Die spannende Handlung beginnt in dem Dorf Piowar im freien Germanien, wo sich heute der Ort Pinnow befindet. Am Anfang erleidet Aldemar, der 15 Winter alte Sohn des Sippenältesten Notker des Stammes der Langobarden, eine große Schlappe. Er übersteht die jährliche Kriegerweihe nicht und wird daher nicht in den Männerbund aufgenommen. Damit lädt er nicht nur den Zorn seines Vaters, sondern die Verachtung des gesamten Dorfes auf sich. Schließlich bleibt ihm nur noch die Flucht. Gemeinsam mit zwei anderen Jungmännern, Roland und Gotmar, macht er sich auf den gefährlichen Weg. Aldemars Traum heißt Rom. Vom Händler Rufus, der jedes Frühjahr das Dorf aufsuchte, hatte er erfahren, dass man dort mit Bernstein ein Vermögen machen konnte. Aber würde es ihm überhaupt gelingen, bis dorthin zu kommen? Welche Abenteuer erwarteten den jungen Germanen? Welche Fäden würden die Nornen, die Schicksalsgöttinnen, für ihn und seine Gefährten spinnen?
Äußerer Anlass und faktischer Hintergrund der fiktiven Geschichte von Aldemar, seinen Freunden und Feinden, sind Ausgrabungen, die 2005 in Pinnow bei Schwerin im Bereich des Kiestagebaus stattfanden. Wie es im Nachwort der Autorin zu ihrem Buch heißt, seien dabei eine Gehöftanlage sowie mehrere Brunnen aus der römischen Kaiserzeit freigelegt worden. „Der Forschungsbericht über die Ausgrabung hat mich fasziniert und zu dieser Geschichte angeregt. Die Fundstücke, wie z.B. Lehmziegel, Reste eines Backofens, ein Bienenstock, Spinnwirtel, Bronze- und Eisenobjekte, zahlreiche Gefäßreste und Keramikstücke geben Einblicke in das Leben unserer Vorfahren. Damit der Titel authentischer klingt, wurde für Pinnow die Bezeichnung Piowar gewählt.“ Wie Bulmann hinzufügt, könne man heute anhand von zahllosen Ausgrabungen und durch die Aufzeichnungen der römischen Geschichtsschreiber das Leben der Menschen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus gut nachvollziehen. „Allerdings gibt es nach wie vor viele Dinge, die wir nicht genau wissen. Diese Stellen habe ich mit meiner Fantasie ausgefüllt“, so die Autorin.
Dagmar Bulmann wurde am 28. Mai 1955 geboren. Sie arbeitete als Krankenschwester und Hebamme, war lange Jahre als Dipl.-Medizinpädagogin und später als Beamtin in Schwerin tätig. Bereits seit frühester Kindheit interessierte sie sich für das Schreiben und für Geschichte. Mit ihrem 2007 veröffentlichten historischen Roman „Agnodike und das Museion von Alexandria“ verwirklichte sie ihren Jugendtraum. Sie hat mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht, unter anderem durch die Teilnahme an einem bundesweiten Literaturwettbewerb. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt Dagmar Bulmann in Pinnow.