Nun also nach 22 Jahren das mögliche Ende für ein Tanzfestival, das mit Sasha Waltz aus Berlin, Wim Vandekeybus aus Brüssel, Nigel Charnock aus London, Hans Hof aus Amsterdam, der Splintergroup aus Brisbane das "who is who" der internationalen Tanzszene zu Gast hat.
Für die lebendige Tanzszene in Freiburg, die mit "bewegungs-art", "pvc", dem "Koreografenkollektiv" und der Tanzbanale immer wieder ihre Innovationskraft unter Beweis stellt, ist das TanzFestival eine wichtige Plattform, eine Möglichkeit zum Austausch und Bereicherung, sozusagen die "Frischluft", die in einer Stadt dieser Größe auch für das Publikum nicht fehlen darf.
Für das E-WERK ist das TanzFestival ein Standbein seiner Kulturarbeit, eine verlässliche Säule. Mitten in einer Phase des Aufbruchs ist ein mögliches Wegbrechen des Festivals ein herber Rückschlag für uns als Kulturzentrum.
Das TanzFestival hat eine hohe künstlerische Qualität und zudem eine wichtige Funktion für die Förderung der lokalen Tanzszene und junger Choreografen. Es gab Raum für Entdeckungen junger Choreografen und Tänzer und landesweite Vernetzungen.
Die konstant hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre zeigen die anhaltende Begeisterung des Publikums für das TanzFestival, das trotz seines für ein Festival dieser Größe vergleichsweise geringen Etats, zu den renommierten deutschen Tanzfestivals gehört.
In anderen Zentren, beispielsweise dem "Theaterhaus Stuttgart" werden eigene Tanzensembles aufgebaut, da der moderne Tanz als relativ junge Disziplin viel keatives Potential in sich birgt und insbesondere auch ein junges Publikum anspricht. In Freiburg soll ein Festival mit internationalem Rang abgesetzt werden. Wir plädieren dafür, diese Haltung zu überdenken und sind gerne zu einem Gespräch mit den Vertretern der Gemeinderatsfraktionen bereit.
Weiterhin appellieren wir an die Gemeinderäte der Stadt Freiburg, die pauschale Forderung nach der 10%igen Kürzung im Kulturbereich generell zurückzunehmen - schließlich droht das Gespenst des nicht genehmigungsfähigen Haushaltes nicht mehr - und stattdessen in einen qualifizierten Dialog über die Festivalkultur in der Stadt Freiburg einzutreten.