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Mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „
Die Kutsche als Liebesnest und andere Frivolitäten“ des französischen Journalisten, Schriftstellers und Humoristen Alphonse Allais (1854 bis 1905) macht die EDITION digital ihren Leserinnen und Lesern ein schönes Geschenk. Herausgeber, Übersetzer und Nachwort-Schreiber
Klaus Möckel lädt sie zu einem lohnenden Besuch in den Kosmos des Text-Künstlers ein, der bei aller Eile höchst amüsant, mit dem berühmten französischen Esprit und nicht zuletzt mit einem herrlichen Augenzwinkern zu schreiben verstand. Möckel, der Allais in seinem ausführlichen Nachwort als „spöttischen Wikinger“ bezeichnet, hat für eine erste Begegnung mit diesem hierzulande wohl erst noch zu entdeckenden Autor 32 trotz ihres Alters noch immer erstaunlich frische Kurzgeschichten ausgewählt. Darin geht es zumeist um die schönste Nebensache der Welt, so auch in der titelgebenden „Kutsche als Liebesnest“, die mit der Beschwerde eines ehrenwerten Mannes an Monsieur Roudil, Polizeileutnant, zuständig für den Pariser Droschkendienst, über den Lenker der Droschke 6969 beginnt. Demnach habe dieser die geschlossene Kutsche – eine offene Droschke durfte es nicht sein – mit einer Dame bestiegen und sich ohne Eile durch die Stadt befördern lassen. Sehr erstaunt sei er allerdings gewesen, als er dem Kutscher am Ende der Fahrt ein Fünf-Francs-Stück gab. Danach habe sich folgender Dialog entwickelt: „In Ordnung. Das deckt die Kosten.“ „Was heißt, das deckt die Kosten?“ „Eben dass es ausreicht.“ „Wie ist das gemeint?“ „Also gut … vierzig Sous die Kutsche.“ „Sind zwei Francs … nicht fünf?“„Und drei Francs fürs Zimmer“, so der Kutscher, der damit seinem mageren Ross die Peitsche um die Flanken knallte, davonjagte und am Horizont verschwand. „Sie wissen, was Ihnen zu tun bleibt, mein lieber Monsieur Roudil!“, lautet der letzte Satz dieser frivolen Geschichte.
Klaus Möckel schließt sein kenntnisreiches Nachwort über den wenige Tage nach seinem erst einundfünfzigsten Geburtstag gestorbenen französischen Autor mit den optimistischen Sätzen: „Wer sein relativ kurzes Leben betrachtet, gewinnt den Eindruck, dass er sich wacker geschlagen hat. Noch heute beschert er vielen Lesern in Frankreich und anderswo Stunden der Erheiterung. Künftig, wie zu hoffen, auch so manchem Leser hierzulande.“ Für den deutschsprachigen Raum, in dem er bisher so gut wie unbekannt blieb, sei der Autor eine Bereicherung. „Die Kutsche als Liebesnest“ von Alphonse Allais ist sowohl als gedruckte Ausgabe wie auch als E-Book unter edition-digital.de sowie im stationären und Online-Buchhandel zu haben.
Klaus Möckel wurde am 4. August 1934 in Kirchberg in Sachsen geboren. Er erlernte zunächst den Beruf des Werkzeugschlossers, studierte später Romanistik in Leipzig und arbeitete danach als Assistent am Romanischen Seminar der Universität Jena. Seine Dissertation schrieb er 1963 über Antoine de Saint-Exupéry. Anschließend war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk & Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seit 1968 ist Möckel freier Schriftsteller. Er hat bisher mehr als 40 Bücher veröffentlicht, war Herausgeber von mehr als einem Dutzend Titeln und hat Texte und Gedichte aus dem Französischen, Spanischen und Russischen übersetzt.
Alphonse Allais, Klaus Möckel:
Die Kutsche als Liebesnest und andere Frivolitäten
ISBN: 978-3-95655-984-6 (Buch), 978-3-95655-985-3 (E-Book)
144 Seiten, 11,80 Euro.
https://edition-digital.de/Moeckel/Liebesnest/