Mit dem spärlichen Bericht - Junge Lehrerin entdeckt gegen 22 Uhr kurz vor dem Ortseingang Philippsthal einen schwer verletzten Radfahrer, Auskunft über den Hergang des Unfalls kann der Verunglückte nicht geben - und den Ergebnissen der Spurenauswertung ausgerüstet, beginnt er die Fahndung nach einem zweifarbigen Wartburg, dessen Fahrer den Unfall verursacht hatte und danach geflüchtet war.
Aber offenbar ist es einfacher, die berühmte Stecknadel im Heuhaufen als diesen Wagen im Bezirk Potsdam zu finden. Zu seiner Überraschung bemerkt Kreutzer den Unfallwagen in der Garage des bekannten Arztes Doktor Nikolai.
Sollte ein Arzt Fahrerflucht begangen haben? Welches ungewöhnliche Motiv könnte ihn dazu veranlassen? Nikolais Verhalten bei der Vernehmung lässt ihn in der Tat verdächtig scheinen. Sein Alibi erscheint Leutnant Kreutzer anfechtbar. Bei der weiteren Ermittlung kommt dann auch eine Reihe bemerkenswerter Fakten ans Licht, die neue Zusammenhänge schaffen, alte rechtfertigen und im Übrigen die Lösung herbeiführen.
Zwei Jahre nach seiner Veröffentlichung war der spannende Krimi von der DEFA verfilmt worden. In der Rolle des Leutnant Kreutzer war damals Peter Borgelt zu sehen, allerdings war er im Film schon zum Oberleutnant befördert worden. Was in zwei Jahren so alles passieren kann …
Als ein Eulenspiegel erweist sich Klaus Möckel in seiner erstmals 1993 veröffentlichten Sammlung Krimineller und anderer Sprüche „Wer zu Mörders essen geht ...“. Mit diesen Texten beweist der vielseitige Autor, dass er auch die kurze Form beherrscht und damit sowohl Vergnügen bereitet als auch zum Nachdenken anregt. Ein Beispiel gefällig? „Was macht der Räuber am Feiertag?“
Wieder einmal dürfen wir die Zeitreisende begleiten. In dem erstmals 2013 und 2017 in 2., stark überarbeiteter Auflage als Eigenproduktion von EDITION digital veröffentlichten neunten Teil seiner fantastischen Romanreihe lässt Hardy Manthey seine Heldin „Zurück in die antike Welt“ reisen. Als Susan Braun hatte die Zeitreisende das dreiundzwanzigste Jahrhundert erlebt und nach vielen gefährlichen Abenteuern wieder verlassen. Überrascht war sie von der positiven Veränderung ihres Bruders Jörn. Nun schöpft sie neue Hoffnung, eines Tages doch dem Mann ihrer Träume zu begegnen und glücklich an seiner Seite leben zu können. Warum soll dieser Traum nicht Wirklichkeit werden? Oder doch nicht?
Eine andere Art von Zeitvertreib bietet „Das große Taschenbuch der Freizeitspiele. Spiele für unterwegs und Schönwettertage. Karten-, Würfel-, Schreib- und Streichholzspiele. Partyeinlagen. Internationale Spiele“ von Rita Danyliuk. Es war erstmals 1983 veröffentlicht worden und präsentiert fast 500 Spielideen.
Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Auch heute soll es noch einmal um das Thema Rassismus gehen. Dahinter steht die Frage, was eigentlich Menschen ausmacht. Und welche Rolle spielt seine Hautfarbe? Dem Leser bleibt es vorbehalten, sich einmal vorzustellen, wie es wäre, wenn er plötzlich anders aussehen würde als die meisten anderen Menschen in seiner Umgebung …
Erstmals 2002 erschien im Projekte Verlag Halle „Peggy Vollmilchschokolade“ von Siegfried Maaß: Ein Mädchen sucht seinen Vater, den es mit seinen fast acht Jahren noch nie kennengelernt hat. Das ist zwar nicht schön, aber das ist so besonders auch wieder nicht. Zu etwas Besonderem wird die ganze Geschichte erst, wenn man erfährt, wie das kleine, hübsche Mädchen aussieht - etwas anders als ihre Altersgefährten:
Jeden Morgen, wenn Peggy im Bad vor dem großen Spiegel steht, fällt ihr erneut auf, dass sie so ganz anders aussieht als Stefan und die übrigen Kinder in ihrer Klasse. Oder als ihr großer Bruder Mike und auch ihre Mutter. Dann wischt sie manchmal wütend über die Spiegelscheibe, als könnte sie damit das Bild, das sich ihr bietet, auslöschen oder zumindest nach ihren Wünschen verändern. Aber alles bleibt so, wie es schon seit sieben Jahren ist: Die kurze dicke Nase, die ihre Mutter als „Stupsnase“ bezeichnet, und das schwarze krause Haar, das buschig vom Kopf absteht und das sie mit keinem normalen Kamm bezwingen kann. Ihre Augen sind so dunkel, dass sie manchmal selbst erschrickt, wenn sie sich ansieht und ihre Haut hat die Farbe von Vollmilchschokolade.
