In der Region lässt sich mit der vorhandenen Infrastruktur ein toller Tag erleben – auch bei durchzogenem Wetter, wie am vergangenen Freitag bewiesen wurde. Der erste Erlebnistag voller Baselbiet, gemeinsam organisiert von der Elektra Baselland (EBL), der Waldenburgerbahn (WB), der Luftseilbahn Reigoldswil-Wasserfallen (LRW) und der Autobus AG Liestal (AAGL), war ein voller Erfolg.
Innert kurzer Zeit ausgebucht
Alle acht Erlebnistage waren in kurzer Zeit ausgebucht. „Wir mussten leider vielen Leuten Absagen erteilen“, bedauert EBL-Kundendienstleiter Markus Meier. Statt für 50 Euro nach Madrid zu fliegen, erleben 640 Zuhausegebliebene für 70 Franken einen Tag voller Baselbiet. Unter kundiger Leitung beginnen die jeweils 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – vom dreijährigen Buben bis zur 84-jährigen Dame – ihre Reise in Liestal. Als erste Destination fahren die beiden Linienbusse der AAGL die Biopower-Anlage in Pratteln an.
„Das ist ja wie in einer Sauna oder im Urwald“, staunt der 10-jährige Roman in der Strukturhalle, wo die angelieferten Grünabfälle sortiert werden. Nur die feine Ware wird vergärt, die grobe direkt kompostiert. Küchenabfälle aus der Gastronomie und verdorbene Esswaren aus dem Detailhandel gelangen im grossen Stil in die Nassannahme. Die Methanbakterie, eines der ältesten Lebewesen der Welt, vergärt die Biomasse zu Biogas und Kompost.
600 Liter Wasser im Bad Bubendorf
Nach einer Busfahrt zum Bahnhof Liestal bleibt genügend Zeit zum Umsteigen. Schnaubend steht die Gedeon Thommen, die Dampflokomotive Nr. 5 der Waldenburgerbahn aus dem Jahre 1902, mit ihren drei historischen Personenwagen auf Gleis 4 bereit. Lokführer Toni Huwyler putzt vor der Abfahrt liebevoll Kupferrohre und Antriebsgestänge. Der Heizer schaufelt fleissig Kohle in den Brennraum. Ein Herr erinnert sich an die Zeit vor 1953, als die WB noch regelmässig unter Dampf fuhr.
Auf der Steigung vom Bahnhof Liestal in Richtung Altmarkt stampft die Gedeon Thommen ein erstes Mal heftig. Entlang der Kantonsstrasse überholen die Autos das Züglein locker. Die Ausflügler geniessen derweil ihr Znüni. Im Bad Bubendorf füllt die Lok 600 Liter Wasser nach. Toni Huwyler erzählt, wie er Lokführer auf der historischen Dampflok der WB wurde. „Angefressen sein reicht nicht“, verrät er. Erst nach fünf Jahren als Heizer absolvierte er die Lokführerprüfung nach den Regeln des Bundesamtes für Verkehr. Nach gut einer Stunde trifft der Dampfzug in Waldenburg ein.
Natur und Landschaft pur
Die neuen Gondeln der Wasserfallenbahn bieten eine tolle Aussicht auf die grandiose Landschaft. Nach dem Mittagessen im Restaurant Hintere Wasserfallen plaudern die Teilnehmer gemütlich in den Nachmittag hinein, bis Markus Meier zum Aufbruch zu Fuss, per Gondelbahn oder per Trottinett ruft. Fasziniert beobachtet Roman ein Reh, das mit einem eleganten Sprung direkt vor ihm über den Weg springt. Die Talfahrt oder Wanderung entlang von rauschenden Bächen und vorbei an schroffen Felsen bietet Natur und Landschaft pur.
Die Zusammenarbeit zwischen der EBL, der WB, der Autobus AG und der Wasserfallenbahn funk-tionierte ausgezeichnet. „Ohne Wenn und Aber“, wie Markus Meier betont. Der Erfolg ermuntert die beteiligten Unternehmen schon heute, die Erlebnistage im kommenden Jahr neu aufzulegen.