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Tante Josefas Geheimnisse, ein Kirschendieb und ein spurlos verschwundenes Flugzeug - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

(lifePR) (Pinnow, )
Mitunter kommt es vor, dass man einen Menschen gut zu kennen glaubt und dann erfährt man, dass er oder sie doch noch ganz anders war. Manchmal passiert das erst, wenn ein Mensch stirbt und man ein Erbe antritt. Oder man wird zum Erben und weiß gar nichts über den Menschen, von dem man etwas bekommt. Genau ein solcher Fall passiert auch im dritten der insgesamt fünf aktuellen digitalen Sonderangebote dieses Newsletters, die eine Woche lang zum Sonderpreis im E-Book-Shop www.edition-digital.de (Freitag, 03.05. 24 – Freitag, 10.05. 24) zu haben sind. Erstmals 1995 veröffentlichte Katharina Schubert ein Buch mit dem schönen Titel „Ein altes Haus für Laura oder wie Old Shatterhand nach Potsdam kam“. Der eigentliche Anlass ist jedoch traurig – jemand ist gestorben, auch wenn Laura diesen Menschen gar nicht kennt. Laura erbt von einer unbekannten Urgroßtante ein altes Haus in der Eifel. Dass sie dafür eine Ferienreise an den französischen Atlantik opfern muss, passt ihr gar nicht. Doch dann lernt sie Oma Therese kennen - und den Nachbarjungen Benji, dessen Vater Maler ist und Winnetou heißt. Fasziniert hört sie Oma Thereses Geschichten zu und streift mit Benji durch die Gegend. Und sie forscht nach Tante Josefa, die fast ihr ganzes Leben hier verbracht hat. Wer war Josefa wirklich? „Seid ihr Freundinnen gewesen?“ Laura möchte am liebsten alles sofort erfahren.

„Ja, das waren wir“, sagt Oma Therese. Dann lacht sie und kommt wieder ins Erzählen.“

Erstmals 1965 erschien im Kinderbuchverlag Berlin der Kinderkrimi für Leserinnen und Leser von elf Jahren an „Ramme sucht Beweise“ von Hildegard und Siegfried Schumacher: Ramme ist in großen Schwierigkeiten. Denn ein Kirschendieb war in der Gärtnerei und hat auf seiner Flucht drei Scheiben zerschlagen. Als Gärtner Barbel Rammes verlorengegangenes Mathematikheft als Beweisstück vorlegt, ist allen klar, dass Ramme nicht nur ein Dieb, sondern auch ein großer Feigling ist. Denn Ramme leugnet die Tat. Aber war er es wirklich nicht? Und was können seine Mutter und ein paar Kinder, die ihm noch vertrauen, tun? Wie lässt sich Rammes Unschuld beweisen?

Bei einem Einbruch kommt eine ältere Frau ums Leben. Und ein Lehrling, der von seinem dominanten Vater unterdrückt wird, versucht mit seinem „Kumpel“ das schmale Budget durch Diebstahl aufzubessern, und gerät in eine aussichtslose Lage. Das ist der Stoff, aus dem Klaus Möckel die spannende Kriminalerzählung „Das Mädchen“ gemacht hat, die erstmals 1982 als Heft Nr. 218 in der bekannten Blaulicht-Reihe des Verlags Das Neue Berlin erschienen war.

Im Teil 15 der Zeitreisenden-Reihe von Hardy Manthey der unter dem Titel „Flug durch die Zeit mit unbekanntem Ziel. Ein fantastischer Roman“ erstmals 2014 und 2017 in einer stark überarbeiteten 2. Auflage als Eigenproduktion von EDITION digital erschienen war, überschlagen sich die Ereignisse: Von den Herren der Zeit muss Aphrodite erfahren, dass die Existenz der Erde in Gefahr ist. Eine längst untergegangene Zivilisation hat vor vielen hunderttausend Jahren überall im Weltall Zeitmaschinen zurückgelassen, die als Relaisstationen dienten. Diese krümmen bei ihrer unkontrollierten Selbstzerstörung die Raumzeit so stark, dass daraus ein schwarzes Loch entsteht, in das der die Zeitmaschine tragende Planet unweigerlich hineingezogen wird. Die Herren der Zeit haben den Verdacht, dass auch die Erde so eine Relaisstation besitzt. Und dann war auch noch ein Flugzeug spurlos verschwunden. Was hat es damit auf sich?

Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Schauen wir noch einmal gut Jahrzehnte zurück und genau hin, was damals passierte.

2007 veröffentlichte Kurt Redmer im Verlag Nordwindpress „Die letzten und die ersten Tage. Dokumentation über Geschehnisse in Mecklenburg im 2. Weltkrieg und danach“: Außerordentlich gründliche und langzeitige Recherchen versetzten den Autor in die Lage, dieses packende Buch zu verfassen, welches sich mit wenig aufgearbeiteten Geschehnissen befasst, die sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges in Mecklenburg und besonders in der Schweriner Region ereignet haben. Ein (auf)klärendes Buch, das nachdenklich stimmt.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Im gesamten Monat Mai kann das E-Book „Reise zum Schutz des Planeten. Von Eisbären, Bienen und Sonnenenergie“ von Gisela Pekrul kostenlos heruntergeladen werden. Das ist eine Anleitung für alle kleinen Weltretter und die, die es noch werden wollen. Ein Buch, das inspiriert, motiviert und auf spielerische Weise zeigt: Jeder kann helfen und etwas bewirken! Das Buch gibt es auch gedruckt und als Hörbuch, beides allerdings nicht kostenlos.

