Mit dem AgBB-Schema wurde auch die neue NIK-Liste 2012 veröffentlicht. Wesentliche Änderungen sind beispielsweise Absenkungen der NIK-Werte (Niedrigste Interessierende Konzentration) für Naphthalin, 2 -Ethyl-1-hexanol, Ethylenglykolmonobutylether, 2-Ethylhexylacetat, 1-Oktanol und anderer gesättigter n- und iso-Alkohole. Eine Erhöhung der NIK-Werte erfolgte für Triethylphosphat und Essigsäure.
"Der NIK-Wert für Essigsäure wurde von 500 µg/m³ auf 1250 µg/m³ erhöht. Das kann beispielsweise die Parkettindustrie freuen, zeigte sich doch gerade im Rahmen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen von Parkett bei Produkten aus Eichenholz aufgrund des natürlichen Holzinhaltsstoffes Essigsäure häufig ein Problem bei den bisherigen NIK-Werten, die - je niedriger desto schärfer - in die Bewertung des AgBB-Schemas eingehen", sagt Dipl. Holzwirt Daniel Tigges, Vertriebsleiter beim UL ECO-INSTITUT in Köln, einem anerkannten Prüfinstitut für Emissions- und Geruchsmessungen nach AgBB.
Neuaufnahmen in der NIK-Liste sind Tetrahydrofuran THF (1500 µg/m³) und Dimethylformamid DMF (15 µg/m³), sowie 3-Methoxy-1-butanol (500 µg/m³), 1,2-Propylenglykol-n-propylether (1400 µg/m³), 1,2-Propylenglykol-n-butylether (1600 µg/m³), Diethylenglykol-phenylether (1450 µg/m³) und Neopentylglycol (1000 µg/m³).
Da der Geruch von Bauprodukten zu Belästigungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, ist das Ziel der zweijährigen Pilotphase unterschiedliche Bauprodukte zu untersuchen und die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Messmethodik zu erproben. Außerdem werden zwei Ringversuche durchgeführt. Die Geruchsmessungen sollen in Zusammenarbeit mit interessierten Kreisen von Industrieverbänden, Herstellern und Prüfinstitutionen durchgeführt werden. Das UL ECO-INSTITUT hat an der Erarbeitung der Prüfnormen mitgewirkt.
"Bei den Geruchsmessungen von Produkten sind Intensität und Hedonik mit einem trainierten Panel von acht Personen zu bewerten. Die Intensität wird dabei mit unterschiedlichen Aceton-Standards verglichen und bewertet", sagt Daniel Tigges. "Die Methode der Geruchsmessungen ist zwar aufwändig, war aber in den bislang erfolgten Laborvergleichen sehr gut reproduzierbar."
Weitere Informationen finden Sie unter: www.eco-institut.de