Ihr seltsames und fremdes Aussehen hatte Peggy allerdings schon früher bemerkt, als sie noch kein Schulkind war, und wenn sie es nicht selbst bemerkt hätte, dann hätten sie andere Kinder darauf aufmerksam gemacht - wie Stefan, den sie zur Einschulung wiedertrifft und der sie später zu seiner Geburtstagsparty einlädt. Peggy muss auch einen Irrtum aufklären - nicht sie, sondern ihr Vater sei aus Afrika gekommen. Außerdem erklärte sie, dass man in Afrika nicht an Engel, sondern an Fügung glaubte, auch wenn sie nicht wusste, was das ist. Aber das klärt sich bald auf.
Lange Zeit nicht geklärt bleibt dagegen das Verhältnis zu ihrer Oma, die nichts von ihrer dunkelhäutigen Enkeltochter wissen will und die sie deshalb im Gegensatz zu ihrem Bruder Mike auch nicht besuchen darf. Und es gibt noch mehr Unverständnis und regelrechte rassistische Anfeindungen, denen das kleine schwarze Mädchen ausgesetzt ist. So wird sie von mehreren größeren Jungen beleidigt und bedrängt und bei Stefans Geburtstagsparty macht eine Mitschülerin den unglaublichen Vorschlag, doch einmal eine Menschenjagd in Afrika nachzuspielen. Auch als Oma ins Krankenhaus kommt und Peggy sie dort besuchen und endlich kennenlernen darf, benehmen sich einige Leute sehr merkwürdig.
Aber es gibt auch gute Menschen wie Stefan, der ihr sogar bei der gar nicht so einfachen Suche nach ihrem afrikanischen Vater hilft. Und vielleicht hat Peggy sogar Glück?
Außerdem wollen wir an dieser Stelle wieder darauf hinweisen, dass im gesamten Monat März als „Amazon-Deal des Monats“ der Band „Nebelkerzen“ zu haben ist. Darin befasst sich Autor Siegfried Stang detailliert mit den Haysom-Morden und der Suche nach der Wahrheit in diesem aufsehenerregenden Kriminalfall in den USA. Hatte der Diplomatensohn Jens Söring tatsächlich einen Doppelmord ausgeführt, zu dem ihn seine Freundin Elisabeth Haysom, die Tochter der beiden Opfer angestiftet haben sollte, oder war er doch nicht der zweifache Mörder?
In „Nebelnacht“ von Heiner Rank nimmt die Geschichte eine dramatische Wendung, als Kreutzer und Arnold sich einem rätselhaften Fall von Betrug und Fahrerflucht gegenübersehen. Die bisherigen Ermittlungen haben sie in eine Sackgasse geführt, und nun steht das Ermittlerduo unter Druck, schnellstmöglich neue Beweise zu finden und die wahren Täter zu überführen. Mit einem Plan, der ebenso gewagt wie verzweifelt ist, teilen sich die Wege der beiden: Während Kreutzer sich auf ein schwieriges Gespräch mit Grigoleit vorbereitet, erhält Arnold den Auftrag, mit Fingerspitzengefühl und Akribie den nächsten Schritt der Untersuchung zu wagen:
„Sie machen mich noch verrückt!“, knurrte Kreutzer. „Wir stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten, und Sie reißen nur alberne Witze. Alles, was wir bisher vermuteten, hat sich als falsch erwiesen. Kranepuhl ist mit einem ausgekochten Trick um dreitausend Mark geprellt worden. Der Betrüger benutzte Doktor Nikolais Wagen, knöpfte mithilfe eines Komplizen Kranepuhl das Geld ab und verursachte auf der Rückfahrt den Unfall. Jetzt leuchtet auch ein, weshalb er Fahrerflucht beging.“
„Natürlich“, sagte Arnold, „die ganze Geschichte wäre ja sofort geplatzt. Es würde mich übrigens sehr wundern, wenn Kranepuhl der Einzige wäre, dem man auf diese Weise das Fell über die Ohren gezogen hat. Dazu ist der Dreh doch viel zu schön. Wenn die Brüder immer die gleiche Methode angewandt haben, was anzunehmen ist - denn welcher Ganove ändert eine erfolgreiche Masche? brauchen wir nur zu warten, bis sich die Opfer bei Doktor Nikolai melden, um sich nach ihrem angezahlten Wartburg zu erkundigen.“
„Ja, wahrscheinlich. Aber wir können inzwischen nicht nur Däumchen drehen. Zu neun Uhr hat mich Grigoleit bestellt. Er will einen Bericht über den Vorgang und wissen, was wir weiter zu tun gedenken. Nikolai hat sich über unsere Arbeitsweise beschwert. Ich fürchte, es wird einen schönen Rüffel geben, und das schlimmste ist, dass wir nichts zu unserer Entschuldigung sagen können. Wir waren leichtfertig, und nun kriegen wir eins an den Ballon, basta.“
„Soll ich nicht mitkommen?“, fragte Arnold.
