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Ein seltsames Zusammentreffen, Aufstieg und Abschied und ein ungewöhnlicher Hund - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

(lifePR) (Pinnow, )
Herzlich Willkommen im neuen, noch so vielversprechenden Jahr 2025, mit dessen Anbruch sich wie immer viele Erwartungen und Hoffnungen verknüpfen („Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“, sagt Hermann Hesse in seinen berühmten „Stufen“.) – auf ein glückliches und erfolgreiches, auf ein gesundes und vor allem friedliches Jahr 2025. Und auch im neuen Jahr setzt EDITION digital die Tradition seiner wöchentlichen Newsletter fort, in denen der kleine E-Book-Verlag aus Pinnow nahe der Landeshauptstadt jeweils insgesamt fünf aktuelle digitale Sonderangebote präsentiert, die sieben Tage lang zum Sonderpreis im E-Book-Shop www.edition-digital.de zu haben sind. Heute gilt das für den Zeitraum von Freitag, 03.01. 2025 bis Freitag, 10.01. 2025. Wie schon in den letzten Newslettern des vergangenen Jahres stammen auch heute wieder alle Titel von Friedrich Wolf. Diesmal sind es fast alles Tiergeschichten, in denen aber durchaus Menschenschicksale verhandelt werden.

Den Anfang macht die Erzählung „Pit Pikus und die Möwe Leila“ aus dem Jahre 1946. Autor Friedrich Wolf lässt sie in dem märchenhaften Wald „Grünenacht“ spielen, in dem auch bei Tage durch die hohen Kiefern und Tannen das Licht wie durch einen dichten grünen Vorhang fällt. Dort ereignet sich ein seltsames Zusammentreffen: Die junge Möwe Leila stürzt, verletzt und fern vom Meer, mitten ins Leben des jungen Spechts Pit Pikus. Obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, entwickelt sich zwischen den beiden eine ungewöhnliche Freundschaft. Doch in beiden Welten - dem Wald und dem Meer - stoßen sie auf Ablehnung. Leila gehört nicht zu den Spechten, und Pit wird unter den Möwen verachtet. Gemeinsam trotzen sie den Vorurteilen, während sie erkennen, dass wahre Freundschaft keine Grenzen kennt. Ein poetisches Abenteuer über das Anderssein, über Zusammenhalt und über den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Und diese Aufforderung passt doch bestens zum Start in ein Neues Jahr, findet die Newsletter-Redaktion.

Hier noch ein kurzer, ziemlich drastischer Textauszug vom Anfang der berührenden Erzählung über ein seltsames Zusammentreffen und dessen erfreulichen Folgen:

„Was ist das für ein seltsames Wesen?“, meint der alte Jan Pikus, der mit seiner Frau Paula und seinem Sohn Pit am Stamm der mächtigen Fichte hinabgeklettert war. „Wahrscheinlich – man sieht es an den weißen Federn – ist es ein alter Vogel, der vor Schwäche herabfiel.“

„Unsinn!“, widerspricht die Mutter Paula. „Es ist ein ganz junges Vogelweibchen; es will schöner sein als wir, es hat sich den Schnabel rosa und die Federn weiß gefärbt; es möchte etwas Besseres sein und hat vom Sturmgott seine Strafe erhalten!“

„Es blutet unter dem rechten Flügel!“, sagt Pit Pikus und bringt etwas Moos heran, das er unter die Schwinge schiebt.

Die Möwe Leila dreht ihren Kopf herum und sieht Pit Pitkus an; dabei öffnet sie ihren Schnabel, als ob sie etwas äußern wolle.