In der folgenden Leseprobe aus "„Ein altes Haus für Laura oder wie Old Shatterhand nach Potsdam kam" von Katharina Schubert wird eine ergreifende Szene in einem ländlichen Haushalt beschrieben, wo eine Familie in einer Notsituation kämpft. Die Geburt von Zwillingen an einem verschneiten Winterabend bringt so viel Aufregung in das Leben der Betroffenen, und verdeutlicht die Härten, denen die Menschen damals ausgesetzt waren, ohne die Sicherheit einer Krankenversicherung oder medizinischer Versorgung in der Nähe.

Es war Winter. Draußen lag hoher Schnee. Thereses Mutter kam aus dem Stall und bat den Vater: „Hol die Hebamme, es geht los.“ Sie umfasste ihren dicken Bauch und ging schwer atmend die Treppe hoch. Sie bat die Kinder, brav zu sein. Morgen früh hätten sie ein neues Geschwisterchen. Dann ging sie ins Schlafzimmer.

Kurze Zeit später hörten die Kinder die Mutter schreien. Thereses Schwester holte Josefas Mutter. Als sie oben im Zimmer war, kam Josefa im Nachthemd durch den Schnee gelaufen und setzte sich neben Therese an den Ofen. Niemand achtete auf die kleinen Mädchen.

Es wurde hektisch. Der Vater brachte die Hebamme. Das war Emmas Tante. Immer wieder rannten Thereses Schwester und Josefas Mutter nun treppauf, treppab, holten heißes Wasser und Tücher. Irgendwann schrie die Hebamme, der Vater müsse den Doktor holen, sonst würde die Mutter sterben. Er lief wieder los.

Oben stöhnte und schrie die Mutter. Josefa und Therese fürchteten sich sehr. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als der Vater endlich mit dem Arzt kam. Damals gab es noch keine Busse oder Autos. Er musste die zehn Kilometer zum Arzt durch den hohen Schnee laufen.

Zurück fuhr er dann mit dem Arzt im Pferdeschlitten.

Nachdem der Arzt eine Viertelstunde bei der Mutter war, kam er polternd die Treppe runtergelaufen und schüttelte den Vater: „Du hast mich viel zu spät geholt. Es waren Zwillinge, zwei Jungen, aber sie sind tot. Zehn Minuten später, und deine Frau wäre auch verreckt. So schafft sie es vielleicht.“

Er setzte sich an den Küchentisch und trank ein großes Glas Schnaps. Dann verlangte er sein Honorar. Dieses Mal würde er sich nicht wieder vertrösten lassen und ohne Geld gehen.

Fünf oder zehn Mark wollte er. Genau weiß Oma Therese das nicht mehr. Aber sie erinnert sich noch genau, wie arm sie damals waren. Der Vater hatte das Geld nicht.

„Pump’s dir zusammen!“, brüllte der Doktor. „Vorher gehe ich nicht.“ Wieder kippte er ein Glas Schnaps in sich rein.

Alle hatten Angst, er könne irgendwann anfangen, die Küche zu demolieren. Schließlich bekam der Vater die Hälfte des Geldes, das der Arzt wollte, irgendwie zusammen und gab es ihm.

Der Doktor torkelte zur Tür. „Vielleicht ist es gut, dass ihr nicht noch zwei Fresser mehr habt“, sagte er im Hinausgehen und sah Therese und Josefa dabei an.

Der Vater saß schweigend am Tisch.

Dann kamen die Hebamme und Josefas Mutter die Treppe runter. „Wo ist der Doktor?“, fragte die Hebamme.

„Fort.“ Jetzt trank der Vater auch einen Schnaps.

„Bist du noch bei Troste, Egidius, den gehen zu lassen! Der muss die Totenscheine für die Kinder ausschreiben. Sonst könnt ihr sie nicht beerdigen“, schimpfte sie.

Oma Therese atmet tief durch. „Wäre der Arzt noch einmal gekommen, hätte das wieder fünf Mark gekostet. Der Vater besaß aber nichts mehr.“

„Konnte der Arzt denn nicht mal ein paar Tage warten?“, empört sich Laura. „Und warum musste der überhaupt bezahlt werden? Mama bezahlt ja auch nicht, wenn sie mit mir zum Arzt geht.“

„Das kann man nicht miteinander vergleichen“, sagt Oma Therese. „Damals war hier kein Mensch krankenversichert. Das konnte sich einfach niemand leisten.“

Zu wenig blieb übrig von dem, was auf dem Hof erwirtschaftet wurde. Man hatte kaum etwas, um es zu verkaufen. Geld war selten. Der Arzt und die Hebamme mussten oft Monate oder Jahre auf ihr Geld warten. Manchmal bekamen sie es nie.