„Nein, nein“, sagte Kreutzer. „Die Verantwortung liegt bei mir. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren, und vor allem dürfen wir nicht mehr das geringste Risiko eingehen. Jeder noch so winzige Hinweis muss geprüft werden, ehe wir wieder einen Verdacht aussprechen. Für Sie habe ich jetzt eine Aufgabe, die auch kein Honiglecken ist. Als erstes machen Sie den berühmten Gang nach Canossa, entschuldigen sich bei Doktor Nikolai und fragen ihn, ob ihm der Briefumschlag gehört - und wenn nicht, ob er zumindest den Absender kennt. Dann erkundigen Sie sich nach allen Schreibmaschinen, die in seinem Hause vorhanden sind, und auch nach denen in der Klinik. Bitten Sie ihn um die Erlaubnis, von allen diesen Maschinen eine Schriftprobe zu nehmen. Aber tun Sie mir den Gefallen, und fassen Sie die Sache ein bisschen diplomatisch an.“
„Ich werde mir alle Mühe geben.“
„Schön. Mit den Schriftproben und dem Umschlag traben Sie dann zur KTU. Doktor Fritsche soll sie sofort vergleichen. Außerdem möchte ich über die Schrift auf dem Umschlag alles wissen, was nur herauszufinden ist. Mit was für einer Maschine geschrieben, Fabrikat, Baujahr und so weiter, wann geschrieben, Eigenheiten des Schreibers und was er sonst noch entdecken kann. Das Ergebnis brauchen wir so schnell wie möglich, am liebsten gestern. Klar?“
„Ja, alles klar.“
„Gut. Wenn das erledigt ist, versuchen Sie bei der ‚Volksstimme‘ herauszukriegen, in welcher Anzeigen-Annahmestelle die Annonce aufgegeben wurde. Wir brauchen eine Beschreibung des Kunden, der die Anzeige aufgegeben hat, und wir brauchen die Auftragsquittung, auf der sich seine Unterschrift befindet. So, das wäre zunächst alles. Und nun lassen Sie die Ohren nicht hängen, machen Sie sich an die Arbeit.“
Kreutzer erhob sich, sah noch auf seine Uhr, klemmte die Akte unter den Arm, grinste Arnold aufmunternd zu und verließ den Raum.
So optimistisch, wie er tat, war ihm allerdings keineswegs zumute.
In "Wer zu Mörders essen geht ..." von Klaus Möckel erwartet den Leser eine Sammlung von scharfsinnigen Beobachtungen und hintergründigem Humor, verpackt in kurze, prägnante Anekdoten. Mit einem Augenzwinkern und viel Wortwitz enthüllt Möckel die Absurditäten des kriminellen Alltags und die Ironie hinter menschlichen Schwächen und Tugenden. Von ungeschickten Erpressern bis hin zu philosophierenden Dieben – die folgende Leseprobe gibt einen Vorgeschmack auf die skurrilen und oft überraschenden Wendungen, die das Verbrechen nehmen kann, wenn es auf die leichte Schulter genommen wird.
Wenn der Erpresser droht, die Katze aus dem Sack zu lassen, fürchtet der Erpresste um seine Mäuse.
*
Als der Würger sich zu erkennen gab, blieb so manchen Leuten die Luft weg.
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Modernes Wunder:
Obwohl von Tisch und Bett getrennt, steckten sie unter einer Decke.
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Weshalb der Bandit den Spielzeugladen überfiel?
Er wollte Knete für seine Kinder.
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Einer trage des anderen Last, sagte der Dieb, als er die Geldkassette wegschleppte.
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Zum Glück nur Glas, wie leicht bricht das, sagte der Dieb an der Verandatür.
