Seinen ersten Traum hatte der Autor am 29. August 1969 am Beginn seines großen Schulpraktikums in Gotha notiert: „Ich träumte von einer etwas über 16-jährigen Schülerin, die sich in mich verliebt hat und die ich dann auch heirate. Träumerei – Spinnerei, ja! Doch vielleicht verbirgt sich etwas dahinter?“ Sein letztes Traum-Notat stammt vom 21. August 2014. Für Arlt hat das Festhalten seiner nächtlichen nicht-wirklichen Begegnungen mit sich selbst, seiner Ehefrau und seiner Geliebten sowie mit Verwandten, Freunden und Feinden, weiblichen und männlichen Kollegen und Mitstreitern sowie mit mehr oder weniger prominenten Künstlern, Dichtern, Politikern und sogar Päpsten einen besonderen Effekt: „Die Traumbilder am Tage besehen zu können, erhellen Momente der inneren Biografie und reflektieren Zeitläufte. Dies trat mir besonders deutlich in Zeiten der späten DDR und der deutschen Vereinigung vor Augen.“ Bereits 1994 hatte Arlt erstmals seine Träume aus dem Jahrzehnt davor publiziert und dieses Traumheft in kleiner Zahl seinen Bekannten und „im Einzelfall den im Traum handelnden Prominenten“ geschickt. Zu den Empfängern gehörte Christa Wolf. Sie schrieb dem Autor am 8. Februar 1995 sehr lobende Worte: „Ich weiß zu würdigen, daß Sie mir Ihre Träume mitgeteilt haben, ich habe sie alle gelesen, nicht nur den, in dem ,ich’ vorkomme, und ich finde es bemerkenswert, wie in den Inhalt der Träume die politische Wende Eingang gefunden hat ...“ Die ungewöhnliche Traum-Biografie ist sowohl als gedruckte Ausgabe als auch als E-Book unter edition-digital.de, im stationären und Online-Buchhandel zu haben.
Prof. Dr. phil. habil. Peter Arlt wurde am 18. Dezember 1943 in Halle (Saale) geboren, wo er von 1949 bis 1959 auch die Schule besuchte. Ebenfalls in der Saalestadt absolvierte er eine Lehre als kartographischer Zeichner. Anschließend ging er drei Jahre zur NVA. Während dieser Zeit veröffentlichte er erste Gedichte. Von 1966 bis 1970 absolvierte er in Erfurt ein pädagogisches Studium (Deutsch und Kunsterziehung) und nahm an den sommerlichen FDJ-Poetenseminaren in Schwerin teil. 1974 promovierte Arlt zum „Verhältnis von Wort- und Bildzeichensprache“ und war seit dem selben Jahr Hochschullehrer an der PH in Erfurt. 1988 habilitierte sich Arlt mit einer Arbeit zur Antikerezeption in der bildenden Kunst der DDR. Von 1993 bis 2009 wirkte er als Professor für Kunstgeschichte und -theorie an der Universität Erfurt. Er war Kurator von und Katalogautor verschiedener Ausstellungen zur Rezeption der Antike und zur Mythologie in der bildenden Kunst wie „Urteil des Paris“ (Gotha 1986), „Mythos und Figur“ (Gotha 2000), „Daphne. Mythos und Metamorphose“ (Bremen 2009) und „Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR“ (Weimar 2012/2013). Zudem schrieb er Künstlermonografien über Otto Knöpfer, Fritz Keller, Curt Ehrhardt, Ronald Paris, Heinz Scharr und Ulrich Barnickel. Außerdem betätigt sich Arlt, der in Gotha lebt und arbeitet, als Lyriker und Schriftsteller. So veröffentlichte er 1982 im Kinderbuchverlag Berlin das Kunstbuch für Kinder mit griechischen Sagen „Der Hirt und die drei schönen Göttinnen“, 2008 im Kunstverlag Gotha das Kunstbuch zur gleichnamigen Ausstellung „Die Flucht des Sisyphos. Griechischer Mythos und Kunst - Eine europäische Bildtradition, ihre Aktualität in der DDR und heute“ sowie ganz neu in diesem Jahr im Eigenverlag die Erzählung „Mein Maler ist ein Kauz. Der junge Maler Karl Stauffer-Bern in der Guten Schmiede beim 70-jährigen Gustav Freytag“. Zu erwähnen sind aber auch die bereits 1978 entstandenen Gesänge und Rezitationen „Sisyphos und der Stein immerwährender Mühe“, die 1979 von Antonius Streichardt vertont wurden.
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