Die Erwachsenen berieten, was jetzt zu tun sei wegen der toten Babys.

Josefas Mutter, Thereses Großeltern und die Nachbarn gaben, was sie hatten. Zwei oder drei Mark kamen zusammen. Josefas Mutter legte die kleinen Leichen in Kartons und ging die fünfzehn Kilometer zu Fuß in die Kreisstadt, um die Totenscheine ausstellen zu lassen. Das war billiger, als den Arzt noch einmal zu holen.

Erst am nächsten Nachmittag war sie mit den toten Babys und den amtlichen Bescheinigungen zurück. Die Zwillinge konnten beerdigt werden.

Josefa und Therese lagen in dieser Nacht in einem Bett und kuschelten sich eng aneinander. Sie versprachen sich, nie im Leben Kinder zu bekommen.

„Aber ihr habt doch Kinder bekommen“, sagt Laura.

„Josefa drei. Ich vier.“

Laura, Benji und Mama sind sehr betroffen.

„Hat Ihre Mutter das Ganze überlebt?“, will Mama wissen.

In dem folgenden Ausschnitt aus "Ramme sucht Beweise" von Hildegard und Siegfried Schumacher finden wir uns in einer lebhaften Szene wieder, in der die Dorfgemeinschaft zusammenkommt, um einem der Ihren zu helfen, seine Unschuld zu beweisen. Das Dorfleben, mit seinen Verstrickungen und Gerüchten, wird lebendig, als Ramme und seine Freunde versuchen, die Wahrheit hinter einem Vorwurf aufzudecken, indem sie ein entscheidendes Beweisstück suchen.

„Komm mit! Ramme will uns seine Unschuld beweisen. Du darfst nicht fehlen, damit es schneller im Dorf rundum fliegt. Ist doch wohl klar, nicht?“

„Ach, wie interessant! Hat er den Schuldigen in der Hundehütte eingesperrt? Und sein Köter passt auf, dass er nicht ausrückt, was? Wenn Caspar unschuldig ist, dann pflücke ich bei Brabbel alle Süßkirschen ab!“

„Dazu hat er dich nötig! Kannst welche anhängen, wenn du pflücken willst.“ Peter brüstet sich, als wenn er am meisten getan hätte.

„O ja, Peter, ihr wart emsig wie die Bienen. Herr Frisch wird euch ein dickes Lob hinmalen. Und unsere liebe Eva! Nein, das hübsche Kopftuch! Wie schön du aussiehst! Du wirst bestimmt der Stolz der Genossenschaft.“

„Hör auf mit deinem Gequassel!“ Peter packt das Rad am Lenker.

„Lass los, du Lümmel!“, stößt Gitti zornig hervor. Doch es hilft nichts, Peter schiebt ihr Rad auf den Hof.

Vati guckt um die Hausecke. Ich renne auf ihn zu: „Den Stofffetzen! Wo hast du den Stofffetzen?“

„Welchen Stofffetzen?“

„Den dir Herr Barbel gegeben hat! Weißt du, den vom Stacheldraht. Der ist aus der Jacke vom Kirschendieb. Und alle meine Jacken sind ganz.“

„Den mir ...

„Hach, nun verdächtigt er seinen Vater! Nein, wie interessant!“

Niemand kümmert sich um Gittis dummes Gerede. Alle sehen gespannt auf Vati.

„Warte, Junge.“ Vati greift sich an die Stirn. „Einen Stofffetzen? Ja, Paul Barbel gab mir einen, so ganz nebenbei, stimmt! Was willst du denn damit, Junge?“

So eine Frage! „Den brauche ich als Beweis! Für meine Unschuld! Wo hast du ihn?“

„Ja, wo ... Was hatte ich an ... Die Drillichjacke. In der Drillichjacke muss er sein. Natürlich! Wie konnte ich nur den Flicken vergessen! Ich hole ihn.“

In mir fiebert die Unruhe der letzten Tage. Viel zu langsam für mich dreht sich Vati um und stiefelt die Treppe hinauf. Wir sitzen ihm auf den Fersen.

Mutti tritt mit den Wassereimern aus der Küche. „Nanu, so viel Besuch?“

„Vati hat den Stofffetzen!“

„Was hat er?“

„Paul Barbel hat mir einen gegeben“, antwortet Vati.

„Was hast du mit einem Stofffetzen zu tun?“

„Ihr Mann nicht, Frau Ramm, Cass hat etwas damit zu tun.“

„Ich nicht, Eva! Der Täter!“

„Redet nicht alle durcheinander! Erkläre mir, wer mit wem und was etwas zu tun hat.“ Mutti setzt die Eimer ab. Vati schiebt sich die Mütze ins Genick. „Ja ... weißt du, das ist so …“

„Mutti, stell dir vor, er hat sich ein Loch in die Jacke gerissen, und ein Stück Stoff ist am Stacheldraht hängen geblieben.“

„Vati hat sich seine Jacke zerrissen?“

„Nein, nicht Vati! Der Täter, der ich gewesen sein soll!“

„Aus euch werde ich nicht schlau.“

„Also ... Paul Barbel hat mir Caspars Heft gebracht und ein Stück Stoff. Das hat sich der Kirschendieb aus der Jacke gerissen. Ich habe es mir eingesteckt und vergessen ... weil ich es nicht für so wichtig hielt.“

„Stell dir vor, Mutti, das hat er vergessen!“

„Na, so was!“

Mutti schüttelt den Kopf.