„Vorsicht, Pit!“, schreit die Mutter Pikus auf. „Schau nur ihre wilden blauen Augen, so blau wie draußen der hohe Himmel, und ihren Schnabel, so gekrümmt und scharf wie ein Raubvogelschnabel! Fort von hier, Pit, sie gehört nicht zu uns, mag sie sterben!“

Weder Specht noch Möwe sind die beiden tierischen Hauptgestalten in der 1952 verfassten Erzählung „Das alte und das junge Pferd. Ajax und Aki“. Ajax ist ein stolzer irischer Sprunghengst, ein „hunter“, der zu Jagdrennen über Gräben und Hecken geschaffen als Champion die Rennstrecken beherrscht hat wie kein Zweiter - eine Sonderklasse selbst unter Rassepferden. Doch nun wird er älter, und sein Sohn Aki tritt als neues Wunderpferd in seine Hufspuren. Wie wird sich diese Rivalität entwickeln? „Ajax und Aki“ ist eine fesselnde Geschichte über Aufstieg und Abschied, die berührt und nachdenklich macht.

Die folgenden beiden Erzählungen für Kinder ab sechs Jahren wurden dem 1951 erschienenen Buch „Bummi – Tiergeschichten für große und kleine Kinder“ entnommen.

Cora Buntauge“ nimmt Kinder mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit, in das Leben zweier Jungen, Pit und Menne, und ihrer treuen Jagdhündin Cora. Ihre menschlich-tierische Freundschaft wächst über die Jahre, und Cora, die wegen ihrer verschiedenfarbigen Augen den Spitznamen „Cora Buntauge“ trägt, wird zum Symbol ihrer Abenteuer. Doch eines Wintertages verändert ein unerwarteter Fund auf der Jagd alles: Ein ausgesetztes Kind tritt in ihr Leben, und nichts ist mehr, wie es war.

Hauptfigur der Erzählung „Bummi, der Ausreißer“ ist eben „Bummi“, ein Hund. „Bummi“ ist jedoch kein gewöhnlicher Hund, sondern ein freigeistiger Draufgänger! Während andere Hunde die Sicherheit ihres Zuhauses genießen, liebt „Bummi“ die Freiheit und das Abenteuer. Doch als er auf seiner letzten Erkundungstour verschwindet, wird sein treuer Freund Peter Pons, ein Schauspieler, immer unruhiger. Hat der Ausreißer diesmal tatsächlich das große Glück gefunden, oder ist er in Schwierigkeiten geraten? „Bummi, der Ausreißer“ erzählt von Freundschaft, vom Mut und von der Sehnsucht nach Freiheit. Ein Buch voller lustiger, spannender und herzerwärmender Abenteuer für junge und junggebliebene Leser.

Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Heute geht es um Krieg und Frieden, um Hoffnung und Verzweiflung – gesehen in familiärer Perspektive.

1942 hat Friedrich Wolf die Erzählung „“ geschrieben, deren Handlung im Entstehungsjahr seines Textes in einer kleinen rheinischen Stadt spielt: Der Krieg hat das Leben der Familie Dreesen erschüttert. Während draußen der bleigraue Winterhimmel die Dunkelheit bringt, versammeln sich die Mutter, ihre Tochter Finchen, der kleine Köbesje und die kriegsgezeichnete Lisbeth um den Esstisch, um das neue Jahr zu begrüßen.

Über diese Nacht erzählt Friedrich Wolf eine Geschichte voller Hoffnung und Verzweiflung, die das Schicksal einer Familie in den dunkelsten Zeiten Deutschlands zeigt. Was als harmloses Neujahrsorakel beginnt, offenbart tief verborgene Wahrheiten und zwingt die Beteiligten, sich ihren Ängsten und Hoffnungen zu stellen. Eine berührende Erzählung über Verlust, über Liebe und über den unermüdlichen Glauben an eine bessere Zukunft - jetzt als E-Book wiederentdeckt.

Im Leben gibt es Momente, in denen die Vergangenheit auf die Zukunft trifft – eine Begegnung zweier Generationen, die das Streben nach Perfektion verbindet. Im Rennstall, wo Glanz und Ehrgeiz die Regeln bestimmen, erlebte Vater Ajax, ein bewährter Champion, wie sein Sohn Aki in seine Hufstapfen trat. Doch wie jedes junge Talent musste auch Aki lernen, dass Erfolg nicht nur von Kraft und Können abhängt, sondern auch von Ruhe und Besonnenheit. Ein spannender Auszug aus „Das alte und das junge Pferd. Ajax und Akiüber den generationsübergreifenden Wettkampf und die Herausforderung, Erwartungen gerecht zu werden.