"Zurück in die antike Welt" von Hardy Manthey entführt die Leser in eine Zeit, in der brutale Bräuche und die Willkür herrschten. Die folgende Passage schildert einen erschütternden Moment im Leben von Aphrodite, die sich einer grausamen Realität gegenübersieht. Ihre verzweifelte Akzeptanz ihres Schicksals und die rohe Gewalt, die ihr widerfährt, zeichnen ein dunkles Bild der antiken Welt, in der Gerechtigkeit und Menschlichkeit oft Fremdwörter waren. Aphrodites Geschichte ist ein eindringlicher Einblick in die Schattenseiten historischer Epochen und erinnert uns daran, wie weit die Menschheit in manchen Bereichen gekommen ist, während sie in anderen nach wie vor zu kämpfen hat:
„Die Sauerei machen wir aber nicht hier im Bett. Kommt Männer, wir binden sie los und erledigen die Sache auf dem Hof!“, sagt ihr Peiniger und befreit sie dabei von den Fesseln. Andere Männer helfen ihm.
Er zerrt sie an den langen Haaren hoch und schleift sie, nackt und geschunden wie sie ist, aus dem Haus. Aphrodite kann sich zuerst nicht auf den Beinen halten. Wie ein Stück Dreck wird sie an den Haaren auf den Hof geschleift. Draußen kommt sie endlich auf ihre Beine und gestützt auf die Hände erreicht sie einen Hauklotz. Auf dem Richtblock müssen schon etliche Köpfe auf das Richtschwert gewartet haben. Der Klotz hat unzählige tiefe Kerben und ist satt getränkt vom Blut seiner Opfer. Der Hauklotz bezeugt, dass niemand, der dort mit dem Kopf lag, geschont wurde. Die Enthauptung hat sich noch nicht herumgesprochen. Ihr Peiniger wünscht sich wohl nicht so viel Lärm um ihre Sache. Nur vier Männer stehen um den Hauklotz.
Unübersehbar hastig wird Aphrodite auf den Richtklotz gezerrt. Daneben steht der lederne Eimer bereit. Mit Gewalt wird ihr der Kopf auf den Hauklotz gepresst.
Einer der Männer will sie mit Eisen am Klotz fesseln.
Aphrodite, selbst erschrocken über ihre kräftige Stimme, sagt flehend: „Bitte fesselt mich nicht. Ich bin auch so bereit für den Tod. Soll er nur schnell kommen. Mit der Schande, dass ich von euch allen missbraucht wurde, kann ich sowieso nicht mehr weiter leben. Kein Mann will so eine Frau haben.“
Ihr Peiniger nickt zustimmend und sagt lachend: „Sie hat recht. Warum so viel Aufwand einer dreckigen Hure wegen? Rübe ab und fertig!“
Sie wird tatsächlich losgelassen.
Unter dem Gelächter der Männer bemüht sich Aphrodite selbst um den besten Platz für ihren Kopf auf dem Richtblock. Der Klotz hat tatsächlich so etwas wie eine Mulde für den Kopf. So legt sie ihren Kopf so, dass der Hals in der Mitte des Klotzes liegt. Der Kopf, erst einmal abgetrennt, fällt dann sofort in den Eimer unter ihr. Sie blickt in den Eimer. Etwas Sägemehl bedeckt den Boden. Aphrodite schlussfolgert, dass der Kopf noch im Eimer ausbluten soll und das Sägemehl das Blut binden wird. Ein Schmerz im Nacken holt sie aus ihren absurden Überlegungen.
"Das große Taschenbuch der Freizeitspiele" von Rita Danyliuk ist ein wahrer Schatz für alle, die nach kreativen und unterhaltsamen Spielen suchen, um jede freie Minute in ein Abenteuer zu verwandeln. Egal, ob Sie mit Freunden unterwegs sind, einen sonnigen Nachmittag im Park genießen oder eine lebhafte Party veranstalten – dieses Buch bietet eine Fülle von Ideen, die jede Zusammenkunft bereichern. Von klassischen Pfänderspielen, die jedem bekannt sein dürften, bis hin zu innovativen Partyspielen und internationalen Spielideen, wird hier jeder fündig. Die folgende Auswahl gibt einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Spiele, die darauf warten, Ihre Freizeitgestaltung aufzupeppen:
Das Pfand ist ein vom Verlierer dem Spielleiter übergebener beliebiger kleiner Gegenstand. Um wieder in dessen Besitz zu kommen, werden dem Spieler von der Gesellschaft oder vom Spielführer verschiedene »Bußen« auferlegt. Allein dadurch wird jedes Spiel lebhafter und interessanter. Jeder Teilnehmer wird zur Höchstleistung angespornt.
Nicht nur die nachfolgend aufgeführten Spiele sind Pfänderspiele. Jedes Gesellschaftsspiel kann zum Pfänderspiel werden, wenn dem Verlierer ein Pfand abverlangt wird.
Watte blasen
Teilnehmer unbegrenzt
Alle Spieler sitzen an einem Tisch. Der Spielleiter legt einen Wattebausch in die Mitte des Tisches. Jeder Anwesende bemüht sich eifrig, die Watte einem anderen Mitspieler zuzublasen. Derjenige, der von der Watte berührt wird, muss ein Pfand hergeben.
