Torsten Rasch, 1965 in Dresden geboren, selbst Kruzianer und seit vielen Jahren als Komponist erfolgreich, hat dem Konzertmeister der Dresdner Philharmonie, Wolfgang Hentrich, ein Violinkonzert „auf den Leib geschrieben". „Tropoi", so sein Titel, ist von der klassischen Violinliteratur ebenso beeinflusst wie von den Meistern der klassischen Moderne, v.a. aber ist es wie andere Werke Raschs auch, von Filmmusik inspiriert.
Wolfgang Hentrich selbst zum Konzert: „Es ist hoch virtuose, dichte und farbige Musik, und – was besonders schön für mich ist – wirklich für mein Instrument geschrieben. Ich kann auf der Geige singen…".
Haydns Sinfonie Nr. 98 steht dazu einerseits in völligem Kontrast – auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn entstanden, enthält es die Summe seines sinfonischen Schaffens und repräsentiert sozusagen einen Gipfel der Wiener Klassik. Andererseits hat Haydn stets experimentiert und versucht, Mittel der Kammermusik in seinen Sinfonien einzusetzen und umgekehrt. Der erste und letzte Satz der Sinfonie habe, so berichtet Haydn selbst, bei ihrer Uraufführung wiederholt werden müssen – eine heute unbekannte Praxis, die freilich von der unmittelbaren Wirkung seiner Musik zeugt.
Am Pult steht mit Leo McFall ein noch junger, aber bereits sehr erfolgreicher britischer Dirigent, der mit diesem Konzert sein Debüt bei der Dresdner Philharmonie gibt.
Karten sind über den Besucherservice der Dresdner Philharmonie (Tel. 0351 4866 866) und an der Abendkasse erhältlich.
Programm:
17. Apr 2016, Sonntag, 18.00 Uhr, Kreuzkirche
32 | 30 | 28 | 23 | 20 Euro
Franz Schubert (1797-1828): Ouvertüre C-Dur zu „Die Zauberharfe" D 644
Torsten Rasch (geb. 1965 in Dresden): Konzert für Violine und Orchester „Tropoi"
Auftragswerk der Dresdner Philharmonie – Uraufführung
Joseph Haydn (1732-1809): Sinfonie Nr. 98 B-Dur
Leo McFall | Dirigent, Wolfgang Hentrich | Violine
Torsten Rasch | Komponist
Torsten Rasch ist einer der interessantesten deutschen Komponisten unserer Zeit. Er wurde 1965 in Dresden geboren, mit sechs Jahren fing er mit dem Klavierspiel an und sang bis 1983 im berühmten Dresdner Kreuzchor. Anschließend spielte er zunächst in einer Rockband, bevor er von 1986 bis 1990 Komposition und Klavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, u.a. bei Rainer Lischka, studierte. Nach dem Mauerfall wanderte er nach Japan aus, wo sich sein Interesse für Filmmusik entwickelte und er die Musik für mehr als 40 Filme schrieb. Er komponierte 1999 auch das Melodram „Völuspa – Der Seherin Gesicht", das die Dresdner Sinofniker mit Katharina Thalbach als Sprecherin aufführten. 2002 kehrte er nach Deutschland zurück, wo er insbesondere durch den Liedzyklus „Mein Herz brennt", der auf Songs von Rammstein beruht, bekannt und mit dem Klassik- ECHO ausgezeichnet wurde. Mit den Pet Shop Boys arbeitete er am Soundtrack Battleship Potemkin, einer Vertonung des Film-Klassikers von Sergei Michailowitsch Eisenstein. Seine erste Oper, die auf einem Text von Thomas Brasch zurückgehende Oper „Rotter", wurde 2008 von der Oper Köln uraufgeführt. Torsten Rasch, der in Berlin lebt, ist seitdem besonders auch in England gefragt. Seine Oper „Die Herzogin von Malfi" ist ein Auftragswerk der English National Opera und wurde 2010 in London uraufgeführt. Die Deutsche Erstaufführung fand am 23. März 2013 in der Oper Chemnitz statt.
Desweiteren schrieb er Werke für verschiedene Interpreten wie u.a. den RIAS Kammerchor, das Kuss- Quartett, BBC Philahrmonie, London Philharmonic Orchestra, Andreas Haefliger, Spokane Symphony, Sarah Connolly und Matthias Goerne.
2014 hatte das Oratorium ‘A Foreign Field‘ beim Three Chors Festival in Worcester/UK Premiere, das anlässlich des 100jährigen Gedenkens an den Beginn des 1.Weltkrieges entstand.
Neben seiner Tätigkeit als Komponist arbeitet Rasch auch als Produzent, so für die Schweizer Kinoproduktion der Verfilmung des ‘Freischütz‘ von C.M. von Weber, für die er mit dem London Symphony Orchestra unter Daniel Harding die Musik produzierte.