Wenn medikamentöse Therapien/Cortison bei Tinnitus, Hörsturz und Knalltrauma nicht helfen
"Wenn eine Vorbehandlung mit durchblutungsfördernden Medikamenten oder Cortison keine zufriedenstellende Besserung ergibt, steht mit der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) eine mindestens ebenbürtige Option gegen das Pfeifen und Rauschen im Ohr zur Verfügung", erklärt Dr. med. Christian Heiden, HNO-Facharzt in Traunstein und zweiter Vorsitzender des Verbandes Deutscher Druckkammerzentren e.V.. Aufgrund des anderen therapeutischen Ansatzes bietet die HBO eine zusätzliche Chance, die Beschwerden bei akutem Tinnitus und Hörsturz zu bessern oder zu heilen: Die HBO reichert durch das Einatmen von Sauerstoff unter Überdruck in einer speziellen Therapie-Druckkammer den Sauerstoffgehalt im Innenohr deutlich messbar an. Das Wirkprinzip der HBO bei akuten Hörstörungen begründet sich darin, dass alle Erkrankungsursachen im Innenohr letztlich dort zu einem nachweisbaren Sauerstoffmangel führen. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass innerhalb der ersten drei Monate die besten Chancen bestehen, akute Hörstörungen schnell wieder los zu werden. Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie empfiehlt dazu in ihren aktuellen Leitlinien zur Hörsturz-Behandlung verschiedene Therapien, darunter Cortison und die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) als schulmedizinisch abgesicherte Methoden.
Gutes Hören bedeutet Leistungsfähigkeit und Lebensqualität
Wie wichtig gutes Hören ist, kann nur derjenige wirklich verstehen, der einen Hörsturz oder ständiges Zischen, Rauschen oder Brummen im Ohr schon einmal erlebt hat. Dr. med Hellmuth Sümmerer rät: "Wer bleibende Hörstörungen vermeiden will, um seine Arbeitsfähigkeit zu erhalten und kommunikativ zu bleiben, sollte auch vor eventuell anfallenden Kosten einer medikamentösen Behandlung oder HBO-Therapie nicht zurückschrecken. Da es sich bei der Anwendung von hyperbarem Sauerstoff um eine aufwändige Therapie handelt, empfehlen wir unseren Patienten die HBO bei akuten Hörstörungen vor allem, wenn bisherige Behandlungsversuche erfolglos oder unverträglich waren." Eine sorgfältige HNO-ärztliche Prüfung der Hörstörung durch die Fachärzte der ambulanten Druckkammerzentren findet vor der HBO-Behandlung statt. Zudem ist eine vorherige Anfrage bei den Kostenträgern Standard. Gesetzlich versicherten Patienten steht zurzeit keine kostenfreie Therapie bei Hörsturz oder Tinnitus zur Verfügung. Private Krankenversicherungen und Beihilfe übernehmen in der Regel die Behandlungskosten für die HBO bei akutem Knalltrauma, Hörsturz und Tinnitus.
Mit einem kostenfreien Informationsabend informiert das Druckkammerzentrum Freiburg
Betroffene und Interessierte: am Dienstag, 12. Januar 2015 um 18 Uhr
Vortragsthema: Akute Hörstörungen - Behandlungsmöglichkeit Hyperbare Sauerstofftherapie
Referentin: Frau Karin Meinecke, Fachärztin für Innere Medizin, Notfallmedizin, Tauch- und Überdruckmedizin
Veranstaltungsort: Druckkammerzentrum Freiburg
Habsburgerstraße 116, 79104 Freiburg
Anmeldungen bitte unter 0761 / 382018
Weitere Informationen unter www.hbo-freiburg.de
Mit einem kostenfreien Informationsabend informiert das Druckkammerzentrum Heidelberg
Betroffene und Interessierte: am Donnerstag, 15. Januar 2015 um 18 Uhr
Vortragsthema: Akute Hörstörungen - Behandlungsmöglichkeit Hyperbare Sauerstofftherapie
Referentin: Frau Dr. Anne Beck, Ärztliche Leiterin, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Psychosomatik, Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM)
Veranstaltungsort: Druckkammerzentrum Heidelberg
Vangerowstr. 18/1 , 69115 Heidelberg
Anmeldungen bitte unter 06221 / 60 26 53.
Weitere Informationen unter www.hbo-heidelberg.de
Mit einem kostenfreien Informationsabend informiert das Druckkammerzentrum Karlsruhe
Betroffene und Interessierte: am Donnerstag, 29. Januar 2015 um 18 Uhr
Vortragsthema: Akute Hörstörungen - Behandlungsmöglichkeit Hyperbare Sauerstofftherapie
Referentin: Frau Dr. Doris Kehl, Fachärztin für Anästhesie, Schmerztherapie und Tauchmedizin
Veranstaltungsort: Druckkammerzentrum Karlsruhe
Ettlinger Strasse 31, 76137 Karlsruhe
Anmeldungen bitte unter 0721 / 754 073 50
Weitere Informationen unter www.hbo-karlsruhe.de
Über die HBO-Therapie
Die Hyperbare Sauerstofftherapie, kurz HBO, hat ihre Ursprünge in der Tauchmedizin und ist eine schulmedizinisch abgesicherte Behandlungsmethode. Doch nicht nur bei Tauchunfällen mit Dekompressionserkrankung (DCS) und schwerer Rauchgasvergiftung und CO-Intoxikation ist die Überdruckmedizin internationaler Standard. Die HBO-Therapie kann auch bei zahlreichen anderen Indikationen helfen, wenn Standard-Behandlungen unbefriedigend verlaufen. Durch das Einatmen von Sauerstoff unter Überdruck wird dieser um ein Mehrfaches im Körper gelöst. Der hohe Sauerstoff-Partialdruck führt zu einer Reihe positiver Auswirkungen auf Gewebe und Kapillaren, wie z.B. der Regeneration von Sinnes- oder Knochenzellen oder Gewebe. Bevorzugte Einsatzgebiete sind nicht heilende Wunden z.B. bei Diabetischem Fußsyndrom und Wundheilungsstörungen, aseptische Knochennekrosen wie Morbus Ahlbäck oder Knochenmarködem-Syndrome an Knie, Schulter, Hüfte und Fußwurzel, Bestrahlungsspätfolgen nach Krebsbestrahlung an Kopf, Hals, Blase und Darm oder nach Brustrkebs sowie Fazialisparese, Retinopathia pigmentosa und akute Hörstörungen wie Hörsturz, Tinnitus und Schalltrauma. Die HBO ist eine wertvolle und zudem sanfte, nichtoperative Ergänzungstherapie.