Ajax war eine Sonderklasse selbst unter Rassepferden. Er war ein irischer Sprunghengst, ein „hunter“, zu Jagdrennen über Gräben und Hecken geschaffen, mit breiter kräftiger Brust, einem schmalen Kopf und – was das Wichtigste ist – abwärts der festen Schenkelmuskulatur mit stählernen schlanken Fesseln an der Vorder- und Hinterhand versehen. Nicht zu vergessen sein seidiges Haar, das in der Sonne wie rötliches Gold glänzte.

Ein Goldfuchs.

Aber all diese Eigenschaften wogen nichts gegen den heißen Trieb, jenen unbändigen Ehrgeiz, stets der Erste zu sein, auf der Rennbahn oder auf freiem Feld. Und dieser feurige Trieb erhielt ihn so jung, dass er noch mit zehn Jahren eine schwere Sprungkonkurrenz gegen sechs- und achtjährige Pferde gewann. Unter diesen jüngeren Pferden befand sich auch sein Sohn Achilleus. Der alte Ajax war sehr stolz auf seinen Sohn. Achilleus – oder „Aki“, wie ihn die Stallknechte mit seinem Kosenamen nannten – zeigte all die hervorragenden Anlagen des berühmten Sprunghengstes. Er scheute vor keiner Hecke oder Barriere zurück; er nahm den mit Wasser gefüllten breiten Graben, ohne eine Sekunde zu zögern. Wenn ihn sein Trainer an die feste Mauer heranritt, sammelte er sich kurz, ohne seinen flüssigen Galopp zu stoppen, aus gutem Gefühl auf der Hinterhand, alle Kraft, Intelligenz und Kühnheit in die massiven Schenkel legend, und dann – wie ein Geschoss losschnellend, die Vorderfüße hoch zur Brust reißend – setzte er lang gestreckt über die steinerne Mauer. Man merkte, es machte Aki direkt Freude, zu springen. Man brauchte ihn nicht zu treiben. Er war begabt, ungewöhnlich begabt. Vater Ajax schaute voll Stolz auf seinen Sohn, wenn er auf der Bahn über Hecken, Barrieren, Gräben und die Mauer mehr flog als sprang.

Aki hatte man bis zu seinem vierten Jahr in reinem Training gehalten. Die gute Hälfte des Tages tollte er in der Koppel umher, fraß, spielte mit den anderen jungen Pferden, wälzte sich im taufeuchten Gras, absolvierte seine Übungen in den verschiedensten Gangarten an der langen Leine und wurde ab und zu von einem federleichten Jockey über die Hindernisse geritten. Sein Rückgrat sollte noch nicht zu sehr belastet werden. Auch die bandagierten Fesseln und Fußgelenke mussten sich erst langsam an die schwerere Sprungarbeit gewöhnen. Ein zu starker Druck, ein einziger Fehlsprung konnten das wertvolle junge Tier zuschanden machen. Der Rennstallbesitzer betrachtete Aki als Favoriten der nächsten Jahre. Und auch Vater Ajax beobachtete tagsüber sachkundig die Arbeit seines Sohnes, um ihm abends seine Ratschläge und Ermahnungen zu erteilen, obwohl er sah, dass sein Sprössling alle Aufgaben spielend erledigte, wozu er selbst viel Schweiß und Mühe hatte aufwenden müssen. Aki, der noch durchaus „grün“ und unfertig war, schien das Zeug zu haben, seinen Vater eines Tages zu überflügeln. „Aki ist eine Superklasse“, sagte der Trainer zum Rennstallbesitzer. „Superklasse“, das bedeutete aber noch eine Stufe höher als Sonderklasse.

Vater Ajax hörte es mit Stolz. Es war ja sein Sohn.

Dann kam das erste Rennen, an dem der vierjährige Aki teilnahm. Es war ein kombinierter Hindernislauf über eine offene Rennstrecke mit Hürden, Barrieren, Gräben und der Mauer.

