. ... Der höchste Wert der Musik liegt jenseits ihrer Klangfarbe." Hieraus resultieren Kompositionen, die von unterschiedlichen Besetzungen gespielt werden können und in entsprechenden Versionen vom Komponisten notiert werden. Zum Beispiel "Fratres", ursprünglich als dreistimmige Musik konzipiert, ohne jedoch mit einer konkreten Klangfarbe verknüpft zu sein. Die erste Version entstand 1977 für Streichquintett, Bläserquartett und Schlagzeug, es folgten Versionen für Violine und Klavier, für Celli, Streichquartett u. a. m. Die Version für Streichorchester und Schlagzeug entstand 1991.

1906 stand der damals 33-jährige Sergej Rachmaninow als Dirigent, Pianist und Komponist schon auf einer hohen Sprosse der Karriereleiter. In Moskau, wo er einen prominenten Platz im Musikleben einnahm, hinderten ihn seine vielfältigen Verpflichtungen daran, eigene Werke zu schreiben. Deshalb beschloss er, Russland vorübergehend den Rücken zu kehren und sich in Dresden niederzulassen. Dort gleichsam inkognito zu leben, erschien ihm als die einzige Möglichkeit, sich intensiv und auf eine gewisse Dauer dem Komponieren zu widmen. Gleichwohl lebte er unter einem inneren Druck: Er war ängstlich bemüht, eine Symphonie zu schreiben, die den Erfolg des Zweiten Klavierkonzertes übertreffen sollte, und die - was wichtiger war - keine Erinnerungen an das Debakel mit der Ersten Symphonie wecken würde. Dieses Werk war 1897 bei der Uraufführung unter der unzureichenden Leitung von Alexander Glasunow durchgefallen; Rachmaninow wurde damals von schweren Depressionen heimgesucht. In Dresden entstanden dann mit der Klaviersonate Nr. 1 d-Moll op. 28 und der Zweiten Symphonie zwei herausragende Werke. Die Zweite Symphonie zählt außerdem zu den charakteristischsten Kompositionen Rachmaninows.

3. Außerordentliches Konzert

Samstag 30. Oktober 2010 | 19.30 Uhr Kulturpalast, Festsaal
Sonntag 31. Oktober 2010 | 11.00 Uhr Kulturpalast, Festsaal

Arvo Pärt (geb. 1935)
Fratres für Streichorchester und Schlagzeug

Rodion Schtschedrin (geb. 1932)
Konzert für Oboe und Orchester (Deutsche Erstaufführung)
:: KOMPOSITIONSAUFTRAG
des Koninklijk Concertgebouworkest Amsterdam,
des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra,
des Orchestre National du Capitôle de Toulouse
und der Dresdner Philharmonie

Sergej Rachmaninow (1873 - 1943)
Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27

Leonard Slatkin | Dirigent
Undine Röhner-Stolle | Oboe

Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt
Mo bis Fr, 10 - 19 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
Tel. 0351 / 4 866 866, Fax 0351 / 4 866 353
ticket@dresdnerphilharmonie.de | www.dresdnerphilharmonie.de
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