Als Komponist von Zarzuelas fand Manuel de Falla sein erstes Betätigungsfeld. Künstlerische Anerkennung verschaffte ihm dies freilich noch nicht. Dann entdeckte er Nikolaj Rimski-Korsakow und Modest Mussorgski, dessen Musik, von den jungen französischen Musikern als Gegenentwurf zu der Übermacht Wagners begrüßt, eine Reihe von Anregungen bot, die sich de Falla zunutze machte und die ihre volle Entfaltung in „La vida breve“ fanden: der Reiz des Exotischen, das sich in kühner Harmonik, in brüsken Modulationen und folkloristisch inspirierten melodischen Linien äußert, eine klangmalerische Orchesterbehandlung und eine unter dem Gesichtspunkt ihres Farbwertes betrachtete Harmonik. Der Weg auf die Opernbühne wurde von zahlreichen Hindernissen verstellt. Erst Claude Debussy, Maurice Ravel und Paul Dukas verhalfen de Falla schließlich auch zum Kontakt mit dem Direktor des Casino Municipal in Nizza, wo die überarbeitete Fassung von „La vida breve“ am 1. April 1913 in französischer Übersetzung uraufgeführt wurde. Der Erfolg des Werkes stimmte auch die Leitung der Pariser Opéra Comique günstig, die es am 31. Dezember desselben Jahres auf die Bühne brachte. Eine Aufführung von de Fallas einziger Oper am prominentesten Theater Spaniens, dem Teatro Real in Madrid, ließ jedoch weiter auf sich warten. Sie fand mehr als 80 Jahre nach der Uraufführung des Werkes anlässlich der Wiedereinweihung des Theaters am 11. Oktober 1997 statt.
Sergei Rachmaninow komponierte seine „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ im Sommer des Jahres 1934 in Luzern. Das Werk besteht aus 24 in einander übergehenden Variationen über ein Thema, das der „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini im letzten seiner 24 Capricci für Solovioline selbst als Thema einer Variationenfolge verwendet hatte. Rachmaninow legt seiner Komposition das ursprünglich strenge Prinzip der Variation zugrunde, betitelt es aber „Rhapsodie“, was auf einen eher lockeren musikalischen Zusammenhang des thematischen Materials hinweist. Wie unkonventionell Rachmaninow mit dem Variationsprinzip umgeht, zeigt schon der Beginn des Werkes: Der Einleitung folgt nicht, wie zu erwarten wäre, das zu variierende Thema, sondern bereits eine erste Variation, in der er das harmonische Gerüst des Themas aufbaut.
Dan Grigore wurde in Bukarest geboren und gewann früh zahlreiche internationale Auszeichnungen. Er war Professor an der Musikhochschule in Bukarest und trat in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt auf, u. a. in Zürich, Prag, London, Paris, Madrid, Barcelona, München, Berlin. Seine Förderung junger Musiker hat zahlreiche renommierte Interpreten hervorgebracht. Er gab Meisterkurse in Großbritannien, Japan und Italien, ist Mitglied internationaler Jurys und wird regelmäßig zu prestigeträchtigen internationalen Festivals eingeladen. 1999 wurde ihm von der französischen Regierung die Auszeichnung „Chevalier des Arts et des Lettres“ verliehen, und im Jahr 2000 zeichnete ihn der Rumänische Staat mit The Great Cross of the Order „Devoted Service“ aus.
Sergej Rachmaninow
Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43
Manuel de Falla
La vida breve
- Konzertante Aufführung -
Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent
Dan Grigore | Klavier
Maria Rodriguez | Sopran
Vincente Ombuena | Tenor
Eduardo Santamaria | Tenor
Marina Pardo | Mezzosopran
Alfredo Garcia | Bariton
Josep Miquel Ramon | Bass
Raquel Lojendio | Sopran
Nuria Pomares | Tanz
Pedro Sanz | Flamenco
Coro Nacional de Espana
Einstudierung Mireia Barrera
Termin: Sa 01./ So 02.09.2007, 19.30 Uhr
Ort: Festsaal des Kulturpalastes am Altmarkt
Karten sind erhältlich in der Ticketcentrale im Kulturpalast am Altmarkt,
Mo bis Fr, 10 – 19 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr