Gelenkersatz bei jungen Menschen vermeiden
Mit Hilfe von Röntgenbildern und – besonders wichtig - der Magnetresonanztomographie (MRT) kann der behandelnde Arzt in der Regel eine klare Diagnose stellen. Je weniger die Knochennekrose fortgeschritten ist, umso besser stehen die Chancen auf Linderung der Beschwerden und sogar auf völlige Heilung. Sehr gute Erfolge lassen sich mit der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) erzielen. Dabei sitzt oder liegt der Patient in einer Behandlungskammer. Er atmet unter Überdruck dreimal 30 Minuten lang medizinisch reinen Sauerstoff ein. Während circa drei Wochen werden mit täglichen Behandlungen die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. Der positive Effekt der ambulanten HBO-Behandlung ist in medizinischen Studien nachgewiesen worden. Die HBO bewirkt bei diesem Krankheitsbild eine Verkleinerung des Knochenödems sowie die Neubildung von Blutgefäßen, Bindegewebsfasern und knochenbildenden Zellen.
"Ich erlebe bei den meisten Patienten eine rasche Schmerz-Reduktion. Durch die regenerative Wirkung der HBO können Operationen vermieden oder die Zeit bis zur Notwendigkeit eines Gelenkersatzes, vor allen Dingen beim Kniegelenk, deutlich verlängert werden", so Hellmuth Sümmerer, leitender Arzt am Druckkammerzentrum Freiburg. "Gerade bei jüngeren Patienten sollten Gelenkoperationen und Gelenkersatz wegen der begrenzten Haltbarkeit der Prothesen vermieden werden. Erfahrungsgemäß vergrößert sich das Risiko bei wiederholten Operationen im gleichen Areal", erklärt der Arzt. "Mit Hilfe der MRT-Aufnahmen kann zudem das mit der HBO erzielte Therapie-Ergebnis exakt belegt und dokumentiert werden."
Private Krankenversicherungen und Beihilfestellen übernehmen die Kosten der Behandlung, gesetzliche Krankenkassen zahlen derzeit allerdings nur in Ausnahmefällen.