Kurz nach dem mit 2:2 unentschieden ausgegangenem Relegationsspiel versuchten enttäuschte Karlsruher Fans das Spielfeld zu stürmen. Gleichzeitig kam es zu Ausschreitungen im Bereich des Adenauerrings. Trotz schnellem Einschreiten von Polizei und Ordnungskräften, kam es an beiden Orten zu Verletzten die durch das DRK versorgt werden mussten. Als im weiteren Verlauf die KSC Geschäftsstelle und der VIP Bereich von Fans gestürmt wurden ergab sich eine Situation in der nicht abzuschätzen war, mit wie vielen Patienten zu rechnen ist. Erschwerend kam hinzu, dass auch die Sanitätsstation des DRK im Bereich der Haupttribüne auf Grund von Krawallen nicht mehr zu erreichen war. Auf Grund dieser Einsatzlage entschied sich die Einsatzleitung des DRK Ortsverein Karlsruhe-Stadt e.V. zusammen mit dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst weitere ehrenamtliche Kräfte zu alarmieren. Außerdem wurden Fahrzeuge des Regelrettungsdienstes in Bereitstellung gebracht. Insgesamt mussten 58 Personen medizinisch versorgt werden. Die überwiegende Anzahl der Verletzten benötigten Wundversorgungen, erlitten Prellungen und Schürfwunden oder kamen mit Pfefferspray in Kontakt. 3 Personen mussten in Karlsruhe Kliniken transportiert werden. Eine schwerverletzte Frau kam mit einem Wirbelsäulentrauma in die Klinik, nachdem sie aus ungeklärter Ursache aus ca. 3 Meter Höhe abgestürzt war. Bei den anderen Kliniktransporten handelte es sich um einen Zustand nach einem Krampfanfall und eine Kopfplatzwunde.
Im Einsatz befanden sich auch 3 Gerätewagen Sanitätsdienst aus dem Bevölkerungsschutz, die binnen kürzester Zeit einen Behandlungsplatz für 75 Personen auf einem benachbarten Spielfeld hätten aufbauen können. Da sich gegen 1 Uhr die Lage entspannte konnte auf den Aufbau der Behandlungsplätze verzichtet werden. Die insgesamt 79 ehrenamtlichen Helfer von DRK und ASB waren mit 21 Fahrzeugen vor Ort. Aus dem Regelrettungsdienst standen 13 Fahrzeuge mit 26 Helfern bereit. Neben mehreren Notärzten im Stadionbereich war auch ein leitender Notarzt vor Ort um die Einsatzleitung zu unterstützen.
Abschließend zieht der Organisatorische Leiter Rettungsdienst Stefan Sebold eine positive Bilanz zu diesem komplexen Einsatz: "Die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen Kräften des Sanitätsdienstes, den alarmierten Schnelleinsatzgruppen und dem Rettungsdienst hat gezielt und koordiniert funktioniert." Diesen Eindruck unterstreicht Dieter Petersen, der Abschnittsleiter des DRK Ortsverein Karlsruhe-Stadt e.V.: "Wir konnten an den Brennpunkten schnell reagieren und haben frühzeitig die Entscheidung getroffen weitere Kräfte nachzufordern. Das diese Behandlungskapazitäten nicht benötig wurden ist für alle Beteiligte positiv."
Neben den Kräften des Sanitätsdienstes des DRK Ortsverein Karlsruhe-Stadt e.V. und den hier unterstützenden DRK-Bereitschaften Durlach, Forst, Hambrücken, Söllingen, Stupferich und Weingarten waren weitere Schnelleinsatzgruppen von DRK und ASB im Einsatz.