Der junge Pianist Alexander Krichel, Exklusivkünstler bei Sony Classical und ECHO Preisträger, spielt das 2. Klavierkonzert von Rachmaninow. Die Aufführungen werden für eine CD mitgeschnitten. Ähnlich wie bei Tschaikowsky, dessen sinfonisches Erbe Rachmaninow hatte antreten wollen, entsprang seine kompositorische Inspiration aus einer innerlichen Zerrissenheit. Die Wärme, die Kraft, die Poesie - all das, was bis heute die Hörer seines berühmtesten Klavierkonzerts in seinen Bann zieht, scheint direkt der Überwindung des innerlichen Dramas gedankt zu sein.
Sinfonisches Hauptwerk des Programms ist die 6. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch. Zwar hatte der Komponist angekündigt, dass "in meiner neuesten Sinfonie eine Musik nachdenklicher und lyrischer Ordnung vorherrscht. Ich wollte in ihr die Stimmungen von Frühling, Freude und Jugend vermitteln", doch zu deutlich sind die musikalischen Gesten, die gegen diese für Schostakowitsch undenkbare Naivität sprechen. Der 2. Weltkrieg hatte mit dem Überfall auf Polen gerade begonnen, die Sinfonie spiegelt viel eher die Absurdität der politischen Vorgänge. Die Schizophrenie des Leidenden, der sich dennoch zum Jubeln gezwungen fühlt und daher seine Botschaften subkutan, mit doppeltem Boden unterbringen muss, ist wohl das größte Drama in künstlerischem Schaffen und eigenem Leben, das Schostakowitsch bis heute so interessant macht.
Das Konzert wird eingeleitet mit der Ouvertüre zur Oper "Idomeneo" von Wolfgang Amadeus Mozart.
Philharmonie im Schauspielhaus
Samstag 14. März 2015 | 19.30 (ausverkauft)
Sonntag 15. März 2015 | 11.00 und 19.30 Uhr (ausverkauft)
»ALLE WOLLEN, DASS ES NICHT DEM LEBEN ÄHNLICH IST, SONDERN HÖHER, BESSER, SCHÖNER.« - Gorki an Tschechow
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre zur Oper »Idomeneo« KV 366
Sergej Rachmaninow
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54
Michael Sanderling | Dirigent
Alexander Krichel | Klavier