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Zwölf Länder in sieben Tagen

(lifePR) (Filderstadt, )
Für viele ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres, für die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.) ist sie die arbeitsreichste. Im August waren die Ambulanzflugzeuge der gemeinnützigen Luftrettungsorganisation fast pausenlos unterwegs, um schwer kranke oder verletzte Menschen zur dringend notwendigen medizinischen Behandlung in ihre Heimatländer zu transportieren. Eine wahre Einsatzserie gab es ab dem 12. August, als ein Learjet der DRF in sieben Tagen zwölf Länder anflog.

Als Udo Kordeuter, Flugzeugpilot bei der DRF, am 12. August die Routinechecks vor dem Start des Ambulanzjets Lear 35A durchführte, wusste er noch nicht, dass die Maschine erst sechs Tage später wieder an ihren Heimatstandort am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden zurückkehren würde.

Der erste Einsatz führte die Besatzung, Pilot Udo Kordeuter, einen Copiloten, einen Notarzt und einen Rettungsassistenten, nach Zentralasien: Aus Almaty in Kasachstan wurde mit Zwischenlandung in Tiflis (Georgien) ein Patient nach Linz in Österreich gebracht.

Von dort ergaben sich Anschlussflüge von Patienten von Wangen im Allgäu nach Athen (Griechenland) und von Damaskus(Syrien) nach Paris (Frankreich). Unterwegs verließ die Besatzung um Udo Kordeuter das Flugzeug, eine neue fliegerische und medizinische Crew übernahm. „Die Sicherheit von Patient und Besatzung hat Priorität. Daher achten wir penibel darauf, alle Ruhe- und Pausenzeiten einzuhalten“, erläutert Rainer Horcher, Leiter der DRF-Alarmzentrale in Filderstadt. „Hat eine Besatzung die erlaubte Einsatzzeit erreicht, übernimmt ein neues Team, wie bei dieser Einsatzserie geschehen.“

Nach dem Stopp in Frankreich stand der Transport eines Patienten, der durch einen Verkehrsunfall eine Reihe schwerster Verletzungen erlitten hatte, von Libyen nach Zypern auf dem Flugplan. Dann flog die Besatzung von Ägypten nach Großbritannien (GB), mit einer Zwischenlandung in Italien. Bei diesem letzten Flug wurden zwei Patienten transportiert. Zuerst wurde ein Patient in Hurghada abgeholt, dann ein zweiter in Luxor. Einer der beiden wurde nach Durham (GB) gebracht, der andere nach Belfast (Nordirland). Am 18.

August landete der Ambulanzjet der DRF von den Britischen Inseln kommend schließlich wieder an seinem deutschen Heimatflughafen Karlsruhe/Baden-Baden.

Umfangreiche Organisation im Hintergrund

Für die fliegerische und medizinische Logistik der weltweiten Rettungseinsätze der DRF sind die erfahrenen Einsatzleiter in der DRF-Alarmzen¬trale in Filderstadt zuständig. Sie organisieren Transporte von DRF-Mitgliedern aus dem Ausland in deutsche Kliniken und nehmen Alarmierungen der Auftraggeber für Ambulanzflüge von Einsatzorten im In- und Ausland in Kliniken ins In- und Ausland entgegen. Beauftragt wird die DRF zum Beispiel von Assistancen, Versicherungsgesellschaften, Krankenhäusern, Botschaften, Behörden, Firmen und Privatpersonen. Die DRF-Alarmzentrale ist täglich rund um die Uhr besetzt, Notruf-Telefon: 0049-(0)711-701070.

Vor jedem Ambulanzflug klären die DRF-Einsatzleiter alle medizinischen Details. Sie nehmen unter anderem die Patienten- und Krankenhausdaten auf und kontaktieren einen beratenden DRF-Arzt. Dieser setzt sich im so genannten Arzt-zu-Arzt-Gespräch mit dem behandelnden Kollegen vor Ort in Verbindung, um die genaue Diagnose und die Transportfähigkeit des Patienten zu klären.

Danach informieren die DRF-Einsatzleiter die fliegerische und medizinische Crew, die den Flug begleiten soll und organisieren den vollständigen Transport des Patienten von Krankenhausbett zu Krankenhausbett. Innerhalb von nur zwei Stunden nach der Alarmierung können die Ambulanzflugzeuge der DRF vom Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden zu ihren weltweiten Einsätzen starten.

Alle Ambulanzflugzeuge der DRF sind als mobile Intensivstationen ausgestattet und mit erfahrenen Notärzten und Rettungsassistenten besetzt, sodass auch kritische Patienten während des Flugs optimal behandelt und überwacht werden können.

Zur Ausstattung der DRF-Ambulanzflugzeuge gehören beispielsweise ein Intensivbeatmungsgerät, mit dem Patienten individuell angepasst beatmet werden können, sowie Infusions- und Spritzenpumpen, mit deren Hilfe Medikamente exakt dosiert und kontinuierlich verabreicht werden können.

Auch mit an Bord ist eine Spezialmatratze, die eigens für die DRF angefertigt wurde. Die besondere Polsterung gewährleistet insbesondere auf Langstreckenflügen einen hohen Liegekomfort für die Patienten und vermindert nachweislich das Risiko von Druckstellen am Körper.

Hintergrundinformationen zur DRF

Jahr für Jahr verunglücken mehrere hunderttausend Menschen auf deutschen Straßen. Lebensgefahr droht auch bei Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und jedes Jahr müssen hunderte von Patienten auf schnellstem Weg aus dem Ausland in eine deutsche Klinik gebracht werden. Um diesen Menschen schnell und effektiv zu helfen, entstand vor über 30 Jahren die DRF (Deutsche Rettungsflugwacht e.V.). Seither hat die gemeinnützige Luftrettungsorganisation mehr als 350.000 Rettungseinsätze geleistet.

Zusammen mit Partnern in Deutschland, Österreich und Italien bildet die DRF heute die Luftrettungsallianz TEAM DRF. An 44 Luftrettungszentren stehen über 50 Hubschrauber für Notfalleinsätze und den Transport von Intensivpatienten zwischen Kliniken bereit, an acht Standorten sogar rund um die Uhr.

Über die regionale Luftrettung hinaus führt die DRF weltweite Patiententransporte durch. Seit 2006 kooperiert die DRF dabei mit der LAR (Luxembourg Air Rescue). Unter dem Namen European Air Ambulance (EAA) setzen DRF und LAR sechs Ambulanzflugzeuge, erfahrene Piloten und medizinische Teams für die weltweite Rückholung von Patienten ein. Rund 700 Notärzte, 500 Rettungsassistenten und 180 Piloten sind für die DRF und ihre Partner insgesamt im Einsatz. www.drf.de.
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