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Am 1. Juni ist Tag der Organspende

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Jede einzelne Entscheidung beim Thema Organspende zählt. Nicht nur, aber gerade auch am Tag der Organspende. Bundesweit rufen die Initiatoren am kommenden Samstag, 1. Juni, dazu auf, sich mit der Frage „Organspende ja oder nein?“ auseinanderzusetzen und die Entscheidung zu dokumentieren. Der Tag steht zudem im Zeichen des Dankes an alle Organspenderinnen und Organspender sowie an ihre Familien. Sie haben mit ihrem „Ja“ zur Organspende das Wertvollste geschenkt, das man sich vorstellen kann: Leben. Das nach wie vor aktuelle Thema soll an diesem Tag überall Beachtung finden.

Große Beachtung im Zusammenhang mit dem Thema Organspende erfährt derzeit vor allem das Organspende-Register. Seit März kann die Entscheidung zur Organspende dort online registriert werden. Wie es funktioniert und welche Regelungen darüber hinaus gelten, auch darüber wird am 1. Juni umfassend informiert. Dazu sagt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Vor gerade einmal drei Monaten ist das Organspende-Register online gegangen. Seitdem haben bereits 120.100 Menschen dort ihre Erklärung zur Organspendebereitschaft registriert. Dafür gebührt ihnen unser aller Dank. Und die potenziellen Spenderinnen und Spender können sicher sein, dass ihre Entscheidung im Ernstfall dort gefunden und ihr Wille umgesetzt wird. Trotzdem ist das Register nur ein erster Schritt: In einem Monat sind alle Entnahmekrankenhäuser an das Organspende-Register angeschlossen, es startet der Zugangsweg ins Register über die GesundheitsID der Krankenkassen. Organspende darf eben keine Frage der Bürokratie sein – wir brauchen niedrigschwellige Angebote. Deshalb appelliere ich auch an alle, die vielleicht noch zögern: Geben Sie sich einen Ruck, zeigen Sie Solidarität mit den Menschen auf den Wartelisten und tragen Sie sich ins Organspende-Register sein. Damit entlasten Sie Angehörige von schweren Entscheidungen. Langfristig sollten wir es den Menschen, die Organe spenden wollen, noch einfacher machen, indem nur diejenigen, die keine Spender sein wollen, sich in das Register eintragen. Mit einer solchen Widerspruchslösung würden wir sehr vielen Menschen das Leben retten.“

Ein wichtiges Symbol des Tags der Organspende ist seit Jahren die bildhafte Aktion „Geschenkte Lebensjahre“, die von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach als Schirmherr unterstützt wird. Dabei halten Organempfängerinnen und -empfänger Schilder hoch mit jeweils der Anzahl an Lebensjahren, die sie durch die Organtransplantation gewonnen haben. „Dies ist einer der emotionalen Höhepunkte der Veranstaltung, damit geben wir der Organspende viele Gesichter und zeigen eindrücklich, dass Organspende Leben rettet – unabhängig vom Alter und oft über viele Jahre bis Jahrzehnte“, unterstreicht Gerd Böckmann, Vorsitzender der Lebertransplantierten Deutschland e.V., selbst seit neun Jahren lebertransplantiert.

Der Tag der Organspende hat inzwischen eine lange Tradition. 1983 wurde er von Selbsthilfegruppen initiiert, um das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und auf die Problematik des Organmangels aufmerksam zu machen. Fand der Aktionstag zu Beginn in kleinem Rahmen und überwiegend mit vereinzelten Infoständen statt, so hat er sich in den zurückliegenden Jahrzehnten immer weiterentwickelt und bundesweite Wirkung erreicht. Inzwischen gibt es eine große zentrale Veranstaltung, die jedes Jahr in einem anderen Bundesland stattfindet, unterstützt von den Landesministerien und den Würdenträgern der jeweiligen Stadt. Wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung sind nach wie vor die Informationsbereiche, die Möglichkeit zu einem persönlichen Austausch und verschiedene Entscheidungs- und Aktionsangebote.