Vati zieht ein ratloses Gesicht. „Ich hab’s doch nicht absichtlich vergessen.“

„Eine Kleinigkeit wäre es gewesen, Caspars Ehrlichkeit zu prüfen!“

„Nicht wahr, Mutti, du hättest dir den Stofffetzen angesehen und gesagt: So eine Jacke hat Ramme nicht, also kann er es nicht gewesen sein. Und außerdem zeige ich euch alle meine Sachen. Wer mich dann noch beleidigt, dem klebe ich eine! Auch wenn es ein Mädchen ist!“ Dabei sehe ich Gitti an.

„Nun hole den Fetzen!“ Mutti schiebt Vati auf den Flur. Sie zieht mich an sich. „Wie mich das freut!“

„Ich freue mich auch“, sagt Eva.

„Mutti, ein richtiger Glückstag! Kein Wunder, ich habe Glücksklee gefunden.“

„So, dann ist es natürlich kein Wunder.“ Sie lacht. „Zeig mir deinen Glücksklee!“ .

„Den hab ich ...“ Beinahe hätte ich mich verraten. Ich suche zum Schein meine Taschen ab. „Den habe ich verloren.“ Nachher erzähle ich es Mutti richtig, aber nicht vor den anderen. Sonst lachen sie mich aus und sagen, Eva ist meine Braut.

Vati bringt den Stofffetzen. Er ist handgroß und zerknautscht, drei Ränder sind zerfetzt, der vierte ist ein Stück Jackensaum. Der Täter muss also an mehreren Stacheln hängen geblieben sein. Nanu, grün und grau? Welch ein Zufall! Aber was heißt hier Zufall? Diese Jacken gibt es haufenweise.

„Er könnte aus deiner Jacke sein.“ Mutti mustert mich.

„Meine Jacke ist ganz. Los, sehen wir nach!“

Ich gehe vor, alle folgen. Keiner spricht, nur Gitti sagt: „Er könnte aus seiner Jacke sein, wie interessant!“

Die folgende Leseprobe Klaus Möckel's "Das Mädchen" schildert die emotionale Achterbahnfahrt von Dirk, einem jungen Mann, der mit dem tragischen Verlust eines Menschen ringt, an dem er nicht ganz unschuldig ist. Die Spannung steigt, als Dirk beschließt, seinem engen Freund Falke einen Besuch abzustatten, um mit ihm über die Ereignisse zu sprechen, die ihn tief erschüttert haben, und möglicherweise ein wenig Trost und Verständnis zu finden.

"Papa, Papa... Er zieht den Leuten ja selber das Geld aus den Taschen."

"Dirk, sei leise. Wenn er's hört."

"Stimmt's etwa nicht?"

"Das ist ganz was andres als Stehlen."

"Ach, lasst mich doch alle in Frieden", schrie er und warf das angebissene Brötchen auf den Tisch.

Er rannte aus der Küche und auf sein Zimmer. Sie ist tot, du kannst nichts mehr machen, hämmerte es in seinem Hirn. Du kannst nicht mal richtig an sie denken, kennst sie ja gar nicht. Er nahm den Kopf in die Hände und starrte blicklos vor sich hin. Er starrte, ohne es zu begreifen, auf das Radio, in dem die zwanzig Hunderter versteckt waren.

Zwei Stunden später war Dirk auf dem Weg zu Falke. Er hatte keine rechte Vorstellung, was er von ihm wollte, aber allein hielt er es nicht länger aus. Falke war sein Freund und der einzige, der Bescheid wusste. Er hatte auch das Motorrad. Vielleicht würden sie ein Stück rausfahren.

Der Kumpel wohnte beim Großvater in einem kleinen Haus an der einstigen Stadtmauer. Er war ein paar Jahre älter als Dirk und hatte sich bereits in mehr als einem Beruf versucht. Da der Großvater früher Besitzer einer Autolackiererei gewesen war — auch jetzt stand noch ab und an ein Schlitten im Schuppen, dessen Äußeres aufgemöbelt werden musste —, hatte er hier seine Lehrzeit absolviert. Dann aber hatte er sich mit dem Alten verkracht, war ausgezogen und als Maler gegangen. Er hatte in einem Fahrradladen gearbeitet, in einer Glaserei und nach der Armeezeit in der Tankstelle, wo er jetzt noch jobbte. Er war wieder zu seinem Großvater gezogen, der genug Platz im Haus hatte. Die Tankwärterei freilich wollte er bald an den Nagel hängen: "Das stupide Spritgeplätscher den ganzen Tag, und was kriegt man am Monatsende schon auf die Hand. Da pacht ich lieber 'n Scheißhaus."

