Auch um einen Schriftsteller, ja um einen Dichter geht es in der Erzählung „Und wen der Teufel nicht peinigt“ von Walter Baumert. Die Rede ist von Georg Weerth, von dessen Kindheit und Jugend der Autor so berichtet, als hätte Georg Weerth diesen Text selber verfasst: ironisch, spritzig und engagiert. Eine Einladung, Weerth (wieder) zu lesen und (wieder) zu entdecken. Und ganz nebenbei erfährt der geneigte Leser in dem weerth-vollen Buch auch noch etwas über das einstige Fürstentum Lippe-Detmold, das Vaterland dieses heute zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratenen Dichters.
Zwei Bücher von Dietmar Beetz führen auf unterschiedliche Weise nach Afrika. In dem erstmals 1968 im VEB Postreiter Verlag Halle erschienenen Buch „Der fliegende Löwe“ hat der Autor 35 märchenhafte Geschichten der Nama nach alten Quellen neu erzählt. Auf fantastische, spannende, oft abenteuerliche und nicht selten humorvolle Weise vermitteln diese afrikanischen Märchen Einblicke in die Gedankenwelt und Kultur sowie in den literarischen Reichtum dieses Volkes aus Namibia. Übrigens vermochte der Löwe tatsächlich zu fliegen – Zu Vorzeiten. „Das hört sich vermutlich höchst unglaubwürdig an, ist aber die pure Wahrheit. Und lässt sich im Übrigen leicht erklären.“ Man lese die Märchen der Nama …
Ebenfalls in Namibia spielt der erstmals 1984 in der Reihe „Spannend erzählt“ des Verlages Neues Leben Berlin erschienene Roman „Labyrinth im Kaoko-Veld“. Dorthin reist der Historiker und Ethnologe Doktor Konrad Grimm – allerdings mit gemischten Gefühlen. Einerseits freut er sich auf das Wiedersehn mit Land und Leuten, und wenn es sich bewahrheitet, dass es in den Felsmassiven des Kaoko-Velds Zeugnisse moderner Buschmannskunst gibt, wird diese Exkursion auch ein wissenschaftlicher Erfolg. Andererseits aber ist er ausgerüstet wie ein Geheimagent. Aber wozu? Und nicht nur die attraktive Lu benimmt sich ziemlich eigenartig …
Zurück nach Deutschland, nach Brandenburg, in die Mark Brandenburg. Mit mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten, welche die Geschichte dieses Landes und seiner Bewohner geprägt haben, befasst sich Hans Bentzien in seinen Märkischen Miniaturen unter dem Titel „Meine Amsel singt in Tamsel“. Zu diesen mehr oder weniger auch über die Brandenburgischen Landesgrenzen hinaus bekannten Persönlichkeiten gehören unter anderen Carl August von Hardenberg, Johann Friedrich Adolf von der Marwitz und die preußische Königin Sophie Charlotte sowie ein gewisser Herr Cassel aus Potsdam, ein Fleischermeister, der das beliebte Kassler Fleisch erfunden haben soll. Und da wir gerade beim Essen sind: Auch über ein scheinbar ungenießbares Geschenk Friedrich des Großen an die Kolberger im Jahre 1745 wird berichtet. Und man erfährt, warum es manchmal besser ist, auch königlichen Geschenken einen Landreiter aus Schwaben beizugeben, der Bescheid weiß.
In seinem Buch „Der siebente Winter“ lässt Jan Eik seinen literarischen Helden Siegfried Korn eine böse Überraschung erleben. Während seines langersehnten Urlaubs wird ein Geldtransport seines Kombinats überfallen. Dieser Überfall läuft genau nach dem Muster ab, das er sich vor vielen Jahren mit drei ehemaligen Studienkollegen im Suff und aus Jux und Dallerei ausgedacht hatte. Und was hat Cordula Landgraf, die Sekretärin, damit zu tun, für die Korn immer noch sehr viel Sympathie empfand? Weiß sie vielleicht mehr?
Um mehr oder besser gesagt um etwas ganz Anderes als Sympathie geht es unter dem Titel „Die Familie. Macht um jeden Preis“ im dritten Teil von „Sie liebt ihn zu Tode“ von St. Harman: Vor die Wahl gestellt, an die Polizei ausgeliefert zu werden, schlüpft die Heldin in die Identität der Schwester des Mafiabosses und wird die reiche und angesehene Magdalena Garibaldi Pieno. Eigentlich könnte sie sich ihrem Familienglück und ihren beiden Kindern widmen. Die neue Identität bewahrt sie auch vor dem Zugriff der Polizei. Doch die Gier nach Macht, Rache und neuen amourösen Abenteuern lässt die Frau nicht los. Und was den Autorennamen St. Harman betrifft, der ist ein Pseudonym, dessen Geheimnis allerdings noch nicht gelüftet wird. Aber vielleicht im 4. Teil?