Pass-auf-Spiel
Spielleiter, Mitspielerzahl unbegrenzt
Hier kommt es auf die geschickte Fragestellung des Spielleiters an. Jeder Teilnehmer hat die an ihn gestellten Fragen mit einem Satz zu beantworten. Beantwortet er sie jedoch mit »Ja«, »Nein« oder mit Lachen, muss er ein Pfand hergeben.
Beispiel: Du hast doch bald Geburtstag? Ich kann mich nicht erinnern. Gehst du immer so spät nach Hause? Nur wenn ich Angst vor Schlägen habe.
Hast du nicht bemerkt, dass du einen Zahn verloren hast?
Ich habe sie lange nicht nachgezählt.
Fischlein, Fischlein in den Teich
Teilnehmer 4 bis unbegrenzt, Spielleiter
Alle Teilnehmer sitzen um einen runden Tisch. Die Hände liegen flach auf der Platte. Der ausgeloste Fischer hält stehend einen kleinen Stock, an dessen Ende ein Bindfaden befestigt ist. Aus dem Ende des Bindfadens wird eine Schlinge gedreht, die in der Mitte des Tisches aufliegen soll. Wenn der Fischer ruft: »Fischlein, Fischlein in den Teich!«, müssen alle Mitspieler ihren Zeigefinger der rechten oder linken Hand in die Schlinge stecken und den Tisch berühren, solange bis der Fischer wieder ruft: »Fischlein, Fischlein aus dem Teich!« Jeder zieht dann, so schnell er kann, seinen Finger aus der Schlinge. Das geht so einige Male, ohne dass etwas passiert. Aber plötzlich, ganz unvermutet, zieht der Fischer die Schlinge zu, indem er den Stock hochreißt. Wem der in der Schlinge verbliebene Finger gehört, der gibt ein Pfand.
Aufspulen
Teilnehmer unbegrenzt
Ein Stichwort wird aufgerufen, hier z. B. das Wort »Feder«, Der rechte Nachbar muss innerhalb kurzer Zeit ein in Verbindung mit »Feder« stehendes Wort nennen, z. B. »Henne« oder auch »Tinte«. Der Nebenmann wiederum sagt ein darauf bezogenes Wort, vielleicht »Ei« oder »Brief« usw. usw. Wer nicht schnell genug antwortet oder ein falsches Wort nennt, gibt ein Pfand.
Zickzack
Teilnehmer unbegrenzt
Der Spielleiter zeichnet in die Mitte des Raumes auf den Boden einen kleinen und um diesen im Abstand von ca. 1 m einen großen Kreis. In diesen tritt ein Freiwilliger, der in gebückter Haltung mit ausgestreckter Hand bis nahe an den etwa 5 DM-Stück großen Kreis zeigen und dann in dieser Haltung einige Male um den kleinen Kreis herumlaufen muss. Einige Meter vom großen Kreis entfernt wartet eine Dame mit einem Glas Wein in der Hand. In gerader Linie und ohne Zick-Zack-Kurs zu nehmen, soll das Opfer in aufrechter Haltung auf die Dame zusteuern. Wenn ihm dies gelingt, darf er zur Belohnung das Glas austrinken. Gelingt es ihm nicht, muss er ein Pfand hergeben.
Improvisation
Teilnehmer unbegrenzt
Ein Mitspieler verlässt das Zimmer. Die Zurückgebliebenen wählen eine Persönlichkeit, die allen Teilnehmern bekannt sein soll. Durch Fragestellungen, die nur mit »ja«, »nein« oder »manchmal« beantwortet werden dürfen, muss der Ausgeloste die gedachte Person erraten. Die Anzahl der erlaubten Fragen wird vom Spielleiter vorher festgesetzt. Als Strafe für das Nichterraten muss ein Pfand gegeben werden. Jeder Anwesende soll einmal als Fragesteller auftreten. Dieses Ratespiel kann nach Belieben abgewandelt werden, und zwar können je nach Zusammensetzung der Gäste historische Persönlichkeiten, abwechselnd mit berühmten Personen der Politik, Musik, Literatur usw. vom Spielleiter ins Spiel einbezogen werden.
Schokoladenkuchen
Teilnehmer 4 bis unbegrenzt
In der Tischmitte liegt ein Häufchen Bonbons, um eines weniger, als Spieler sind. Der Spielleiter erzählt eine Geschichte, in der oft das Wort »Schokoladekuchen« vorkommt. Beim Wort Schokoladekuchen müssen alle Hände, die während des Erzählens unter der Tischplatte sind, sofort nach den Bonbons greifen, ein Teilnehmer immer nach einem Bonbon. Wer nicht aufgepasst hat und zu langsam war, muss weitererzählen. Während des Erzählens muss gut aufgepasst werden, denn dabei wird zwar von »Schokoladenei«, »Schokoladenmilch«, einem »Schock« oder ähnlichem gesprochen, wer aber zugreift, ohne dass von einem »Schokoladekuchen« gesprochen wurde, gibt ein Pfand.
