Vier Ouvertüren – eine Oper. Beethoven komponierte für seinen „Fidelio“ drei Ouvertüren, die sog. „Leonoren“-Ouvertüren Nr. 1 bis 3, die er allesamt zugunsten der später als verbindlich in die Oper eingegangenen Ouvertüre verwarf. Ihren festen Platz im Orchesterrepertoire haben sie dennoch erobert, unternahm Beethoven hier doch den damals geradezu revolutionären Versuch, die folgende Handlung vorwegzunehmen. Die Folge: eine große Dichte von Motiven und harmonischen Veränderungen.
Mozarts Klarinettenkonzert gilt als das Standardwerk für dieses Instrument und hat mit seiner klassisch vollendeten Form, seiner Intimität und Schlichtheit und der feinen Ausgewogenheit seines musikalischen Satzes einen Platz als Lieblingsstück sowohl von Klarinettisten als auch eines breiten Publikums erobert. Solist in diesem Konzert ist mit Fabian Dirr der Solo-Klarinettist der Dresdner Philharmonie.
Namensgeber des Konzertprogramms ist Schumanns Sinfonie Nr. 1, die „Frühlingssinfonie“ (die Bezeichnung hatte ihr Schumann selbst gegeben), mit der er nach Jahren des Liedschaffens erstmals ein großes sinfonisches Werk schuf. Völlig neu war der Einsatz einer „poetischen Idee“ statt der bis dahin üblichen Themendualität, was für den Verlauf der Sinfonie von entscheidender Bedeutung ist. Nicht mehr die klassische Sonatenhauptsatzform bestimmt ihren Aufbau und musikalischen Verlauf, sondern verschiedene Abwandlungen der zu Beginn des ersten Satzes vorgetragenen Melodie. „Seiner Majestät dem Könige von Sachsen Friedrich August in tiefster Ehrfurcht zugeeignet“, wurde die Sinfonie 1841 in Leipzig unter Felix Mendelssohn Bartholdy mit großem Erfolg uraufgeführt und gehört bis heute zu den beliebtesten Werken des romantischen Konzertrepertoires.
Domingo Hindoyan arbeitet mit renommierten Sinfonieorchestern zusammen, darunter das Polish National Radio Symphony Orchestra, Mozarteumorchester Salzburg, Orchestre Philharmonique de Radio France, St. Petersburg Philharmonic Orchestra, New Japan Philharmonic, London Philharmonic Orchestra, Sinfonieorchester Basel, Royal Scottish National Orchestra, Orchestre de Chambre de Lausanne und das Simón Bolívar Symphony Orchestra.
In der Saison 2017/18 dirigiert Domingo Hindoyan u.a. die Symphoniker Hamburg, das Orchestre National de Belgique und das Malmö Sinfonieorchester. Er widmet sich auch der Oper und debütierte an der Metropolitan Oper („L’elisir d’amore“), Oper Stuttgart („Tosca“), Semperoper Dresden („La traviata“) und an der Opéra de Monte Carlo („I puritani“).
Zu den Höhepunkten der letzten Zeit gehören Engagements beim Orchestre national de France, dem Philharmonia Orchestra, dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, der Deutschen Radio Philharmonie, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz sowie neue Produktionen an der Opéra National de Lorraine und der Nationaloper Bergen.
Im Jahr 2013 wurde er zum Ersten Assistenten von Daniel Barenboim an der Deutschen Staatsoper Berlin ernannt. Seitdem ist er ein prominenter Gastdirigent im Haus, an dem er eine Vielzahl von Werken geleitet hat, darunter „La Traviata“, „Tosca“, „La Bohème“, „The Rake’s Progress“ und „Le sacre du printemps“.
Domingo Hindoyan wurde in Caracas (Venezuela) geboren. Er begann sein Musikstudium als Violinist und Mitglied des musikalischen Bildungsprogramms El Sistema. Er studierte in Europa an der Haute école de musique de Genève.
Tickets ab 23 Euro (Schüler und Studenten: 9 Euro) sind im Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Tageskasse erhältlich. Ab 10 Uhr können sich die Besucher bei Kaffee und Gebäck auf das Konzert einstimmen.
Parallel zum Konzert können Kinder zwischen 8 und 12 Jahren im Konzertino+ das Konzertprogramm auf spielerische und abwechslungsreiche Weise erleben (Treff: 10.45 Uhr im Foyer des Deutschen Hygiene-Museums, um eine Voranmeldung beim Ticketservice wird gebeten).
Programm
25. März 2018, Sonntag, 11.00 Uhr
DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM
Ludwig van Beethoven
„Leonoren“-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72 (1806)
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlingssinfonie“ (1841)
Domingo Hindoyan, Dirigent
Fabian Dirr, Klarinette
Dresdner Philharmonie
10.45 Uhr
Konzertino +
für Kinder von 8 bis 12 Jahren