Ca. 75 Fahrgäste, sowie fünf Personen des Board-Personals sind im ICE. Zum Unfallzeitpunkt befindet sich der ICE im Rollenbergtunnel, knapp 500m vor dem Tunnelportal-West. Auf Grund eines technischen Defektes entgleiste der ICE. Übungsleiter, Andreas Kroll der Monate in die Vorbereitungen der großangelegten Übung investiert hat, sowie Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei müssen nun handeln.
Am Westportal rücken die Feuerwehren der Stadt Bruchsal, Ubstadt-Weiher, Forst und Bad Schönborn aus. Die Heidelsheimer und Helmsheimer Feuerwehr, sowie Kraichtal und Bretten werden ans Ostportal gerufen. An den Portalen ist es die Aufgabe der Feuerwehr die Einsatzstelle abzusichern. Schnell werden erste Maßnahmen zur technischen Rettung getroffen. Unterstützung erhalten die lokalen Rettungskräfte durch die eintreffende Mannschaft der Rettungszüge aus Mannheim und Stuttgart. Deren spezielles Equipment ermöglicht einen noch schnelleren Abtransport der Verletzten aus dem verunglücktem Zug. „Auch wenn es sich bei diesem Szenario nur um eine großangelegte Übung handelt, ist die Atmosphäre vor Ort durch die realistische Darstellung beklemmend“, so Cornelia Petzold-Schick, Oberbürgermeisterin der Stadt Bruchsal, die zusammen mit ca. 50 weiteren VIPs, darunter auch Bruchsals Bürgermeister Andreas Glaser, die Einsatzstelle besichtigte.
Auf der anderen Seite des Tunnels haben die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienst eine Patientenablage eingerichtet. Jeder weiß was er zu tun hat. Die eintreffenden Passagiere werden hier vom Notarzt einer ersten Einschätzung unterzogen und anhand der Verletzungen erstversorgt. Außerdem ist das Kreisauskunftsbüro, welche alle Daten der Verletzten erfasst, sowie die Psychosoziale Notfallversorgung vor Ort.
Koordiniert wird der Gesamteinsatz aus dem Bruchsaler Rathaus. Die Einsatzleitung setzt sich aus Feuerwehrkommandanten der Stadt Bruchsal und dem Führungsstab des Landkreises Karlsruhe. Der Führungsstab unterstützt den Einsatzleiter vor Ort mit verschiedenen Fachberatern vom Technischen Hilfswerk, Rettungs- und Sanitätsdiensten, sowie durch die Verbindungspersonen von Polizei und dem Verwaltungsstab.
Eingebunden in die Übung ist auch die Notaufnahme der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal. Hier treffen im Minutentakt die verwundeten Patienten nach ihrer Erstversorgung vor Ort ein. Ähnlich wie bei der notfallmedizinischen Betreuung direkt am Unfallort, werden die Passagiere des verunglückten ICE direkt am Eingang der Notaufnahme begutachtet und anhand ihrer Verletzungen mit entsprechender Dringlichkeit kategorisiert. Während in der Bruchsaler Klinik die am schwersten Verwundeten bereits in den Operationssaal geschoben werden, gehen die Rettungsarbeiten an beiden Portalen des Rollenbergtunnels unter Hochdruck weiter.
Ein großer Dank gilt allen Beteiligten Rettungskräften, Polizei, Feuerwehr, THW, DLRG, Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz die mit unzähligen haupt- und ehrenamtlichen Helfern vor Ort waren.
Mit dabei waren:
Die Schnelleinsatzgruppe Mitte mit der DRK-Bereitschaft Bruchsal, Obergrombach, Untergrombach, Forst, Helmsheim, Heidelsheim, Hambrücken, Karlsdorf, Büchenau und Neuthard.
Die Schnelleinsatzgruppe Nord mit der DRK-Bereitschaft Tiefenbach, Odenheim, Wiesental, Neudorf, Philippsburg, Kirrlach und Waghäusel.
Die Schnelleinsatzgruppe Ost mit der DRK-Bereitschaft Münzesheim, Bretten, Sulzfeld, Oberderdingen, Zaisenhausen, Jöhlingen und Büchig.
Die Schnelleinsatzgruppe Süd mit der DRK-Bereitschaft Forchheim, Eggenstein, Albsiedlung, das Kreisauskunftsbüro Karlsruhe, das überregionale Kreisauskunftsbüro Heidelberg, das Kreisauskunftsbüro KAB Mannheim, die Einsatzdokumentation DRK Kreisverband Karlsruhe, die Kreisbereitschaftsleitung, der Kreisverbandsarzt, der Führungsstab Nord/Ost & Süd/West,
Vom Hauptamt vertreten waren drei organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, zwei Notfalleinsatzfahrzeuge, sechs Rettungswagen (davon waren zwei für den realen Einsatz vorgesehen), drei leitende Notärzte, sowie vier Notärzte.
„Das Zusammenspiel der verschiedenen Rettungskräfte vor Ort Funktioniert“, so Kroll. „Wir sind froh solche aufwendigen Szenarien üben zu können, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein.“