Die Nacht vorher konnte Aki nicht schlafen. Er stand in seiner Box, schnaubte leise, rieb den Kopf an der Seitenwand, und wenn er doch in Halbschlummer fiel, begann er auf der Hinterhand zu steigen, als wolle er über die Mauer setzen, wobei er vorn an die Krippe stieß. Es war der Ehrgeiz des Alten, der auch in ihm kochte.

Vater Ajax, der neben ihm stand, ermahnte ihn: „Ruhe, Aki! Vor dem Rennen braucht man Schlaf! Die Nerven müssen morgen so fest sein wie deine Sehnen! Denke jetzt an die grüne Weide, an die Sonne, meinetwegen auch an deine Freundin Stella! Nur denke nicht an das Rennen; dazu ist morgen noch Zeit genug. Du brauchst nicht gleich Erster zu sein.“

„Aber ich will es!“, erwiderte Aki. „Was hat es sonst für einen Sinn, zu rennen?“

Die folgende Leseprobe aus „Cora Buntauge“ entführt uns in die unbeschwerten Tage von Pit und Menne, zwei zwölfjährigen rheinischen Jungen, die mit ihrer unbändigen Abenteuerlust und Einfallsreichtum jede Jahreszeit zu etwas Besonderem machen. Besonders im Mittelpunkt steht Pits treue Jagdhündin Cora, liebevoll „Buntauge“ genannt, deren außergewöhnliche Augen und unerschütterliche Loyalität diese Geschichte zu einem humorvollen und herzerwärmenden Erlebnis machen.

Pit und Menne, zwei zwölfjährige rheinische Jungens, hatten wie alle richtigen Jungens je nach der Jahreszeit ihre besonderen Spiele und Beschäftigungen.

Im Frühjahr, wenn der hochgehende Rhein losgerissene Baumstämme und seltene Pflanzenteile von weit her mit sich führte, „ländeten“ sie von einem Floß mit einer langen steinbeschwerten Leine „Schweizerwurzel“ und Kalmus, die sie als Mittel gegen Zahnschmerzen in der Apotheke verkauften. Im Sommer bestand die Haupteinnahme der Schuljungen zwischen Düsseldorf und Mainz im „Radschlagen“. Die rheinischen Radschläger waren geradezu weltberühmt. Der Baedeker vermerkte sie unmittelbar neben dem Beethovenhaus in Bonn und der Loreley bei St. Goar mit einem Stern. Wenn ein Personendampfer an der Landungsbrücke anlegte, standen wir Jungens schon startbereit am Ufer; und sowie die Vergnügungsreisenden das Land betraten, begannen wir im rasenden Wirbel loszulegen, indem ein jeder von uns „seinen“ Kunden radschlagend bis zur „Flotte“ oder zum Hotel „Wilder Mann“ begleitete, wofür man von den belustigten Fremden bisweilen einen Groschen erhielt. Hierbei herrschte unter den Radschlägern ein strenger Standeskodex; es gab keine Schmutzkonkurrenz. Der Erlös wurde meist gemeinsam in Murmeln, Lakritzstangen, Zuckerzeug oder Feuerwerkskörpern umgesetzt.

Im Herbst ging man – natürlich bevor die Traubenerntefreigegeben und die Strohpuppen abgebrannt waren – verbotenerweise in die Weinberge und im frühen Winter auf die Raben- und Hasenjagd.

Selbstverständlich hatte jeder richtige Junge „seinen“ Jagdhund, dessen Besitzer allerdings einer der wohlhabenden Kaufleute, Sandsteinfabrikanten oder oberen Beamten war.

