Ein Literaturkritiker hatte den Autor einmal als einen Spezialisten ausgesprochen humoristischer SF bezeichnet – was zu beweisen war. Humor versteht sich bei diesem Schriftsteller, dessen Bücher ab sofort als E-Books unter edition-digital.de, ddrautoren.de, bei Weltbild, Google, Apple und Amazon zu haben sind, als spielerische Richtigstellung der Wirklichkeit und heitere Weltbeschreibung und vor allem heitere Weltveränderung. Kunst und Literatur als Vorwegnahme künftiger Wirklichkeit.
Gerhard Branstner wurde am 25.Mai 1927 in Blankenhain in Thüringen geboren, wo er ab 1934 die Volksschule besuchte und 1942 eine dreijährige Verwaltungslehre begann. Nach zweiwöchigem Fronteinsatz kam er 1945 kurzzeitig in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Anschließend war Branstner in französischer und zuletzt in belgischer Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde. Als Sohn armer Eltern (sein Vater war Porzellanarbeiter) erhielt er in der DDR von 1949 bis 1951 die Möglichkeit, sein Abitur an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät in Jena nachzuholen. Auf die an ihn auf der ABF gerichtete Frage, was er einmal werden wolle, antwortete er: Gesellschaftskritiker. Im Anschluss an die ABF studierte Branstner zwischen 1951 und 1956 Philosophie an der Berliner Humboldt-Universität, wo er 1963 mit einer Arbeit zum Thema „Über den Humor und seine Rolle in der Literatur“ (später unter dem Titel als „Kunst des Humors“ veröffentlicht) zum Doktor der Philosophie promovierte. Zwischen 1956 und 1962 war er selbst Dozent an der Humboldt-Universität. In den Jahren von 1962 bis 1964 wirkte der Autor zunächst als Lektor sowie in den Jahren 1966 bis 1968 als Cheflektor des Eulenspiegelverlages und des Verlages Das Neue Berlin. Seit 1968 war Gerhard Branstner, der 2008 in Berlin verstarb, freiberuflicher Schriftsteller. Sein Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin. Im April 2000 war Branstner aufgrund seines am 14. März 2000 in der Jungen Welt veröffentlichten Artikels „Klartext, Herr Genosse Gysi!“ aus der PDS ausgeschlossen worden. Dieser Ausschluss wurde allerdings bereits im Juni 2000 aufgrund seines Einspruchs von der Bundesschiedskommission der Partei wieder aufgehoben.