Als bei Marianne S. (Name von der Redaktion geändert) vor Jahren die Diagnose Brustkrebs gestellt wurde, war sie wie erschlagen. Die Ärzte bestanden auf einer Entfernung des betroffenen Gewebes, um die Weiterverteilung der Krebszellen zu verhindern. Operation und anschließende Bestrahlungen empfand sie als schrecklich. Die Hoffnung, bald wieder ein völlig normales Leben führen zu können, erfüllte sich allerdings nicht. Die Wunde wollte nicht so recht heilen, die Haut war gerötet, gespannt und schmerzhaft. An das Tragen eines Sport-BHs war nicht zu denken. So richtig wohl fühlte sie sich nirgends. Sie ertrug ihre Beschwerden geduldig. Dass es Hilfe bei der Überwindung dieser Spätfolgen ihrer Krankheit geben könnte, war ihr unbekannt.
Druckkammerzentren bieten kostenlose Beratung durch Fachärzte
Dr. Claudia Haizmann, Fachärztin im Druckkammerzentrum Freiburg, bestätigt: Frühere Bestrahlungsserien können oft noch nach Jahren zu Beschwerden führen. So segensreich Bestrahlungsserien sein können, sie können auch das umliegende gesunde Gewebe treffen und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. In solchen Situationen ist die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) hilfreich. Die Sauerstoffatmung unter Überdruckbedingungen, also in einer Therapie-Druckkammer, löst den Sauerstoff um ein Vielfaches. Das mit einem Überangebot an Sauerstoff versorgte, auch durch Bestrahlung geschädigte Gewebe, kann so regenerieren. Die Wunde heilt langsam von außen nach innen zu. "Die HBO ist bei Strahlenfolgen eine segensreiche Behandlung, da sie tatsächlich dem Körper hilft, neues Gewebe zu bilden. Dies wurde in einer aufwändigen Überprüfung am Beispiel des diabetischen Fußes im letzten Jahr ausdrücklich bestätigt", weist die Ärztin hin. "Auch bei Bestrahlungsfolgen an der Blase oder am Darm, der so genannten Strahlenzystitis oder der Strahlenproktitis, kann die HBO eine große Hilfe sein, ebenso bei Gewebsschwellungen nach Lymphknotenentfernung."
Es gibt ein Leben neben der Krankheit: "Wir sollten alles tun, um das Leben nach dem Krebs weiterhin lebenswert zu machen und der Patientin die uneingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen", so Haizmann. Druckkammern gibt es in ganz Deutschland, unter anderem auch in Freiburg. Die Beratung durch die dortigen Fachärzte ist kostenlos. Betroffene sollten diese kostenlose Beratung nutzen, um unangenehme und einschränkende Beeinträchtigungen nach einer Strahlenbehandlung zu vermeiden.
Das Druckkammerzentrum Freiburg lädt zu einem Informationsabend zu Wundheilungsstörungen ein:
Datum: Montag, den 16.2.2009, 18 Uhr
Ort: Druckkammerzentrum Freiburg, Habsburgerstr. 116
Referentin: Frau Dr. med. Claudia Haizmann, Fachärztin
Die Teilnahme ist kostenlos und völlig unverbindlich. Anmeldung erwünscht unter Telefon 0761/382018.
Weitere Informationen unter 0761/38 20 18 oder im Internet unter www.hbo-freiburg.de.
Über HBO: Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) wird unter Überdruckbedingungen, in der so genannten Therapie-Druckkammer, reiner Sauerstoff geatmet. Ziel der HBO ist die bleibende Regeneration von Gewebe- und Sinneszellen. Damit bietet sie neben der Behandlung von Tauchunfällen bedeutende zusätzliche Chancen auf Gesundheit, ergänzend zu oder an Stelle von Standardtherapien bei chronischen Wunden , Knochennekrosen, Morbus Ahlbäck, Strahlenproktitis, Strahlenzystitis, Borreliose, Bestrahlungsspätfolgen, Schalltrauma, Tinnitus, Migräne oder Facialis Lähmung. Die HBO ist damit eine ideale Ergänzungstherapie.