Erich Maria Korngold verwendete für sein 1937-45 entstandenes Violinkonzert einige Themen aus seinen besten Filmmusiken und fügte sie zu einem äußerst brillanten, großartig klingenden Virtuosenstück zusammen, das bereits bei seiner Uraufführung ein großer Publikumserfolg war. Er selbst meinte dazu:
"Das Werk mit seinen vielen melodischen und lyrischen Episoden ist mehr für einen Caruso als für einen Paganini gedacht. Es ist überflüssig zu erwähnen, wie glücklich ich bin, dass mein Konzert jemand spielt, der Caruso und Paganini in einer Person ist: Jascha Heifetz."
In Dresden wird es von der jungen, international höchst erfolgreichen Norwegerin Vilde Frang interpretiert, die zum ersten Mal bei der Dresdner Philharmonie gastiert. Mit Santtu-Matias Rouvali, den die Dresdner bereits aus zwei früheren Konzerten mit der Dresdner Philharmonie kennen, steht ihr ein kongenialer Partner zur Seite. Er wird auch das zweite Werk des Abends dirigieren: Jean Sibelius' Sinfonie Nr. 1. In ihr fand der finnische "Nationalkomponist" bereits zu seiner charakteristischen Tonsprache, die nordische Versponnenheit mit einem Sinn für untergründige Dynamik vereint.
Programm
11. Jun 2016, Samstag, 20.00 Uhr
Frauenkirche
Violine mit Leidenschaft
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35
Jean Sibelius (1865-1957)
Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39
Santtu-Matias Rouvali | Dirigent
Vilde Frang | Violine
Karten sind beim Besucherservice der Dresdner Philharmonie, Weiße Gasse 8 (ticket@dresdnerphilharmonie.de, www.dresdnerphilharmonie.de) und an der Abendkasse der Frauenkirche erhältlich.
Santtu-Matias Rouvali
Santtu-Matias Rouvali ist Chefdirigent des Tampere Philharmonic Orchestra und Erster Gastdirigent des Copenhagen Philharmonic Orchestra. In der aktuellen Spielzeit feiert er sein Debüt mit den Bamberger Symphonikern, indem er das Orchester im Rahmen ihrer Sibelius-Jubiläums-Feierlichkeiten leitet - nachdem er in Tampere selbst Sibelius' sinfonischen Zyklus dirigiert hat.
Rouvali debütiert in dieser Saison zudem mit dem Indianapolis Symphony und dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und kehrt in die Schweiz zurück, um mit dem Orchestre de Chambre de Lausanne auf nationale Tour zu gehen. Die Göteborger Symphoniker, das Philharmonia Orchestra und das Königliche Philharmonische Orchester Stockholm, mit denen er eine enge Partnerschaft pflegt, heißen ihn auch 2015/16 wieder willkommen. Zudem wird er in den kommenden Jahren erneut mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem BBC und dem Finnish Radio Symphony Orchestra sowie dem Tokyo Symphony arbeiten und mit einigen der renommiertesten Orchester Nordamerikas gastieren.
Zu Santtu-Matias Rouvalis Aufnahmen gehören Gitarrenkonzerte von Hakola und Hosokawa mit Timo Korhonen und dem Oulu Symphony Orchestra bei Ondine. Seine jüngste Einspielung der Violinkonzerte von Nielsen und Sibelius mit dem Tampere Philharmonic Orchestra und Baiba Skride wurde im Sommer 2015 von ORFEO veröffentlicht.
Als Operndirigent hat Rouvali Bizets Carmen und Mozarts Zauberflöte mit der West Coast Kokkola Opera aufgeführt und er dirigiert in dieser Spielzeit Verdis La Forza del Destino mit der Tampere Opera.
Vilde Frang
1986 in Norwegen geboren, wurde Vilde Frang mit zwölf Jahren von Mariss Jansons für ihr Debut mit dem Oslo Philharmonic Orchestra engagiert. Sie studierte unter anderem am Barratt Due Musikkinstitutt in Oslo, bei Kolja Blacher an der Musikhochschule in Hamburg und bei Ana Chumachenko an der Kronberg Academy und in München.
Regelmäßig spielt die junge Geigerin mit den führenden Orchestern der Welt zusammen, u.a. mit dem Philharmonia Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Netherlands Radio Philharmonish Orkest, Oslo Philharmonic, Mahler Chamber Orchestra, Orchestre de Paris, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem NHK Symphony Orchestra.
Die laufende Spielzeit 2015/16 beinhaltet Debut-Konzerte mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Orchestre National de Belgique, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und dem NDR Sinfonieorchester Hamburg. Außerdem trat Vilde Frang anlässlich des Europakonzerts im norwegischen Röros erstmals mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Sir Simon Rattle auf. Des Weiteren hat sie die Zusammenarbeit insbesondere mit Vladimir Ashkenazy, Mariss Jansons, Ivan Fischer, Krzysztof Urbański, James Gaffigan, Jakub Hrůša, Paavo Järvi, Esa-Pekka Salonen und Yuri Temirkanov schätzen gelernt.
Zwischen 2012 und 2015 war die Künstlerin als "Junge Wilde" am Konzerthaus Dortmund engagiert, wo sie verschiedenste Programme aufführte. Im Sommer 2016 ist sie "Preisträgerin in residence" der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, bei denen sie mit Nicolas Altstaedt, Kit Armstrong, Martin Helmchen, Julian Steckel, Bertrand Chamayou und Sol Gabetta spielen wird.
Mit dem Pianisten Michail Lifits war Frang weltweit im Recital unterwegs und ist in Sälen wie dem Amsterdamer Concertgebouw, der Philharmonie Berlin, der Wigmore Hall und der Royal Albert Hall in London und dem Bozar Brüssel aufgetreten. Weiterhin hat das Duo an den Vancouver Recital Series, Boston Celebrity Series und den San Francisco Performances teilgenommen.