So hatte auch Pit eine Jagdhündin – Cora –, einen englischen, glatthaarigen Pointer. Coras Besitzer war der Sandsteinfabrikant Dönges. Aber Cora hörte im Entscheidungsfalle auf Pit. Wenn Herr Dönges mit seiner Trillerpfeife Cora rief und Pit von irgendwo unsichtbar auf zwei Fingern seinen kurzen Gegenpfiff ertönen ließ, so entschied sich die Hündin nach kurzem Seelenkampf unfehlbar für Pit. Damit hatte es folgende Bewandtnis. Aus Indianergeschichten wusste Pit, wie man Jagdhunde an sich fesseln kann, indem man ihnen öfters eine Mischung von Spucke, zerriebenem Kopfhaar und Schweiß unter die Nase streicht, wobei man zu sagen hat: „Sohn (Tochter) einer Hündin, nichts wird uns fürder mehr trennen! Wir werden dereinst gemeinsam in die ewigen Jagdgründe des großen Manitu eingehen!“

Dies alles hatte Pit gewissenhaft ausgeführt. Zudem stahl er für seine weißhaarige, rotgefleckte Freundin sich jeden Bissen vom Munde ab. Hier sei noch ein besonderes Merkmal Coras verzeichnet; sie hatte verschiedenfarbige Augen – ein hellblaues und ein braunes. Menne, der Sohn des Bäckermeisters Schmitz und Pits Freund, nannte sie spöttischerweise deshalb Cora Buntauge.

Die folgende Leseprobe aus „Bummi, der Ausreißererzählt von einem außergewöhnlichen Hund, der Freiheit über Bequemlichkeit und Abenteuer über Sicherheit stellt. Bummi, ein drahthaariger Schnauzer mit unverwechselbarem Charakter, entführt uns in eine Welt voller Streifzüge, Herausforderungen und der tiefen, wenn auch oft komplizierten, Freundschaft zu seinem menschlichen Gefährten, dem Schauspieler Peter Pons. Eine Geschichte, die gleichermaßen humorvoll wie berührend ist.

Es gibt Hunde, die sind kaum Hunde; sie sind wie die Hauskatzen und Portiers; sie verlassen freiwillig nicht den Bereich ihres Wohnraums, höchstens dass sie einmal kläffend auf die Straße springen, wenn der Briefträger oder der Herr draußen über dem Pflaster sich nähert.

Es gibt ferner gut dressierte Hunde – Wolfshunde, baumstarke Dobermanns und Doggen – die mit einem einzigen Ansprung einen Mann umwerfen können und die ohne einen Blick zur Seite lautlos „bei Fuß“ hinter ihrem Besitzer hergehen.

Schließlich gibt es Foxe, Rehpinscher, Spitze und „Promenadenmischungen“, die zwar in einem Durchmesser von zwanzig Metern ihr Herrchen umkreisen, keinen Eckstein und Laternenpfahl auslassen, einen alten Mann, der einen Stock trägt, ebenso anbellen wie jeden Kinderwagen, die dann aber prinzipienlos bei einer drohenden Geste des Menschen flüchten.

Zu diesen Hunden gehört Bummi natürlich nicht. Wir entsinnen uns, Bummi ist ein grau-weißer, drahthaariger Schnauzer mit einer angedeuteten braunroten Gesichtsmaske. Er ist empfindsam wie ein Mädchen im Frühling und hart wie ein Steinklopfer. Er ist verträumt wie ein Dichter und kühn und kaltblütig wie ein Räuber … wenn es gilt, die Freiheit zu erlangen. Unter Freiheit aber versteht Bummi: die nahrhafte Küche und sein weiches Körbchen zu vertauschen mit der Unsicherheit der Straße, den kalten Winden am See und dem Wald, wo die Wurstpellen nicht an den Ästen hängen, das heißt: die gewohnte bequeme Umgebung mit einem viel raueren und oft völlig unbekannten Dasein.