Als Dirk bei Falke ankam, war der mit dem Großvater im Schuppen. Der Alte hatte für einen Bekannten einen P 50 aufgefrischt, eine jämmerliche Klapperkiste, die aber jetzt in neuem Glanz strahlte. Am Wochenende half ihm sein Enkel manchmal, aus einem Gefühl verwandtschaftlicher Verbundenheit heraus. Falke nahm Dirks Auftauchen allerdings als willkommenen Anlass, die Arbeit abzubrechen.

"Ich muss aufhörn, Opa", rief er laut, denn der Alte war schwerhörig. "hast's ja fast geschafft."

"Schon gut, den Rest mach ich allein."

Sie gingen ins Haus, und Falke warf sich in seine Jeansmontur. Während er die Hose wechselte, kramte Dirk gedankenlos in einem Stapel Schallplatten.

Schließlich sagte er: "Ich komm einfach nicht darüber weg, dass die Frau gestorben sein soll."

"Hast nicht gepennt, was? Siehst grün aus wie 'ne Wiese."

"Dass dich das so kalt lässt!"

"Tot ist tot und nicht mehr zu ändern. Hab ich dir schon gestern erklärt."

"Du warst's ja nicht, der sie umgerannt hat, was?"

"Nein", erwiderte Falke und hatte plötzlich etwas Fieses in der Stimme. "Hast recht, ich war's nicht."

"Was soll das heißen?"

Falke gab keine Antwort, griff stattdessen nach den Zigaretten.

"Hör mal", Dirk hatte das Gefühl, mit Wasser übergossen zu werden, "wir beide, du und ich, wir sind doch Freunde... Kumpel... Du willst doch nicht etwa jetzt, wo das passiert ist, die Schuld auf mich schieben?"

"Sehr schlau war's nicht, die Alte zu rammen."

"Was sollt ich denn machen. Die hätt mir den Weg versperrt. Um Hilfe gerufen hat sie auch."

Falke lenkte ein. "Wir wolln uns nicht streiten, keiner weiß ja was. Hier, rauch eine."

Dirk nahm eine Zigarette, ließ sich Feuer geben. Einen Augenblick lang hatte er geglaubt, sein Freund würde ihn im Stich lassen, aber er hatte sich glücklicherweise geirrt. Obwohl — der Schreck darüber saß ihm noch in den Knochen, Er sagte: "Wir müssen jetzt erst recht zusammenhalten, ja?"

"Hauptsache, du drehst nicht durch."

"Bestimmt nicht."

In der folgenden Leseprobe aus „Flug durch die Zeit mit unbekanntem Ziel" . von Hardy Manthey folgen wir Aphrodite, einer Zeitreisenden, die nach einem dramatischen Ereignis auf die Überreste eines Flugzeugwracks stößt. In einem Moment der Ruhe, inmitten einer verlassenen Wildnis, nimmt sie mit einem Fernglas das Geschehen in der Ferne genauer unter die Lupe, nicht ahnend, dass ihre Entdeckungen sowohl gefährlich als auch entscheidend für ihr weiteres Abenteuer sein könnten.

Aphrodite entdeckt einen umgefallenen Baumstamm und nimmt darauf Platz. Von hier aus blickt sie zurück auf das Wrack. Ihr ist plötzlich so, als bewege sich etwas am Flugzeug. Sie greift nach dem Fernglas, stellt den Sucher ein und holt so das Wrack näher heran.

Wahnsinn, tatsächlich laufen dort unzählige in Fellen gekleidete Gestalten herum. Ist Tanzender Bär doch zurückgekehrt? Dort herrscht rege Betriebsamkeit. Sie sieht, wie die Menschen in das Flugzeugwrack hinein gehen und irgendwelche Sachen heraustragen.

Ihr Herz pocht vor Aufregung ganz laut. Soll sie zurückgehen? Blödsinn. Die Indianer haben vielleicht nur darauf gewartet, bis sie weg war. Plötzlich fallen ihr der viele Sprengstoff und die Unmengen Munition ein. Sie hat zwar Tanzender Bär vor den Kisten gewarnt, aber was ist, wenn Tanzender Bär gar nicht unter ihnen ist? Wenn sie damit herumspielen, fliegt ihnen alles um die Ohren. Mit den Teilen, die zu den Atombomben gehören, können sie zum Glück überhaupt nichts anfangen.

In diesem Moment gibt es eine gewaltige Explosion. Der Donner hallt über das ganze Tal und löst auf der anderen Seite auch gleich eine Lawine aus.

Fassungslos beobachtet sie, wie dort unten alles in einer gigantischen Schneewolke verschwindet. Von einer Druckwelle spürt sie hier oben nur einen sanften Windstoß. Sie ist zum Glück zu weit weg. Immer wieder gibt es kleinere Explosionen.

