Manfred Richter wurde am 16. Oktober 1929 als Sohn eines Straßenbahnschaffners in Dresden geboren, wie die „Märkische Allgemeine“ in einem Nachruf schreibt. Nach dem Krieg arbeitete er als Hauer im Uranbergbau bei der deutsch-sowjetischen Wismut AG. Er studierte Schauspiel in Berlin und Dresden ohne Abschluss, arbeitete als Puppenspieler und – nach einem Fernstudium in Erfurt – als Kunsterzieher. Dann habe er zu seinem Beruf gefunden: „Aus purer Lust am Schreiben versuchte ich ein erstes Theaterstück, ein Märchen für Kinder.“ „Das Zauberfass“ brachte einen Preis des Kulturministeriums, wurde an mehreren Theatern aufgeführt. Manfred Richter bekam ein Stipendium am Literaturinstitut in Leipzig, dem eine Fachausbildung zum Drehbuchautor in Babelsberg folgte. Zeitlebens war Richter jedoch eigenwillig. Er begann als Autor mit Festanstellung am Deutschen Nationaltheater in Weimar, wechselte im Streit als Dramaturg ans Landestheater Dessau, wurde schließlich Drehbuchautor im Defa-Studio für Spielfilme. Mitte der 1960er Jahre wurde er nach politischen Differenzen quasi strafversetzt als künstlerischer Leiter ins Kulturhaus der Filmfabrik Wolfen. Nach einigen Jahren gab es auch dort Konflikte: ein Parteiverfahren und die fristlose Entlassung. Ab 1975 arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller, von 1984 bis 1990 war er erneut Drehbuchautor mit Festanstellung bei der Defa. Manfred Richter starb am 29. September 2023 in Groß Glienicke.
Liebe und andere Merkwürdigkeiten - EDITION trauert um Potsdamer Autor Manfred Richter
Manfred Richter wurde am 16. Oktober 1929 als Sohn eines Straßenbahnschaffners in Dresden geboren, wie die „Märkische Allgemeine“ in einem Nachruf schreibt. Nach dem Krieg arbeitete er als Hauer im Uranbergbau bei der deutsch-sowjetischen Wismut AG. Er studierte Schauspiel in Berlin und Dresden ohne Abschluss, arbeitete als Puppenspieler und – nach einem Fernstudium in Erfurt – als Kunsterzieher. Dann habe er zu seinem Beruf gefunden: „Aus purer Lust am Schreiben versuchte ich ein erstes Theaterstück, ein Märchen für Kinder.“ „Das Zauberfass“ brachte einen Preis des Kulturministeriums, wurde an mehreren Theatern aufgeführt. Manfred Richter bekam ein Stipendium am Literaturinstitut in Leipzig, dem eine Fachausbildung zum Drehbuchautor in Babelsberg folgte. Zeitlebens war Richter jedoch eigenwillig. Er begann als Autor mit Festanstellung am Deutschen Nationaltheater in Weimar, wechselte im Streit als Dramaturg ans Landestheater Dessau, wurde schließlich Drehbuchautor im Defa-Studio für Spielfilme. Mitte der 1960er Jahre wurde er nach politischen Differenzen quasi strafversetzt als künstlerischer Leiter ins Kulturhaus der Filmfabrik Wolfen. Nach einigen Jahren gab es auch dort Konflikte: ein Parteiverfahren und die fristlose Entlassung. Ab 1975 arbeitete er als freiberuflicher Schriftsteller, von 1984 bis 1990 war er erneut Drehbuchautor mit Festanstellung bei der Defa. Manfred Richter starb am 29. September 2023 in Groß Glienicke.