Am 2. Oktober sind das Scharoun-Ensemble und die Schauspielerin Martina Gedeck zu Gast. Die in diesem Programm zusammengerückten Kompositionen erzählen Geschichten, die etwas mit dem getrennten und dann wieder geeinten Deutschland zu tun haben. Dabei wird die Musik mit Texten von Dichtern kontrapunktiert, die für die Komponisten von großer Wichtigkeit waren: Paul-Heinz Dittrichs Kammermusik XVII bezieht sich auf Texte von Paul Celan. Dittrich und Goldmann standen in engem Austausch mit Heiner Müller. Ingeborg Bachmann war mit Hans Werner Henze befreundet und arbeitete mit ihm wiederholt zusammen. Mit Paul Celan hatte sie zeitweise ein Liebesverhältnis.
Am 3. Oktober sind zwei Programme vorgesehen, die Musik und Film miteinander verbinden:
Im Konzert am Nachmittag spürt der Film „Schattensucher“ der Geschichte des Dresdner Schillerplatzes nach; er wird hier in einer neuen Musik-Film-Version präsentiert. Georg Katzers „Szene“ fur Kammerensemble ist ein instrumentales Theater voller Ironie und Spott. Paul Dessaus „In memoriam Bertolt Brecht“ gilt als eine der radikalsten Kompositionen, die in der DDR in den 50er Jahren entstanden sind. Und Hanns Eislers „Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben“ wird live zum Film „Regen“ von Joris Ivens vorgestellt, für den sie ursprünglich geschrieben worden war.
Eine Zeitreise führt im Konzert am Abend in die Jahre um 1930. Auch diese Werke für den Film oder das Theater komponiert wurde. Kurt Weills „Kleine Dreigroschenmusik“ transferiert die größten Hits aus der damals mit sensationellem Erfolg aufgeführten „Dreigroschenoper“ in den Konzertsaal. Die Jazz-Suite Nr. 1 von Schostakowitsch
bedient sich typischer Idiome der Kinomusik. Hanns Eislers Suite Nr. 3 basiert auf der Filmmusik
zu „Kuhle Wampe“ (1932), für die u.a. das „Solidaritatslied“ komponiert wurde, das in der Suite erklingt. Dass Paul Dessau und Walt Disney etwas miteinander zu tun hatten, wissen die wenigsten: In den späten 1920er Jahren vertonte Dessau als Kino-Kapellmeister im Berliner "Alhambra" die frühen Disney-Trickfilme, die damals in die Kinos kamen. Drei dieser Musiken werden live zu den Filmen präsentiert.
Die Konzerte werden von Deutschlandfunk Kultur mitgeschnitten und live gesendet (Konzert am 3. Oktober 20.00 Uhr mit Ausschnitten aus dem Konzert von 17.00 Uhr) bzw. zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.
Tickets ab 18 Euro (Schüler, Studenten 9 Euro, 3. OKT 17.00 Uhr einheitlich 5 Euro) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an den Abendkassen erhältlich.
Programme
Thementage 30 Jahre Deutsche Einheit
FR 2. OKT 2020
19.30 Uhr
KULTURPALAST, Konzertsaal
getrennt vereint
Musik und Texte aus dem geteilten und wiedervereinigten Deutschland
Mark Andre
Drei Stücke für Ensemble (2018)
Paul-Heinz Dittrich
Kammermusik XVII (2015)
Uraufführung
Friedrich Goldmann
Trio (Vier Stücke) für Viola, Violoncello und Kontrabass (1986)
Hans Werner Henze
Quattro fantasie (1958/63)
Texte von Ingeborg Bachmann, Paul Celan und Heiner Müller
Martina Gedeck | Sprecherin
Scharoun Ensemble Berlin
Auf Einladung der Dresdner Philharmonie
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SA 3. OKT 2020
17:00 Uhr
KULTURPALAST, Konzertsaal
LICHTSPIELMUSIK
Rainer Promnitz
„Schattensucher“
Musik live zum Film von WOLFGANG H. SCHOLZ (1994/2019)
Uraufführung der Neufassung
Georg Katzer
Szene für Kammerensemble (1975)
Paul Dessau
„In memoriam Bertolt Brecht“ (1957)
Fassung für Kammerensemble von Rainer Promnitz (2019, Uraufführung)
Hanns Eisler
„Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben“ für Kammerensemble op. 70
live zum Film von JORIS IVENS (1931)
Jonathan Stockhammer | Dirigent
Ensemble der Dresdner Philharmonie
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SA 3. OKT 2020
20.00 Uhr
KULTURPALAST, Konzertsaal
TANZ AUF DEM VULKAN
Kurt Weill
„Kleine Dreigroschenmusik“ für Blasorchester (1929)
Dmitri Schostakowitsch
Jazz-Suite Nr. 1 (1934)
Hanns Eisler
Suite für Orchester Nr. 3 op. 26 aus der Musik zu dem Film „Kuhle Wampe“ (1931/63)
Paul Dessau (1894 – 1979)
„Alice und ihre Feuerwehr“
Musik zum Animationsfilm von Walt Disney (1928)„Alice und der Selbstmörder“
Musik zum Animationsfilm von Walt Disney (1928)
„Alice und der Wilde Westen“
Musik zum Animationsfilm von Walt Disney (1928)
Jonathan Stockhammer | Dirigent
Dresdner Philharmonie