- Schalltraumen können zu dauerhaften Hörstörungen führen
- Nach zwei Tagen Beschwerden sollte man den HNO-Arzt aufsuchen
- Neuer Patienten-Ratgeber erschienen
Jedes Jahr aufs Neue lässt der Spaß am Silvester-Feuerwerk die Vorsicht im Stich. Ist es nicht herrlich, das Getöse, mit dem wir das Neue Jahr begrüßen? Dass Lärm das Ohr schädigt, ist Jedem klar. Dem Lärm aus dem Weg gehen, ist nicht immer möglich, schon gar nicht an Silvester. Manchmal explodiert ein unachtsam geworfener Kracher direkt in der Nähe des Ohres. Neben Silvester-Böllern können sich durch zu laute Musik oder durch Unfälle am Arbeitsplatz Beschwerden einstellen.
Ein Schalltrauma kann zu Hörstörungen führen. Vor allem zur Hörminderung, zu Ohrgeräuschen, dem sogenannten Tinnitus, zu Taubheitsempfindungen oder zur Schallüberempfindlichkeit. Oft verschwinden die Beschwerden nach ein bis zwei Tagen. "Eine Schädigung des Gehörs nach einem Knall- oder Lärmerlebnis, die über zwei Tage lang anhält, ist dringend von einem Hals- Nasen- Ohren- Arzt abzuklären", rät Dr. med. Hellmuth Sümmerer, leitender Arzt am Druckkammerzentrum.
Die Blutversorgung verbessernde Medikamente und Cortison führen oft zu einer Beseitigung der Beschwerden. Gelingt dies jedoch nicht, haben Betroffene ein weitere, der bisherigen Behandlung mindestens ebenbürtige Chance auf Besserung: Eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) zusätzlich oder, noch besser, begleitend. "Der therapeutische Effekt der HBO beim Schalltrauma ist durch Studien belegt, erneut durch eine weitere Studie aus Brüssel", so der Arzt.
Weshalb hilft die HBO den Ohren?
In einer so genannten Therapie-Druckkammer wird unter Überdruck Sauerstoff eingeatmet. Der Sauerstoff löst sich bis zum 20-fachen im Körper. Dieses Überangebot an Sauerstoff regt die Regeneration in den Zellen an. Gleichzeitig werden Flüssigkeitsansammlungen, so genannte Ödeme, reduziert. "Dieser therapeutische Ansatz bringt bei Hörstörungen noch einmal dieselbe Chance auf Besserung wie Medikamente, die zu einer besseren Blutversorgung in den peripheren Geweben beitragen", so Sümmerer.
Wichtiges und wissenswertes zum Schalltrauma beantwortet ein Flyer mit dem Titel "Ein Knall zuviel". Der kurze und praktische Patienten-Ratgeber ist beim Druckkammerzentrum, 79104 Freiburg, Habsburgerstr. 116 kostenlos erhältlich. Er kann auch telefonisch angefordert werden (Tel. 0761/382018).
Therapie-Druckkammern gibt es in ganz Deutschland, unter anderem in Freiburg im Breisgau.