Wie gesagt, Bummi liebt die Freiheit über alles. Er ist ein Naturkind geblieben, so viele seiner Vorfahren auch ihre schnauzbärtigen Köpfchen auf die Schlummerrollen und Fußkissen alter Professoren und Kanzleiräte gelegt haben mögen. Vielleicht ist Bummi eine Ausnahme unter den heutigen drahthaarigen Schnauzern, ein Rückfall in die Wildnis. Jedenfalls hungert und friert er gern drei Tage, wenn er sich bloß draußen in Freiheit herumtreiben kann. Er nimmt es sogar auf sich, seinen Herrn – besser gesagt, seinen Freund, an dem er mit heißer Liebe hängt; es handelt sich um den Schauspieler Peter Pons – mehrmals im Monat durch seine Abwesenheit zu betrüben und sich selbst schweren Gewissensbissen auszusetzen. Indessen, wenn Bummi seinen Freiheitstrieb drei bis vier Tage lang befriedigt hat, dann taucht gleichsam nach lang genossenem grellem Sonnenschein wie der sanfte Mond das Gesicht seines menschlichen Freundes, des Schauspielers Pons, an seinem Hundehorizont wieder auf; dann erscheint am späten Abend auch Bummi, der Ausreißer, wieder am häuslichen Horizont, auf der rechten Hinterpfote „hinkend“ – denn Bummi ist selbst ein großer Schauspieler – ferner „hustend“ und „niesend“, jedoch echt verschmutzt bis hinter die Ohren, oft auch mit neuen blutverkrusteten, ehrenvollen Narben versehen und pudelnass, ein Bild des Jammers und des Heldentums zugleich.

Und wenn sein Freund, der Schauspieler Pons, ihn jetzt mit furchtbarer Stimme fragt: „Wo warst du wieder, du scheckiges Scheusal, du gestreifter Teufel?“, dann setzt sich Bummi auf sein Hinterteil, streckt – was er sonst für eine ganze Leberwurst nicht tut – seine leicht eingewinkelte Pfote in die Höhe und blinzelt seinen Freund an, als wolle er sagen: Na, lass schon gut sein, Peter, gib mir deine Pfote, wir sind doch Freunde!

Die folgende Leseprobe aus „Das Neujahrsorakel entführt uns in eine stimmungsvolle Szenerie, in der Hoffnung und Aberglaube aufeinandertreffen. Lisbeths unermüdlicher Wunsch, in der magischen Neujahrsnacht Antworten auf ihre drängenden Fragen zu finden, bringt die Familie zusammen – und führt zu einem überraschenden und schicksalhaften Ergebnis. Eine Geschichte, die das Geheimnisvolle und Menschliche gleichermaßen einfängt.

Aber plötzlich kommt in die Lisbeth Leben. „Ich will wissen, was mit meinem Jupp los ist! Die Neujahrsnacht lüg nicht!“ – Sie hat ein Streichhölzchen genommen. „Das ist für den Jupp!“ Sie schließt die Augen und schiebt das Hölzchen mitten auf den Tisch. „Weiter!“, sagt sie erregt. „Das ist für den Jupp!“

Die Mutter Dreesen muss mit geschlossenen Augen auch ihr Hölzchen daranlegen und dann das Finchen das ihrige. Der kleine Köbes hat das Kommando. Wie aber der Pite sein Hölzchen daranlegen soll, fegt er das ganze Neujahrsorakel ungeschickt vom Tisch.

„Es war ein Kreuz, ein richtiges Kreuz!“, erklärt das Köbesje.

„Unsinn!“, meint schnell der verwundete Soldat. „Es war ein Anker! Ein Hölzchen lag quer, zwei lagen hoch!“

„Ein Hoffnungsanker!“, ergänzt die Mutter Dreesen.

„Noch mal! Noch mal!“, beharrt die Lisbeth und rafft hastig und erregt die Hölzchen vom Boden. „Noch mal! Es muss ganz gewiss sein!“

Der Soldat Piter will nicht recht. Aber diesmal führt die Lisbeth das Kommando. Sie verbindet den andern die Auge mit Taschentüchern; und dann muss jeder mit seinem Streichhölzchen über den Tisch tasten. Noch haben alle die Augen verbunden, da hört man plötzlich ein heftiges, stoßartiges Schluchzen. Alle reißen die Tücher herunter. Da liegt auf dem Tisch ein richtiges, kleines Kreuz, etwas schief, als habe der Wind es so umgeweht … aber unzweifelhaft ein Kreuz.