Das Bänderspiel
4 und mehr Spieler
So viele bunte Bänder wie Mitspieler werden in der Mitte durch einen massiven Gegenstand festgehalten. Jeder Spieler nimmt ein Bandende in die Hand. Ein fantasiebegabter Teilnehmer übernimmt die Spielleitung und erzählt in schnellem Tempo eine Geschichte. Mittendrin ruft er plötzlich »anfassen« oder »loslassen«. Dabei muss jeder Befehl im entgegengesetzten Sinn befolgt werden, bei loslassen also anfassen und umgekehrt. Wer irrt, gibt ein Pfand.
Pfänder auslösen
Ist ein rechter Berg von Pfändern zusammengekommen, stellt sich die Frage: »Was soll damit geschehen?« Einige Beispiele:
Berufe
Teilnehmer unbegrenzt
Jeder Teilnehmer nennt reihum einen Beruf, den der Pfandauslöser darstellen muss.
Der Zoo
Teilnehmer unbegrenzt
Ähnlich wie oben nennt jeder Spieler der Reihe nach einen Tiernamen. Der »Büßer« muss den Ruf des genannten Tieres nachahmen. Macht er einen Fehler, hilft ihm der Ansager weiter.
Der Korken
Teilnehmer unbegrenzt
Auf dem Tisch steht eine leere Flasche, der Korken liegt auf dem Flaschenhals. Der Spieler steht etwa 2 m von der Flasche entfernt. Das linke Auge bedeckt er mit der linken Hand. Er streckt den rechten Arm aus und marschiert auf die Flasche zu. Seine Aufgabe ist es, den Korken von der Flasche zu stoßen. Geht er zögernd vorwärts, bleibt sein Arm nicht gestreckt oder berührt er statt des Korkens die Flasche, muss er von vorne beginnen.
Der Clown
Teilnehmer unbegrenzt
Der Clown bekommt als Aufgabe, zwei oder drei durch das Los bestimmte Spieler zum Lachen zu bringen. Diese sind natürlich auf der Hut. Anschließend muss der Clown die ganze Gesellschaft unterhalten.
Andere Beispiele sind: Eine am Boden liegende Uhr mit verbundenen Augen suchen, auf einem Bein stehend eine Nadel einfädeln, ein Blatt Papier mit dem Mund aufheben, unter einem Stuhl durchkriechen, ohne dass er umkippt, sich auf den Boden setzen und ohne Mithilfe der Hände wieder aufstehen usw.
"Peggy Vollmilchschokolade" von Siegfried Maaß entführt uns in die Welt der kindlichen Fantasie und des Abenteuerspiels, die nicht selten von der Realität und ihren Herausforderungen eingeholt wird. In dieser Leseprobe finden wir Peggy und ihre Freunde mittendrin in einem solchen Abenteuer. Die Grenzen zwischen Spiel und Ernst, zwischen Unschuld und den ersten Begegnungen mit den Schattenseiten des Lebens beginnen zu verschwimmen. Wir tauchen ein in einen Augenblick der Kindheit, der geprägt ist von der Suche nach Zugehörigkeit, dem Umgang mit Unterschieden und der Macht der Vorstellungskraft. Lassen Sie uns gemeinsam verfolgen, wie Peggy und Stefan sich in einem Spiel wiederfinden, das mehr über ihre Freundschaft und die Welt um sie herum offenbart, als sie zunächst erwartet
„Das ist ja ‘n richtiges Abenteuer!“, rief Britta begeistert aus. „Dann können wir ja Afrika spielen!“ Sie warf Peggy einen kurzen Blick zu. „Peggy muss ja wissen, wie das geht.“
„Ich?“ Hilfe suchend blickte sich Peggy zu Stefan um, der aber noch hinter ihnen war und Brittas Worte deshalb nicht verstanden hatte.