Nachdem sie es einmal ausprobiert haben, starten Julia und Vanessa, Long Basti und Specki von der Haifisch-Bande in dem Buch „Das Grab des Pharaos“ von Jan Flieger wieder mit Hilfe der Zeitkugel von Old Krusemann, dem alten Seebären, zu ihrer zweiten Zeitreise. Die Anregung für das Ziel ihrer zweiten Zeitreise stammt von Vanessa, die in der Schule einen Vortrag über ägyptische Grabräuber halten soll. Wie wäre es da, wenn man sich dort einfach mal persönlich umsieht. Und schon bald sind die vier Zeitreisenden unterwegs ins alte Ägypten. Und auch dort erwarten Julia und Vanessa, Long Basti und Specki wieder gefährliche Abenteuer, aber auch eine wunderbare Freundschaft …
Wer gern singt oder zumindest nachsingt, der ist mit den „Mo(h)ritaten. Lieder eines Galgenvogels und andere schwarze Gesänge“ von Steffen Mohr gut bedient. Denn der Leipziger Kabarettist und Gitarrenschläger hat darin für Freunde des schwarzen Juxes und des grünen Humors sowie der Spruchweisheiten eines Wilhelm Busch und des hintergründigen Spaßes eines Christian Morgenstern die Texte seiner erfolgreichen kabarettistischen Auftritte seit den 1980er Jahren veröffentlicht. Diese handeln von Gott und der Welt zu DDR-Zeiten, wo sie ihm drei Auftrittsverbote einbrachten, zu Nachwende-Zeiten und zu gegenwärtigen Zeiten. Dazu kommen blutrünstige Mordgesänge, Lieder über Bankräuber und andere Galgenlieder. Am Ende ist jeweils die zugehörige Melodie angeführt. Nachsingen ausdrücklich erwünscht.
Von Leipzig nach Mecklenburg-Vorpommern oder besser gesagt auf den Jakobsweg. Denn dort befindet sich in dem Moment, da ihm der Leser von „Das Jakobsweg-Komplott“ begegnet, der von Ulrich Hinse erfundene Schweriner Kriminalhauptkommissar Raschke. Mysteriöse Morde lassen in seiner Kriminalerzählung die Pilger auf dem Jakobsweg von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela erschaudern. Und zufällig wurde eben jener Raschke als einer der Pilger Zeuge einer Tat. Zunächst scheint diese Begegnung eher zufällig. Doch dann beginnt eine Mordserie, die parallel zur Pilgerwanderung des Polizisten geschieht. Auch auf Raschke selbst, der offenbar als lästiger Zeuge beseitigt werden soll, werden Anschläge verübt. Für die spanische Polizei wird der Deutsche zum Lockvogel, der sie zu den Tätern führen soll. Schon bald zeichnet sich ab, dass es bei den Morden um das verschwundene Gold der Templer geht und dass die Jagd nach dem Killer erst in Santiago de Compostela zu Ende sein könnte. Gelingt es der spanischen Polizei, Täter und Hintermänner zu entlarven, oder war es Raschkes letzter Auslandsaufenthalt?
Der spannende Krimi ist der dritte und vorerst abschließende Teil von Hinses Templer-Reihe, zu der noch zwei ebenfalls spannend geschriebene historische Romane gehören – „Das Gold der Templer. Ein historischer Roman über den Verbleib des Templerschatzes anno domini 1307“ und „Der Traum des Templers und seine Reise über das Atlantische Meer. Ein historischer Roman über die Südamerikareise der Templer“.
Ebenfalls zu günstigeren Konditionen ist von Freitag bis Freitag der 1985 veröffentlichte wissenschaftlich-fantastische Roman „Souvenir vom Atair“ von Alexander Kröger zu haben. In einer mitreißenden Handlung richtet der Autor das Augenmerk des Lesers auf die Verantwortung der Menschen für ihre Zukunft.
Als einzige Überlebende einer Rettungsexpedition entdeckt Wally 327 Esch auf der Venus das geborstene Raumschiff. Und sie findet Dirk, ihren Lebensgefährten, aus dessen toter Hand sie ein Souvenir entnimmt, das, so glaubt sie, für sie bestimmt ist. 18 Jahre hütet sie das Geheimnis dieses Geschenks. Dann berichtet sie dem Sohn Mark von der Operation in einem verlassenen Urwaldhospital und von Bea, einem Mädchen mit Tigeraugen und vier Fingern an jeder Hand ...