Wie sehr es beim Thema Organspende auf die Entscheidung ankommt, zeigen die Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Danach wurden zwei Drittel der Entscheidungen von den Angehörigen getroffen, lediglich ein Drittel von der verstorbenen Person selbst. Der Medizinische Vorstand der DSO, Dr. med. Axel Rahmel, erklärt: „Viel zu oft scheitern Organspenden an einer fehlenden Zustimmung. Dies gilt insbesondere für die Fälle, in denen Angehörige entscheiden müssen, ohne den Willen des Verstorbenen zu kennen. In 2023 war dies erneut einer der Hauptgründe, warum eine Spende bei potenziellen Organspendern nicht stattgefunden hat. Das zeigt deutlich, wie schwierig es für die Familien ist, diese Entscheidung stellvertretend für eine andere Person zu treffen.“ Deshalb solle man zu Lebzeiten selbstbestimmt über „Ja“ oder „Nein“ entscheiden und das auch dokumentieren. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt erneut die aktuelle Entwicklung der Organspendezahlen. „Seit mehr als zehn Jahren treten wir auf der Stelle. Die bisher umgesetzten Maßnahmen und Reformen reichen nicht aus und die Zahl der Organspenden stagniert nach wie vor in Deutschland auf niedrigem Niveau mit nur leichten Schwankungen von Jahr zu Jahr. Auch die aktuelle bundesweite Entwicklung der ersten vier Monate in 2024 lässt mit 292 postmortalen Organspendern (2023: 311) wenig Hoffnung auf eine längst notwendige Trendwende für die fast 8.400 Menschen auf den Wartelisten, für die jedes gespendete Organ Hoffnung auf ein Weiterleben bedeutet“, betont DSO-Vorstand Rahmel. Umso wichtiger sei es, bundesweit ein Zeichen zu setzen und auf das Schicksal dieser Patienten aufmerksam zu machen. Jeder einzelne von uns könne dabei persönlich ein Zeichen setzen, indem er seine Entscheidung in einem Organspendeausweis oder im neuen Organspende-Register dokumentiert.

Darum wird es gerade auch in Freiburg im Breisgau gehen: Dort findet in diesem Jahr die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende statt. Burkhard Tapp, Bundesverband der Organtransplantierten e.V., lebt seit über zwei Jahrzehnten mit einer gespendeten Lunge. Seit 2007 organisiert er den Tag der Organspende mit. „Ich bin unendlich dankbar, dass jemand vor 22 Jahren „Ja“ zu der Organspende gesagt hat, die mir mein Weiterleben ermöglichte. Dieses großartige Geschenk war und ist immer wieder Motivation für mein Engagement beim Tag der Organspende: Dankbarkeit zeigen gegenüber den Spendern und deren Familien, Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten Mut machen und den Menschen aufzeigen, wie wichtig diese Entscheidung ist, für sie selbst, ihre Familie und andere.“

Tag der Organspende, 1. Juni, Freiburg im Breisgau: „Zeit Zeichen zu setzen“

Programmpunkte:

Ökumenischer Dankgottesdienst in der Universitätskirche

Platz der Alten Synagoge:
Infolounge, Organmodelle, Erlebnis-Parkour, Liveprogramm, Musik

Eröffnung durch:
Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, MdB, Leonie Dirks, Ministerialdirektorin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg und Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg

Aktion „Geschenkte Lebensjahre“, Schirmherr ist Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Stadtweite Kampagne #FreiburgEntscheidetSich, Schirmherr ist Oberbürgermeister der Stadt Freiburg Martin Horn

​Verantwortliche, Institutionen und Verbände:
Bundesverband der Organtransplantierten e.V. (BDO), Bundesverband Niere e.V., Lebertransplantierte Deutschland e.V., Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Stiftung Über Leben, Netzwerk Spenderfamilien, Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG)

Mehr Infos:

Tag der Organspende 2024 

Organspende-Register

Statistiken zur Organspende (dso.de)

Statistiken zur Organtransplantation (dso.de)

BZgA-Informationen zur Organ- und Gewebespende

Dankesbriefe für Organspenden

Erfahrungsberichte von Menschen, die mit Organspende in Berührung kamen

#FreiburgEntscheidetSich: Initiative zur Organspende startet

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