„Wer denn sonst? Du bist doch eine Afrikanerin“, meinte Britta. Die Zwillinge waren stehen geblieben. „Prima Idee, Mädchen!“, sagte der eine und nachdem Stefan endlich herangekommen war, verkündete er diesem sofort: „Also wir sind jetzt in Afrika und gehen auf Safari. Ich bin der Anführer und mein Doppelter hier ist mein Stellvertreter.“
„Safari?“, fragte Stefan. „Kenne ich nicht. Was ist denn das?“ Die beiden Cousins blickten sich an und hoben dann wie auf Verabredung die Schultern, was wohl bedeuten sollte: Das hat man nun davon, wenn man sich mit Kleinkindern abgibt! „Das ist Großwildjagd, Junge“, erklärte nun das Doppel. „Noch nie gehört?“ „Du meinst Löwen oder Tiger?“
„Richtig.“
„Aber hier gibt es doch gar keine.“
„Das ist doch nur so ein Spiel, damit es nicht so langweilig wird“, erklärte Britta und brachte sich damit wieder als die Erfinderin des Spiels in Erinnerung. Sie blickte sich um und zeigte auf die Flusswiesen. „Aber weil es hier keine wilden Tiere gibt, jagen wir eben Leute. Am Besten solche, die aus Afrika sind.“
„Was meinst du damit?“, erkundigte sich Stefan. Doch bevor ihm Britta antworten konnte, sagte einer der Zwillinge: „Wirklich, prima Ideen hast du! Könnten direkt von mir sein.“ Anerkennend nickte er Britta zu. Dann stellte er sich auf, als wäre er ein Denkmal, steckte seinen Arm in die Luft und sagte: „Also, Safari machen wir später. Jetzt sind wir die weißen Eroberer und wollen das Land besetzen, aber da sind noch die Eingeborenen drauf. Und die müssen wir nun vertreiben.“
Er wies auf Peggy. „Also, du bist die Eingeborene hier und auf dich machen wir jetzt Jagd.“
„Auf mich? Ich weiß doch gar nicht, wie das geht.“ Ängstlich stellte sich Peggy neben ihren Freund Stefan, und im gleichen Augenblick bekam sie auch wieder ihren Schluckauf.
Das ist aber kein schönes Spiel“, meinte Stefan. „Ich habe Geburtstag und kann mir wünschen, was wir spielen.
„Ach, bestimmt so was ganz Langweiliges!“ Britta bohrte ihren kleinen Finger in die Nase. „Dann können wir ja gleich wieder hoch gehen und Monopoly spielen.“ „Na gut.“ Stefan willigte ein. „Aber dann bin ich auf Peggys Seite. Dann müsst ihr uns beide jagen.“ Seine Cousins waren einverstanden und Britta zog ihren Finger aus der Nase und nickte ebenfalls.
„Also, wir geben euch Vorsprung.“ Der Anführer hob seine Hand. „Auf mein Zeichen könnt ihr losrennen!“ Dann ließ er seine Hand sinken und rief: „Also los!“ Stefan ergriff Peggys Hand, und hastig liefen sie davon.
Das Gras war feucht und bald spürte Peggy ihre nassen Füße. Hinter ihnen erscholl wieder das merkwürdige Trompetensignal, in das nun wahrscheinlich auch Britta einstimmte.
„Komm!“ Stefan zog Peggy den Abhang hinunter, der zum Flussufer führte. „Sie sollen uns nicht kriegen!“ Peggys Herz klopfte jetzt bis in den Hals hinauf und auch ihr Schluckauf quälte sie wieder. Schon zum zweiten Mal rannte sie heute so schnell. Aber diesmal ging es nicht nur darum, pünktlich zur Geburtstagsfeier zu kommen. Peggy hatte das unangenehme Gefühl, dass Stefan plötzlich ihr Spiel sehr ernst nahm und am Liebsten hätte sie sich jetzt ins Gras fallen lassen, um in den blauen Himmel zu sehen. Es machte ihr Spaß sich vorzustellen, dass in Afrika, wo ihr Vater Rufino wohnt, der gleiche Himmel aufgespannt war und auch dieselbe Sonne schien. So jedenfalls hatte es ihr Mike erklärt. Vielleicht, dachte sie manchmal, sieht auch mein Papa genau wie ich zum Himmel hoch und unsere Blicke treffen sich dort?
Stefan ließ Peggy jedoch nicht dazu kommen, ihre Wunschvorstellungen zu Ende zu führen. Immer öfter blickte er sich nach ihren Verfolgern um.
„Noch nicht zu sehen!“, sagte er leise und Peggy bemerkte, dass er sehr zufrieden war.
Im Herzen von Siegfried Stangs "Nebelkerzen" findet sich eine fesselnde Untersuchung, die die Grenzen der forensischen Wissenschaft auslotet. Ein besonderer Fokus liegt auf einem Beweisstück, das ebenso einzigartig wie herausfordernd ist: dem Sockenabdruck LR-3. Diese Leseprobe entführt uns in einen Gerichtssaal, in dem die Beweislage gegen den Angeklagten durch die detailreiche Beschreibung und Analyse eben jener Sockenabdrücke verdichtet wird. Während Richter, Staatsanwaltschaft und Zeugen sich durch das Dickicht juristischer und wissenschaftlicher Komplexität kämpfen, steht die Frage im Raum, wie weit die Möglichkeiten der Forensik reichen können und sollen. Betreten Sie mit uns den Gerichtssaal, um Zeuge einer außergewöhnlichen Verhandlung zu werden, in der ein unscheinbarer Sockenabdruck zum Dreh- und Angelpunkt der Beweisführung wird.
