- Auftragseingang, operatives Ergebnis und Cashflow im dritten Quartal deutlich verbessert
- Dürr-Strategie 2010: Ausrichtung auf wachstums- und renditestärkere Geschäftsfelder
Der Dürr-Konzern hat seinen Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2007 um 12,6% auf 1.307,1 Mio. € gesteigert. Allein im dritten Quartal stand ein Plus von 25,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu Buche. Der Umsatz für die ersten drei Quartale 2007 lag mit 1.015,0 Mio. € um 3,2% über dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis (EBIT vor Einmalaufwendungen) verbesserte sich auf 27,4 Mio.€ (Vorjahr: 19,3 Mio. €). Das dritte Quartal steuerte hierzu 16,1 Mio. € (+67,2%) bei. Für 2007 rechnet Dürr mit einem Umsatzplus zwischen 5 und 10% sowie einer deutlichen Ertragssteigerung. Die Prognose für den Auftragseingang hat der Maschinen- und Anlagenbauer vor dem Hintergrund des positiven Nachfragetrends angehoben: "Auch in das vierte Quartal sind wir gut gestartet. Daher erwarten wir beim Auftragseingang nun ein Plus von 10% gegenüber dem Vorjahr", sagte Ralf Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG. Zuvor war man von einem Auftragseingang auf dem Vorjahresniveau von 1.460 Mio. € ausgegangen.
Die Ertragslage wurde im dritten Quartal letztmals durch Verzögerungen bei Projekten in Indien beeinträchtigt. Infolge dessen verringerte sich die Bruttomarge für die ersten neun Monate von 16,5% im Vorjahreszeitraum auf 16,0%. Die Verbesserung der betrieblichen Prozesse, die Dürr mit dem Konzernprogramm FOCUS umgesetzt hat, führte zu Kostensenkungen. So gingen die Verwaltungs- und Vertriebskosten insgesamt um 1,5% auf 132,2 Mio. € zurück. Mit 5,7 Mio. € verbesserte sich auch das Ergebnis nach Steuern in den ersten neun Monaten 2007; im Vorjahr hatte es nur einen geringen Überschuss von 0,1 Mio. € gegeben.
Der operative Cashflow (-32,7 Mio. €) verbesserte sich in den ersten neun Monaten 2007 spürbar um 47,1 Mio. €. Eine noch stärkere Verbesserung wurde durch einen vorübergehenden Anstieg des Nettoumlaufvermögens (Net Working Capital) verhindert. Dieser resultierte aus dem Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vorräte im Zuge des gestiegenen Geschäftsvolumens. Aufgrund der guten Auftragssituation hat sich die Mitarbeiterzahl gegenüber dem 31.12.2006 um 3,9% auf 5.869 erhöht. Der Zuwachs entfiel primär auf die Wachstumsregion Asien, wo die Belegschaft um 20,0% auf 721 Mitarbeiter zunahm (31.12.2006: 601).
Die Eigenkapitalquote blieb zum 30. September 2007 mit 22,4% gegenüber dem Jahresende 2006 (23,6%) nahezu konstant. Die Nettofinanzverschuldung betrug am Ende des 3. Quartals 2007 170,5 Mio. €, gegenüber 164,4 Mio. € zum 30. September 2006.
Dürr-Strategie 2010: Ausrichtung auf wachstums- und renditestärkere Geschäftsfelder
Nachdem Dürr das im Jahr 2005 gestartete Konzernprogramm FOCUS abgeschlossen hat, finalisiert das Unternehmen zurzeit die Strategie der sechs Geschäftsbereiche und des Konzerns bis 2010. Ein erstes Ergebnis des Strategieprozesses "Dürr 2010" ist die Neupositionierung des Geschäftsbereichs Factory Assembly Systems. "Der Bereich konzentriert sich zukünftig konsequent auf wachstums- und ertragsträchtige Geschäftsfelder. Wir werden dabei vor allem das Geschäft mit Montagesystemen für den Flugzeugbau weiter ausbauen", sagte Vorstandschef Ralf Dieter. Gemeinsam mit dem Partner EDAG plant und baut Dürr derzeit eine komplette Montagelinie für Airbus im chinesischen Tianjin.
Das Turnkey-Geschäft als Systemanbieter für komplette Fahrzeugendmontagelinien wird selektiver und ergebnisorientierter betrieben. In diesem Zusammenhang werden die Fördertechnik-Aktivitäten am Standort Stuttgart neu ausgerichtet.
Ausblick für 2007 weiterhin positiv
Für das Geschäftsjahr 2007 rechnet Dürr mit einer deutlichen Ertragsverbesserung. Bezogen auf das operative Ergebnis (EBIT vor Einmalaufwendungen) soll die Marge von 2,9% im Vorjahr auf 3,5% steigen, während beim Umsatz ein Zuwachs von 5 bis 10% erwartet wird. Zum Ergebnisanstieg wird unter anderem die deutliche Ertragswende im Geschäftsbereich Cleaning and Filtration Systems (industrielle Reinigungstechnik) und in den USA beitragen. Der operative Cashflow dürfte 2007 klar positiv sein. Dürr strebt auch weiterhin die Zahlung einer Dividende an.
Für das Geschäftsjahr 2008 erwartet Dürr eine weitere Ergebnisverbesserung. Die Zielrendite für 2008 beträgt 5% bezogen auf das operative Ergebnis.
Der Dürr-Konzern ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten, Systemen und Dienstleistungen für die Automobilfertigung. Das Angebot umfasst wesentliche Fertigungsstufen eines Fahrzeugs: Als Systemanbieter plant und baut Dürr Lackierereien und Endmontagewerke. Darüber hinaus liefert Dürr Reinigungs- und Filtrationsanlagen für die Produktion von Motoren- und Getriebekomponenten sowie Diagnose- und Auswuchtsysteme für Fahrzeugkomponenten. Rund 90% des Konzernumsatzes entfallen auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere wichtige Kundengruppen von Dürr sind der Maschinenbau sowie die Chemie-, Pharma-, Beschichtungs- und Luftfahrtindustrie.