Mozarts Doppelkonzert verdankt sich einer zufälligen Konstellation - er komponierte es für einen französischen Auftraggeber und dessen Tochter, die sich jeweils meisterhaft auf das Flöten- bzw. Harfenspiel verstanden. Es blieb jedoch ein musikhistorisches Unikum, für den französischen Komponisten Laurent Petitgirard ist der Grund dafür in einem "Dilemma" zu suchen: "Der Titel leitet sich vom totalen Antagonismus der zwei Instrumente her, der fast immer zu dem Schluss fuhrt, dass die Harfe zur Begleitung der Flöte genutzt wird, sogar in Mozarts großartigem Stück." "Dilemme" (Dilemma) heißt folgerichtig Petitgirards eigenes Werk für die beiden Instrumente, das im Konzert mit der Dresdner Philharmonie zur Uraufführung kommt. Entstanden ist ein ständiger Dialog, zuweilen mit vertauschten Rollen, ein Streitgespräch mit Versöhnung - ein Konzertieren im wörtlichen Verständnis, Zitate aus Mozarts Konzert eingeschlossen.
Komponiert hat es Petitgirard für die beiden Solisten der Berliner Philharmoniker Marie-Pierre Langlamet und Emmanuel Pahud.
Der in Genf geborene Flötist Emmanuel Pahud begann seine musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren. 1990 schloss er sein Studium am Conservatoire de Paris mit dem Ersten Preis ab, und setzte sein Studium bei Aurèle Nicolet fort. Er gewann den Ersten Preis bei Wettbewerben in Duino, Kobe und Genf. Im Alter von 22 Jahren wurde er erster Flötist bei den Berliner Philharmonikern, eine Position, die er auch heute noch bekleidet. Außerdem erfreut er sich einer umfangreichen, internationalen Karriere als Solist und Kammermusiker. Pahud tritt regelmäßig bei renommierten Konzertserien, Festivals und Orchestern weltweit auf und hat als Solist mit bedeutenden Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Valeri Gergiev, Yannick Nézet-Séguin, Itzhak Perlman, Trevor Pinnock, Sir Simon Rattle und David Zinman zusammengearbeitet.
Marie-Pierre Langlamet ist seit 1993 Solo-Harfenistin der Berliner Philharmoniker. Sie wurde in Grenoble (Frankreich) geboren und erhielt im Alter von acht Jahren den ersten Harfenunterricht bei Elisabeth Fontan Binoche am Konservatorium von Nizza. Als 15-jährige erregte sie bereits internationale Aufmerksamkeit, als sie den höchsten Preis beim Maria-Korchinska-Wettbewerb im Vereinigten Königreich gewann. Ein Jahr später holte sie den Ersten Preis beim internationalen Wettbewerb der Cité des Arts in Paris und wurde mit kaum siebzehn Jahren Solo-Harfenistin des Opernorchesters der Stadt Nizza, wo sie bis zur Wiederaufnahme ihres Studiums am Curtis Institute of Music in Philadelphia wirkte.
Im darauffolgenden Jahr wurde sie mit dem höchstvergebenen (Zweiten) Preis des Concours International d'Exécution Musicale in Genf gewürdigt.
Zwanzigjährig wurde sie unter James Levine stellvertretende Solo-Harfenistin des Orchesters der Metropolitan Oper, und während ihrer fünfjährigen Tätigkeit dort erhielt sie zahlreiche renommierte Preise. Sie ist die Hauptpreisträgerin des Wettbewerbs Concert Artists Guild in New York sowie des internationalen Harfenwettbewerbs in Israel (1992), des zu jenem Zeitpunkt wohl bedeutendsten Wettbewerbs ihres Fachs.
Das Konzert am 1. Juni findet im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele statt und wird vom Deutschlandfunk aufgezeichnet.
Tickets ab 18 Euro (Schüler und Studierende 9 Euro) sind über den Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an den Abendkassen erhältlich.
Samstag, 1. Juni 2019, 19.30 Uhr
Sonntag, 2. Juni 2019, 18.00 Uhr
Konzertsaal
KULTURPALAST
Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur KV 299 (1778)
Laurent Petitgirard: Konzert für Flöte, Harfe und Orchester "Dilemma" (2017)
Uraufführung
Béla Bartók: Konzert für Orchester Sz 116 (1943/45)
Cristian Măcelaru, Dirigent
Emmanuel Pahud, Flöte
Marie-Pierre Langlamet, Harfe
Dresdner Philharmonie