Vor allem sie wurde durch ihr behindertes Kind lebenslang in die Pflicht genommen. Klaus Möckel stand und steht ihr jedoch stets bei allem zur Seite, was den schwierigen Alltag mit Dan und die damit verbundenen, oft scheinbar unlösbaren Probleme angeht. Drei Jahrzehnte später geben die Schriftsteller-Eltern Möckel sehr berührende Einblicke in die weitere Entwicklung ihres gehör- und sprachlosen Sohnes. Doch „Hoffnung, die zweite“ bietet mehr als einfühlsame Erinnerungen.
Der Band, den Aljonna und Klaus Möckel am Sonnabend, dem 8. Oktober 2016, ab 16.00 Uhr, während der diesjährigen Literaturtage in einer Veranstaltung der EDITION digital im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus vorstellen, präsentiert zudem mehr als hundert von Dan gemalte, sehr farbenkräftige Bilder. Sie sind den beiden Autoren Anlass, behutsam in die sehr verschlüsselte, ferne Welt solcher Menschen wie Dan einzudringen. Sowohl die Druckausgabe als auch das E-Book „Hoffnung, die zweite“ sind unter edition-digital.de sowie im Buchhandel zu haben. Für Möckel ist die jetzige Schweriner Präsentation mit einer besonderen Erinnerung verbunden, hatte doch eine der letzten Lesungen aus „Hoffnung für Dan“ überhaupt in der Wendezeit 1989 in einer kirchlichen Einrichtung im Zentrum der damaligen Bezirksstadt stattgefunden. „Hoffnung für Dan“ erschien bis zur Wende in fünf Auflagen und wurde danach nochmals von dtv München herausgebracht. Die Printausgabe ist zwar inzwischen längst vergriffen, das E-Book aber liegt bei der EDITION digital vor.
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel an der Universität Leipzig über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 ist der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer freier Autor. Seither veröffentlichte er 42 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher sowie auch die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf 110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen von Alexander Wolkow. Aljonna Möckel ist seit 1969 als literarische Übersetzerin, vor allem aus dem Russischen, tätig.
Aljonna und Klaus Möckel: Hoffnung die zweite – Dan und seine Bilder, EDITION digital, ISBN: 978-3-95655-485-8, 14,80 €