Bremerhavens Entwicklung zu einem Kompetenzzentrum des Klimaschutzes an der deutschen Nordseeküste begann vor ca. 30 Jahren mit der Ansiedlung des Alfred-Wegener-Institutes. Heute konzentrieren sich in der Seestadt Institutionen, Unternehmen und Touristenattraktionen in ungewöhnlich hoher Dichte, die sich mit Klimaschutz, Klimaforschung und der Nutzung erneuerbarer Energien beschäftigen. Mit der Bewerbung um den European Energy Award (eea®) hatte sich der Magistrat der Stadt Bremerhaven auf den Weg gemacht, lokale Energieeffizienzmaßnahmen zu entwickeln, um das Klimaschutz-Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, zu erreichen. "Wer sich heute nicht intensiv um den Klimaschutz kümmert, wird sich morgen umso intensiver an veränderte Klimabedingungen anpassen müssen. Oder er muss weichen. Diese Erkenntnis ist gerade für Bremerhaven mit seiner exponierten Lage an der Wesermündung von enormer Bedeutung.", erklärt Baudezernent der Stadt Bremerhaven Volker Holm. Der eea® wird an europäische Städte und Gemeinden verliehen, die sich erfolgreich an einem Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren zum schonenden und effizienten Energieeinsatz beteiligt haben. Dabei wird die kommunale Energiearbeit bewertet, regelmäßig überprüft und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz werden identifiziert. Diese Analyse wurde von der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens gefördert. Insgesamt haben sich bis jetzt 220 Städte, Gemeinden und 20 Landkreise am eea® beteiligt. Mit circa zwei Drittel der maximal zu erreichenden Punkte ist Bremerhaven seinem Klimaschutzziel ein gutes Stück näher gekommen. Beraten und unterstützt wurde die Stadt dabei von der BEKS GmbH Bremen. Leonhard Meyer gratulierte der Stadt im Namen des eea®-Organisationsbüros, der B&SU mbH Berlin, im Rahmen der feierlichen Verleihung im Klimahaus® 8°Ost zu diesem Erfolg.
Um deutlich zu machen, dass sich die Verantwortlichen nicht auf dem bereits Erreichten ausruhen und Klimaschutz als ein Versprechen an die nachfolgenden Generationen ansehen, reichte die Umweltdezernentin der Stadt Bremerhaven, Anke Krein, den Preis symbolisch an die Schülerin Lione Stienecke weiter. "Politik hat die Verpflichtung Verantwortung zu übernehmen. Das gilt vor allem für die jungen Menschen, die mit den Auswirkungen unseres Handelns zukünftig umgehen können und die richtigen Schlüsse für ihren Alltag daraus ziehen müssen. Wir wollen deshalb unser Möglichstes tun, um den Klimaschutz in dieser Stadt voranzutreiben. Kommende Generationen müssen diese Anstrengungen fortsetzen ", so Krein. Lione Stienecke nutzte die Gelegenheit vor der Kulisse des Klimahauses für ein deutliches Statement: "Meine Generation und noch viele nachfolgende Generationen werden den Schlamassel, den wir alle heute anrichten, ausbaden müssen. Es ist deshalb höchste Zeit, dass jetzt entschieden gehandelt wird und junge Menschen in diese Entscheidungen einbezogen werden." Auch das Publikum begrüßte diesen Schritt, bedeutet es doch, dass sich die Entscheidungsträger dazu verpflichten, die noch ausstehenden Klimaschutzmaßnahmen konsequent und zielgerichtet umzusetzen.