Langsam fällt die Schneewolke wieder in sich zusammen. Rauch steigt auf, es brennt dort so heftig, dass sie die Flammen deutlich sehen kann. Die Atombomben sind definitiv nicht explodiert. Es wird nur schwache Radioaktivität freigesetzt, auch wenn die Bombenkörper beschädigt wurden. Für ein paar Jahrzehnte ist es dennoch dort recht ungemütlich. Aber über die Jahrhunderte hinweg verlieren die Bombenteile ihren Schrecken. Dort bleiben wollte sie sowieso nicht. Wow, das ganze Essen ist auch gleich mit in die Luft geflogen. Erst jetzt wird ihr bewusst, dass die Menschen dort unten alle tot sein müssen. Wie konnte das nur passieren? Alle Kisten und Behälter waren doch vorschriftsmäßig gekennzeichnet! Das ist das letzte Indiz, dass die Menschen keine Ahnung hatten, was sie dort angefasst haben. Tanzender Bär war nicht unter ihnen. Mit Fackeln in den Händen haben sie alles erkundet und so vermutlich die Explosion ausgelöst. Nun hat sie die Antwort auf die Frage, warum das Wrack nie gefunden wurde. Der schlimmste Fall der Zerstörung des Wracks ist eingetreten. Viele Menschen mussten dafür sterben. Wurde eben auf besonders grausame Art nur das nachgeholt, was damals geschehen ist, als nicht sie, sondern die echte Sandra Sheen im Flugzeug saß? Wenn das wahr ist, trägt sie eine gewisse Mitschuld am Tod der Menschen dort unten. Die Menschen sind der Preis dafür, dass sie zur Zeitmaschine gelangen kann und das Ding außer Gefecht setzt. Jetzt ist es noch wichtiger, dass sie nicht scheitert.

So motiviert erhebt sie sich und geht langsam weiter. Die Stille um sie herum macht ihr jetzt Angst. Es wäre leichter und schöner, jetzt an der Seite eines Mannes zu gehen, klagt sie erneut. Der Mann könnte gerne Tanzender Bär heißen. Sie wäre gerne mit Tanzender Bär wieder unter die Decke gekrochen. Doch sie ist alleine. Sind die Männer da, machen sie nur Stress. Sind sie nicht da, wird man verrückt. Mann und Frau zusammen sind stark, alleine sind der Mann und auch die Frau schwach.

So in trüben Gedanken gefangen, zieht sie weiter ihre Last. Auf einmal sieht sie Spuren im Schnee. Auch ohne ein Jäger zu sein, weiß sie, das können nur Spuren von Wölfen sein. Machen die Biester schon Jagd auf sie? Oder sind die Wölfe nach der Explosion auch nur auf der Flucht?

In dieser Leseprobe aus "Die letzten und die ersten Tage", einer Dokumentation von Kurt Redmer, wird das erschütternde Kapitel einer Familie in Mecklenburg während des Zweiten Weltkriegs und danach beschrieben. Der folgende Abschnitt schildert die tragischen Ereignisse rund um Martin Bründel und seine Familie, deren verzweifelte Handlungen und das grausame Schicksal, das sie einander zufügen.

Schäfermeister Martin Bründel und sein Schwiegervater, der Landarbeiter Christian Kunst, hatten den Heidensee zum Todesort ihrer Familien ausgewählt. Hinter einem Schilfgürtel im Wasser stehend, schnitt Bründel zuerst seiner sich verzweifelt wehrenden zwöfjährigen Tochter Hannelore die Kehle durch und drückte sie dann unter Wasser. In gleicher Weise tötete er seine Frau.

Der zehnjährige Sohn Herbert und die sechsjährige Tochter Helga, die am Ufer entlang liefen, wurden von den Großeltern Kunst festgehalten und ihrem Mörder zugetrieben. Der Zehnjährige weinte, hatte vergeblich zu fliehen versucht. Sie wurden von ihrem entmenschten Vater mit einem Knüppel erschlagen. Den zweijährigen Sohn Hans Martin drückte Bründel so lange unter Wasser, bis sein Leben erloschen war.

Nachdem das Ehepaar Kunst beim Mord an ihren Enkelkinder geholfen hatte, wandte Kunst sich seiner Frau zu. „Sie sah mich an, und da habe ich ihr mit dem Knüppel eine gelangt,“ schilderte er seine Tat später vor Gericht.

Nachdem die Kinder und Frauen gemeuchelt waren, tauchten die Täter unter Wasser, blieben aber nicht lange bei dem Versuch, selbst Hand an sich zu legen. Sie wurden sich einig, dass ihr Tod nun zwecklos sei und wollten weiterleben.