Der Sockenabdruck LR–3
Seitens der Staatsanwaltschaft wurde dann der letzte Zeuge der Anklage, Robert Hallett, aufgerufen, und zwar im Hinblick auf die blutigen Sockenabdrücke, die die Polizei auf dem Boden im Erdgeschoss des Hauses in Loose Chippings vorgefunden hatte. Hallett stellte den Abdruck mit der polizeilichen Bezeichnung „LR–3“ bei seinen Aussagen in den Vordergrund.
Er trat nicht als Sachverständiger in den Zeugenstand, sondern lediglich als Zeuge, durfte also nur Tatsachen feststellen, nicht jedoch Beweismittel interpretieren. (1077) Das hatte Richter Sweeney so festgelegt, denn er war der Meinung, dass es zu Sockenabdrücken keine polizeilichen Datensammlungen (wie etwa bei Fingerabdrücken) gebe, deshalb sei eine exakte wissenschaftliche Einordnung von solchen Abdrücken nicht möglich. (1078)
Sweeney traf die Entscheidung keineswegs gegen den Willen der Staatsanwaltschaft, denn nach Updikes Auffassung konnte es überhaupt keinen Sachverständigen für Sockenabdrücke geben, weil es keine Datenbanken für diese Art von Spuren und auch keine Vielzahl von Fällen mit dieser Problematik gab. (1079)
Updike hatte alle Beweisstücke zu den Sockenabdrücken mit der Bitte um Untersuchung an das FBI-Labor in Quantico geschickt (1080) und die Aufgabe war Hallett – einem dort beschäftigten Mitarbeiter – zugewiesen worden. Er war kein Experte auf diesem Gebiet der Forensik. Und nun zeigte er auf Anordnung von Richter Sweeney als Zeuge – nicht als Sachverständiger – was er festgestellt hatte. Dazu war von ihm ein sogenanntes „Overlay“ gefertigt worden: Auf eine durchsichtige Folie war in Originalgröße der Fußabdruck aufgebracht worden, den Söring bei der Polizei abgegeben hatte, nachdem seine Fußunterseite mit Spurensicherungspulver (Tintenpulver) präpariert worden war.
Diese Folie wurde nun auf ein ebenfalls originalgroßes Foto von dem blutigen Sockenabdruck vom Tatort gelegt, der die Bezeichnung „LR–3“ trug. (1081) Die Übereinstimmungen waren frappierend. Zu diesem Ergebnis kam sogar Söring selbst: „Die Ähnlichkeit war bemerkenswert.“ (1082) Dieser Einschätzung kann man eigentlich nur beipflichten, wenn man sich das Overlay-Konstrukt anschaut (siehe Foto). Beides sieht auf den ersten Blick deckungsgleich aus.
Fast hätten wir es vergessen, aber natürlich wollen wir kurz vor dem Ende des heutigen Newsletters allen Leserinnen sehr herzlich zum Internationalen Frauentag gratulieren und Ihnen alles Gute, viel Glück und Gesundheit und die nötige Zeit zum Lesen wünschen. Schließlich haben es Frauen auch heute noch etwas schwerer, Arbeit und Freizeitvergnügen miteinander in Balance zu bringen. Auch wenn inzwischen immer mehr Männer eine andere Auffassung von Gleichberechtigung haben, wie wissenschaftliche Studien belegen sollen.
Sowohl für Leserinnen als auch Leser präsentiert die aktuelle Post aus Pinnow wieder eine abwechslungsreiche Auswahl an unterschiedlichen Texten, darunter einen schon etwas älteren Krimi, in dem manches anders ist, als es anfangs scheint, sowie ein Kinder- und Jugendbuch, in dem es um menschliches Glück geht – und zwar unabhängig von der eigenen Hautfarbe. Vorurteile sind manchmal hartnäckiger als man denkt. Und Gedankenlosigkeit ist auch keine Entschuldigung.
Ansonsten wünscht die Newsletter-Mannschaft auch heute wieder einen schönen Frühling und bleiben Sie auch im dritten Monat des neuen Jahres vor allem schön gesund und munter und der Welt der Bücher gewogen. Die Auswahl der neuen Sonderangebote ist schon abgeschlossen.
In der nächsten Woche erleben wir wieder einmal den berühmten Frisör Kleinekorte von C. U. Wiesner – diesmal allerdings an einem durchaus ungewohnten Ort: in Venedig und anderswo. Und das schon 1981 zu DDR-Zeiten …