Tag für Tag hoffen Millionen Deutsche im Web auf Amors Liebespfeil. Eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsinstituts Jupiter Research im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) belegt: Knapp 6,2 Millionen Bundesbürger ab 15 Jahren zählten im ersten Quartal 2007 zu den Besuchern von Dating-Plattformen. Der Umsatz von Online-Singlebörsen betrug 2006 etwa 66 Millionen Euro. Einen weiteren Anstieg um 29 Prozent auf rund 85 Millionen Euro erwarten die Auguren von Jupiter denn auch für das laufende Jahr: „Online-Dating ist ein stetig wachsendes Millionengeschäft. Es ist bedeutender als der Markt für Musik-Downloads auf den PC“, erklärt Florian Koch, Internet-Experte bei BITKOM. Das Geschäft mit MP3-Dateien in Deutschland habe im vergangenen Jahr lediglich zirka 48 Millionen Euro Umsatz erbracht.
Lukrative Aussichten, auf die Amors irdische Helfer mit entsprechend innovativen Neuerungen reagieren: Während Portale mit klassischer Partnervermittlung immer seltener das Interesse der Nutzer schüren, gewinnen Formate mit Social-Networking-Komponenten die Oberhand. Dazu gehören Funktionen für die Bildung von Fun-Communities für gemeinsame Unternehmungen in der „realen Welt“, Parties und Lifestyle-Tipps. Darüber hinaus laufen mittlerweile Portale mit multimedialen Inhalten wie Bildern, Audios oder Videos auf Basis von Web 2.0 Klassikern den Rang ab. Dazu Peter Häußler, Geschäftsführer von ElCuban.com: „Es reicht nicht mehr, Menschen mit technischen Mitteln irgendwie verkuppeln zu wollen. User erwarten nach einem ganzheitlichen Konzept, dass Dating-Komponenten mit persönlichen Selbstdarstellungen, Community-Aspekten und technischen Features wie Videos vereint“.
State of the art seien zudem Online-Börsen, die über Mittel verfügten, so genannte Fakes – also Anwender mit falschem Persönlichkeitsprofil – von der Mitgliedschaft auszuschließen. Hier hätten sich Verifikationssysteme per Mobilfunk-Nummer und –Anbieter bewährt, mit denen sich die Identität der Benutzer rasch überprüfen lasse. Positive Resonanzen – vor allem bei weiblichen Usern – habe zudem ein an das Verifikationssystem gekoppelter Mechanismus hervorgerufen, das Mädchen und Frauen die Möglichkeit bietet, den Alterswunsch des potenziellen Partners festzulegen. Als verpönt gelten nach den Worten des ElCuban-Chefs allerdings „unseriöse“ Dating-Plattformen, die „mit Abonnenten werben, die eigentlich längst nur noch Karteileichen sind, nur um die Mitgliederzahl hoch zu halten.“