Um ihre Mordtaten zu tarnen, zogen sie die Leichen aus dem Wasser und bestellten alles so, wie die NS-Propaganda es von Nemmersdorf beschrieben und über Fotos gezeigt hatte. Eine Nacht noch blieben sie am Heidensee, lungerten dann noch einen Tag in der Gegend umher, und kehrten schließlich nach Müsselmow zurück. (Eckhard Krumpholz: Neue Fingerzeige. Anekdoten. Mitteldeutscher Verlag Halle, 1969, 2. Auflage, S.118 ff. Krumpholz berichtet auch darüber, dass Bründel in der SED im Ort Funktionen übernommen hatte und deshalb in der Lage gewesen wäre, alte Faschisten in den Dörfern zu begünstigen und die Bevölkerung zu terrorisieren. Richtig ist: Bründel hatte in der SED keine Funktionen wahrgenommen, ist aber nach dem Bericht der Schweriner Volkszeitung vom 18.01.1962 Mitglied im Vorstand der LPG gewesen. Ob er in der beschriebenen Weise aktiv wurde ist eher unwahrscheinlich, da seine Verbrechen logischerweise dann schon früher hätten entdeckt werden können.)

Sie bewirkten, dass ihre Verbrechen zur Grundlage neuer Hetze wurde.

Im folgenden Auszug aus „Reise zum Schutz des Planeten. Von Eisbären, Bienen und Sonnenenergie“ von Gisela Pekrul finden wir Ilijan, Noah und Joshua, die tief in das Wesen des Waldes eintauchen und lernen, wie entscheidend jeder Baum für das Gleichgewicht unseres Planeten ist.

Die grünen Helden unserer Erde

Während die frisch gepflanzten Bäume noch klein und zerbrechlich waren, spürten die Kinder dennoch eine besondere Energie, die von ihnen ausging. Eines Abends, als die Dämmerung einbrach, saßen Ilijan, Noah und Joshua bei ihrem Lieblingsbaum und beobachteten die jungen Pflanzen. Zu ihrer Überraschung begannen die Bäume zart zu flüstern.

Ein besonders mutiger Setzling, der in der Nähe des großen Eichenbaums gepflanzt wurde, sprach leise zu den Jungs: "Vielen Dank, dass ihr uns hier gepflanzt habt. Wir werden groß und stark werden, um dem Planeten zu helfen. Doch wir brauchen die Hilfe aller."

Joshua schaute neugierig auf den Setzling. "Wie können wir dir noch helfen?"

Der Setzling antwortete: "Erzählt den Menschen die Geschichten des Waldes. Lasst sie wissen, dass jeder Baum, jeder Strauch, jedes Blatt wichtig ist. Erinnert sie daran, dass sie uns beschützen und pflegen müssen, so wie wir sie beschützen."

Ilijan sah zu seinen beiden Freunden und sagte: „Habt ihr euch jemals gefragt, warum Bäume so wichtig sind? Nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt?“

Joshua runzelte die Stirn. „Sie geben uns Schatten und sie sehen hübsch aus?“

Noah kicherte. „Das auch! Aber sie tun noch viel mehr. Bäume sind wie riesige Staubsauger für schlechte Luft. Sie nehmen das für das Klima schädliche Kohlendioxid, CO2, aus der Luft auf, das wir ausatmen und das durch Autos und Fabriken in die Luft gelangt. Dann verwandeln sie es mit Hilfe von Wasser und Sonnenlicht in Nahrung für die Bäume und geben dabei Sauerstoff ab, den wir zum Atmen benötigen. Das nennt man Fotosynthese, habe ich in einem Buch gelesen.“

Joshua staunte: "Das ist also, wie die Bäume wachsen! Indem sie das CO2 in Nahrung umwandeln! Aber was geschieht mit dem Kohlendioxid, auch CO2 genannt?"

Noah lächelte: "Ein Großteil des CO2 wird in den Stämmen, Ästen und Wurzeln gespeichert. Das heißt, je größer und älter die Bäume werden, desto mehr CO2 können sie aufnehmen und speichern. Sie sind wie Naturarchive, die Kohlendioxid lagern, damit es nicht in der Atmosphäre bleibt."

Ilijan fügte hinzu: „Genau! Und je mehr Bäume es gibt, desto mehr Kohlendioxid können sie aufnehmen. Das hilft, die Erderwärmung zu verlangsamen. Deshalb nennt man sie auch Klimaretter.“

Doch dann wurde Joshua nachdenklich. „Aber was ist mit all den Nachrichten über das Abholzen von Bäumen? Vor allem im Regenwald? Warum tun die Menschen das?“

Noah seufzte. „Der tropische Regenwald wird oft als Lunge der Erde bezeichnet, weil er so viel Sauerstoff abgibt und das schädliche Kohlendioxid aufnimmt. Aber viele Bäume werden abgeholzt, um Platz für Felder zu schaffen, auf denen Soja angebaut wird, oder um Weideland für Rinder zu haben. Auch werden viele Bäume für wertvolles Holz gefällt.“

Ilijan fügte hinzu: „Auch in unserer Heimat werden Bäume gefällt, manchmal um Platz für neue Gebäude zu schaffen oder weil das Holz für Möbel oder Papier gebraucht wird. Es ist wichtig, dass wir auf unsere Wälder aufpassen.“

Joshua hatte eine Idee: „Was, wenn wir im Dorf einen Tag des Baumpflanzens organisieren? Jeder könnte einen Baum pflanzen. Damit würden wir nicht nur unsere Umgebung verschönern, sondern auch etwas für das Klima tun!“

Die Kinder waren begeistert von der Idee und setzten ihren Plan in die Tat um. Am „Tag des Baumpflanzens“ kamen alle Dorfbewohner zusammen und pflanzten Hunderte von Bäumen.