Literatur erzählt gewöhnlich von Menschen, Menschengeschichten. Aber Literatur erzählt auch Tiergeschichten. Allerdings sind auch Tiergeschichten im Grunde genommen immer Menschengeschichten. Ein schönes Beispiel dafür sind zum Beispiel Fabeln, Tierfabeln, zum Beispiel von Äsop, von Goethe oder auch von Wilhelm Busch sowie von Reimix. Reimix? Ja, Reimix. Reimix ist eine Website, die sowohl Kindern als auch Jugendlichen und Erwachsenen Spaß bereiten soll. Aber schauen Sie doch einmal selbst: https://www.reimix.de/...

Unter dieser Web-Adresse findet sich auch die folgende Erläuterung: „Das Witzige an Tierfabeln: In den Fabelgeschichten spielen Tiere die Hauptrolle, aber sie stehen sinnbildlich für die Stärken und Schwächen von Menschen. Der Fuchs zum Beispiel symbolisiert in Tierfabeln häufig Schlauheit und Gerissenheit. Die sprichwörtliche „dumme Gans“ hingegen verkörpert die Dummheit. Dieses Prinzip der Versinnbildlichung habe ich in den lustigen Tierfabeln von Reimix weiterentwickelt. Klick einfach auf eine der Überschriften, um dir die Tierfabeln durchzulesen.“ Hinter diesem „ich“ verbirgt sich Sean-Andrew Kollak aus 53783 Eitorf. Reinschauen lohnt sich. Viel Vergnügen.

Zurück zu Friedrich Wolf und zu seinen Tiergeschichten. Auch hier sind die Tiere Menschen-Stellvertreter und lassen kleine und große Leserinnen und Leser gleichsam das Leben üben. Oft verkörpern bestimmte Tiere bestimmte (menschliche) Eigenschaften oder Verhaltensweisen. In den für Kinder zumeist ab sechs Jahren geschriebenen Texten gibt der selbst kinderreiche und menschenfreundliche Friedrich Wolf Orientierung und Lebenshilfe – und zwar ohne erhobenen Zeigefinger. Wie hat es doch einmal ein ebenso kluger wie empathisch denkender Pädagoge formuliert: Erziehung ist Vorbild und Liebe. Gebraucht wird immer beides. Nun aber genug der schlauen Sprüche …

Bleiben Sie ansonsten weiter vor allem schön gesund und munter und auch im Neuen Jahr der Welt der Bücher gewogen. Auch im neuen Jahr steht vor dem Lesen-Können der E-Books ihr Versand in alle Welt. Die nächsten Sonderangebote stehen schon fest. Sie stammen wieder alle von Friedrich Wolf. Auch die Erzählung für Kinder ab sechs Jahren „Die drei in Mexiko“ wurde dem 1946 veröffentlichten Buch „Märchen für große und kleine Kinder“ entnommen.

Die drei, das sind der Kettenhund Lux, der übermütige Osterhase Purzel Weißfell und der stolze Kanarienvogels Azurzenka. Gemeinsam erleben die drei eine abenteuerliche Reise: In einer magischen Vollmondnacht hatten die ungleichen Gefährten beschlossen, ihre Freiheit zu erlangen und machen sich auf den Weg in die weiten Steppen Mexikos. Doch der Weg zur Freiheit ist voller Gefahren, Missverständnisse und unerwarteter Freundschaften. Gemeinsam erleben sie, was es bedeutet, für Freiheit und Selbstbestimmung zu kämpfen - und dass jeder auf seine eigene Weise mutig sein kann. Und Friedrich Wolf benutzt einen literarischen Kunstgriff, in dem er seine Erzählung mit einem vorausblicken Rückblick beginnt:

„Nichts fällt so schwer, als das Glück und die Schönheit einmal gesehen zu haben und dann von ihnen gerissen zu sein. Und nichts ist so mächtig wie der Drang, das Leben und die Freiheit wiederzuerlangen.“

Einen guten Start ins Neue Jahr – ins Neue E-Book-Jahr.

 

EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

EDITION digital war vor 30 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Der Verlag gibt Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher als barrierefreie E-Book heraus, einige auch als Hörbuch. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.500 Titel. Die Printsparte des Verlages war Ende vergangenen Jahres von Ralf Jordan vom Geschichtlichen Büchertisch als Imprint übernommen worden.

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