Anschließend war die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, bei dem interessierte Besucher einen Blick hinter die Kulissen des Rettungsdienstes werfen konnte. Ein Highlight waren die beiden DRF-Rettungshubschrauber des Typs BK 117, die auf großes Interesse bei den rund 5.000 Besuchern stießen. Eine Maschine war in Bereitschaft und startete vor den Augen der Anwesenden zu ihren Einsätzen. Der zweite Hubschrauber stand während der gesamten Veranstaltung zur Besichtigung bereit. Die Besatzung beantwortete viele interessierte Fragen großer und kleiner Besucher zur Ausstattung und Leistungsfähigkeit des Fluggerätes.
DRF bot abwechslungsreiches Programm
Neben den DRF-Rettungshubschraubern konnten je ein Hubschrauber der Bundeswehr und des Ambulanzflugdienstes Mecklenburg-Vorpommern besichtigt werden. Wie die verschiedenen Hilfsorganisationen im Einsatzalltag Hand in Hand zusammenarbeiten, zeigten DRF, Deutsches Rotes Kreuz, der Rettungsdienst HKS, die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Greifswald bei Rettungsübungen. Sie demonstrierten beispielsweise wie ein Verletzter nach einem Autounfall aus seinem Fahrzeug befreit und medizinisch versorgt wurde. Lebensnah wurde die Rettungsvorführung zusätzlich dadurch, dass der DRF-Rettungshubschrauber - wie bei einem realen Einsatz auch - direkt am Unfallort landete.
Die Feuerwehren präsentierten ihre Ausrüstung, ebenso das Technische Hilfswerk. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger war außerdem mit einem Boddenplattschiff vor Ort.
Auch die kleinen Besucher hatten ihren Spaß: Grundschüler konnten im Rahmen der DRF-Initiative „Kinder lernen helfen“ auf spielerische Weise lernen, wie sie sich in Notfallsituationen richtig verhalten und mit einfachen Maßnahmen selbst helfen können.
Geschichte und Hintergründe zu „Christoph 47“
Das Greifswalder DRF-Luftrettungszentrum wurde am 10. April 1990 als eines von acht in der damaligen DDR geschaffen. Am 3. Oktober übernahm die Bundeswehr die Station, am 10. April 1992 folgte die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.) als Betreiberin. Seit diesem Tag flogen die Besatzungen von „Christoph 47“ rund 13.700 Rettungseinsätze.
Der Greifswalder DRF-Rettungshubschrauber wird bei Notfällen als schneller Notarztzubringer alarmiert. Darüber hinaus wird er für den Transport von Patienten in Kliniken eingesetzt. Dazu ist der Hubschrauber täglich von 7.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang einsatzbereit und mit erfahrenen Piloten, Notärzten und Rettungsassistenten besetzt. Einsatzorte im Umkreis von 50 Kilometern kann „Christoph 47“ in maximal 15 Minuten erreichen. Zum Team des Luftrettungszentrums gehören drei DRF-Piloten, sieben Rettungsassistentinnen, ein Rettungsassistent und 25 Notärzte aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Das Einsatzgebiet von „Christoph 47“ umfasst die Stadt Greifswald und die Landkreise Rügen, Nordvorpommern, Ostvorpommern, Demmin und Teile der Landkreise Uecker-Randow und Mecklenburg-Strelitz. Eine Besonderheit der Station ist, dass „Christoph 47“ auch zu Wasserrettungseinsätzen auf dem Greifswalder Bodden und den Inseln- und Küstenbereichen von Rügen und Usedom alarmiert wird.
Allgemeine DRF-Informationen
Jahr für Jahr verunglücken mehrere hunderttausend Menschen auf deutschen Straßen. Lebensgefahr droht auch bei Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und jedes Jahr müssen hunderte von Patienten auf schnellstem Weg aus dem Ausland in eine deutsche Klinik gebracht werden. Um diesen Menschen schnell und effektiv zu helfen, entstand vor über 30 Jahren die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.), die es sich zum Ziel gesetzt hat, Leben zu retten. Seither hat die gemeinnützige Luftrettungsorganisation DRF mehr als 350.000 Einsätze geleistet. Zusammen mit Partnern in Deutschland, Österreich und Italien bildet die DRF heute die Luftrettungsallianz TEAM DRF. An 44 Luftrettungszentren stehen über 50 Hubschrauber für Notfalleinsätze und den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken bereit. Über die regionale Luftrettung hinaus setzt die DRF drei eigene Ambulanzflugzeuge für weltweite Patiententransporte ein.
In Deutschland hat jeder Betroffene Anspruch auf den Einsatz eines Rettungshubschraubers, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Die Kosten der Luftrettung werden im bundesweiten Durchschnitt jedoch nicht vollständig durch die gesetzlichen Krankenkassen getragen. Für einen erheblichen Prozentteil der Kosten muss die DRF selbst aufkommen. Das ist der gemein¬nützigen Luftrettungsorganisation nur durch die Unterstützung von Fördermitgliedern, Spendern und Sponsoren möglich. In vielen Orten gehen deshalb Beauftragte der DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.) von Tür zu Tür, um über die Arbeit der gemeinnützigen Luftrettungsorganisation zu informieren und Fördermitglieder zu werben. Sie sammeln an den Haustüren kein Geld, tragen Dienstkleidung und können sich ausweisen.
Auslandsreisenden bietet eine DRF-Fördermitgliedschaft die Sicherheit, im Falle eines Unfalls oder einer Erkrankung im Ausland und bei entsprechender medizinischer Indikation kostenlos durch die DRF in eine deutsche Klinik transportiert zu werden. Die Kosten für solche Ambulanzflüge aus dem Ausland nach Deutschland dürfen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden. Ohne private Vorsorge müssen die Patienten die oft sehr hohen Kosten selbst tragen. Fragen zur Fördermitgliedschaft beantwortet das DRF-Service-Team montags bis freitags von 8.00 bis 20.00 Uhr unter Telefon: 0711-70072211.Die DRF im Internet: www.drf.de.