Noahs Gedanken gingen noch weiter: "Wir könnten eine Waldschule gründen! Dort könnten die Dorfbewohner alles über den Wald, seine Bewohner und seine Bedeutung für die Erde lernen."

Die Jungs waren sofort dabei und planten eifrig. Sie bauten im Wald kleine Lernstationen auf, an denen die Dorfbewohner und vor allem die Kinder mehr über das Pflanzenwachstum, die Tierwelt und die Vorteile eines gesunden Waldes erfahren konnten.

Mit der Zeit entwickelte sich die Waldschule zu einem beliebten Treffpunkt. Die Dorfbewohner kamen regelmäßig, um die Bäume wachsen zu sehen, die Vögel zu beobachten und die Geheimnisse des Waldes zu entdecken.

Die Waldschule lehrte auch die Bedeutung des nachhaltigen Lebens. Familien begannen, weniger Plastik zu verwenden, recycelten mehr und verwendeten umweltfreundliche Produkte. Bauern achteten darauf, den Boden nicht zu überanspruchen und setzten auf biologische Anbaumethoden.

Jahre später, als die Bäume hoch und stark waren, erkannten die Dorfbewohner, wie wichtig diese grünen Helden für die Gesundheit des Planeten waren. Der Wald wurde zum Symbol des Dorfes und diente als ständige Erinnerung daran, wie jeder Einzelne zum Schutz der Erde beitragen kann.

Vielleicht regt Sie die Geschichte von Laura und ihrer ihr zunächst unbekannten Urgroßtante Josefa an, sich wieder oder zum ersten Mal mit Familienforschungen zu beschäftigen und danach zu fragen, wie manche Menschen aus der näheren oder weiteren Umgebung wirklich gewesen sind. Wie haben sie gelebt und gearbeitet, geliebt, gelacht und geweint? Auch auf diese Weise kann Erinnerung bewahrt werden und Literatur entstehen – wenn auch zunächst nur im eigenen Kopf und gewissermaßen in einem einzigen Exemplar. Aber vielleicht wollen diese Erinnerungen dann doch noch aufgeschrieben werden.

Das wäre doch eine schöne Idee, oder?

Und möglicherweise lesen Sie dann auch die heutigen Sonderangebote mit anderen Augen – als Versuche, andere Menschen und deren Handeln besser verstehen und nachvollziehen zu können. Literatur, verstanden als Lebensprobenexperiment: Wie hätte ich mich an seiner oder ihrer Stelle verhalten oder gehandelt? Das dürfte einigermaßen spannend werden.

Bleiben Sie ansonsten weiter vor allem schön gesund und munter und der Welt der Bücher gewogen. Die neue Post aus Pinnow steht schon auf der Verladerampe.

Zu den nächsten fünf Sonderangeboten gehört auch „Wo Kapitäne geboren wurden. Zur Geschichte der Seefahrtschule Wustrow“ von Rudi Czerwenka. Da ist ein Schriftsteller der Entwicklung einer berühmten Institution an der ostdeutschen Ostseeküste auf der Spur, an der mehrere Generationen von Schiffsoffizieren, Nautikern und Kapitänen ausgebildet worden waren. Doch trotz aller Tradition und Berühmtheit wurde die Seefahrtschule Wustrow nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik geschlossen. Und zwar für immer.

Das Buch beginnt mit den folgenden schönen Sätzen, die zum Weiterlesen einladen:

„Ik hew ein' Kaptein kennt, de wir achtig Johr ölt un hett einunachtig Johr to See fohr'n.“ Wertung und Deutung dieses Fischländer Rechenwunders hat der Volkskundler Richard Wossidlo seiner Leserschaft überlassen. Jedermann kann es nach Belieben auslegen, bis er den wahren Sinn erfasst. Denn das Resultat stimmt. Allerdings hat es Jahrtausende gedauert, bis ausgerechnet diese abgelegene, kleine, schmale Küstenregion zum Standort eines in der gesamten maritimen Welt geachteten Seefahrervölkchens wurde.

EDITION digital Pekrul & Sohn GbR

EDITION digital war vor 29 Jahren ursprünglich als Verlag für elektronische Publikationen gegründet worden. Der Verlag gibt Krimis, historische Romane, Fantasy, Zeitzeugenberichte und Sachbücher (NVA-, DDR-Geschichte) sowie Kinderbücher als barrierefreie E-Book heraus, einige auch als Hörbuch. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen sowie Belletristik und Sachbücher über Mecklenburg-Vorpommern. Bücher ehemaliger DDR-Autoren werden als E-Book neu aufgelegt. Insgesamt umfasst das Verlagsangebot, das unter www.edition-digital.de nachzulesen ist, mehr als 1.300 Titel. Die Printsparte des Verlages war Ende vergangenen Jahres von Ralf Jordan vom Geschichtlichen Büchertisch als Imprint übernommen worden.

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