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IAEA präsentiert Ergebnisse der OSART-Mission: Kernkraftwerk Neckarwestheim erhält sehr gute Noten

Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bewertete GKN nach internationalen Maßstäben

(lifePR) (Neckarwestheim, )
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat heute ihre Bilanz der OSART-Mission im Kernkraftwerk Neckarwestheim (GKN) vorgestellt. Die unabhängigen Experten kommen zu dem Ergebnis, dass das GKN nach internationalen Maßstäben eine sehr gute Anlage sei, die viele Merkmale einer starken Sicherheitskultur aufweise. Darüber hinaus verfüge das GKN über Praktiken, die für andere Kernkraftwerke auf der Welt nachahmenswert seien. Positiv hervorgehoben wurde zudem, dass in Neckarwestheim auch Erkenntnisse aus der OSART-Mission in Philippsburg umgesetzt worden sind.

Miroslav Lipar, Head of Operational Safety Section bei der IAEA und damit Leiter des OSART-Programms der UNO-Behörde, erläuterte die Ergebnisse der Mission: "Neckarwestheim ist gemessen an den internationalen Standards der IAEA eine sehr gute Anlage. Unsere Experten konnten sich vom guten materiellen Zustand der Anlage überzeugen. Alle sicherheitsrelevanten Einrichtungen, Systeme und Komponenten sind gut gewartet und werden regelmäßig geprüft. Auch bei Sauberkeit und Ordnung - dem sogenannten Housekeeping - weist das GKN ein sehr hohes Niveau auf. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Neckarwestheim haben bei unseren Experten einen technisch kompetenten und qualifizierten Eindruck hinterlassen. Sie waren ihnen gegenüber stets offen und ehrlich. Außerdem konnten wir feststellen, dass die Teamarbeit in Neckarwestheim gut ausgeprägt ist."

Gute Praktiken in der Betriebsführung festgestellt
Zu den einzelnen Ergebnissen sagte Miroslav Lipar: "In der Betriebsführung des GKN sind wir auf mehrere gute Praktiken gestoßen. Zu nennen ist hier das standortübergreifende Sicherheitsmanagementsystem, mit dem die Performance in den wichtigsten betrieblichen Prozessen nach einem standardisierten Verfahren gemessen, überwacht und kontinuierlich verbessert werden kann. Nachahmenswerte Praktiken haben wir u.a. auch beim Strahlenschutz, bei der Handhabung von Brennelementen, beim Umgang mit Betriebserfahrungen, bei der IT-Sicherheit und in der Aus- und Weiterbildung gefunden." Es seien relativ wenige Bereiche mit Verbesserungspotenzialen gefunden worden. Miroslav Lipar nannte hierfür Beispiele: "Wir empfehlen dem GKN, seine Erwartungen an die Arbeitssicherheit weiterzuentwickeln und diese noch stärker in der Praxis durchzusetzen. Außerdem regen wir die Einführung eines umfassenden Systems zur Dokumentation und Verfolgung geringfügiger Ereignisse unterhalb der Meldeschwelle an. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Notfalls im GKN aufgrund der Anlagentechnik äußerst gering ist, könnten die Vorsorgemaßnahmen noch über die von den deutschen Behörden geforderten Standards hinaus weiter verbessert werden. Das Management in Neckarwestheim hat deutlich zum Ausdruck gebracht, sich intensiv mit der Empfehlung und den Anregungen zu beschäftigen und Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen."

Vorreiterrolle der EnBW
Michael Wenk, Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH und Vorstandsmitglied der EnBW Kraftwerke AG, zeigte sich erfreut über die Bilanz der IAEA. "Die Ergebnisse der OSART-Mission unterstreichen die hohe Qualität von Betriebsführung und Sicherheitskultur in Neckarwestheim. Wir wollten uns an den anspruchsvollen internationalen Standards der IAEA messen lassen und haben diese Herausforderung bestanden. Die EnBW ist nunmehr der einzige Kernkraftwerksbetreiber in Deutschland, dessen Produktionsstandorte innerhalb weniger Jahre komplett von der IAEA bewertet wurden."

Michael Wenk weiter: "Die Ergebnisse sind auch ein Beleg dafür, dass die standortübergreifende Zusammenarbeit unserer Kernkraftwerke gut funktioniert. Neckarwestheim hat von den Erkenntnissen aus der Philippsburger OSART-Mission gelernt. Genauso werden wir uns mit den Vorschlägen der IAEA nicht nur in Neckarwestheim sondern auch in Philippsburg auseinandersetzen. Durch die OSART-Missionen fühlen wir uns insgesamt in unserem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung bestätigt und sind hoch motiviert, diesen Weg konsequent weiter zu verfolgen. Dies werden wir im Frühjahr 2009 unter Beweis stellen, wenn die IAEA für den routinemäßigen Folgebesuch - dem sogenannten Follow-up - erneut nach Neckarwestheim kommen wird."

Intensivste und transparenteste Form der Bewertung von Kernkraftwerken
Vom 8. bis 24. Oktober 2007 hatte ein Operational Safety Review Team (OSART) die Betriebsführung des Kernkraftwerks Neckarwestheim nach internationalen Standards bewertet. Das Team bestand aus 13 ausländischen Experten mit umfangreichen betriebspraktischen Erfahrungen. Schwerpunkte der Bewertung sind die Gebiete Management, Organisation und Administration; Ausbildung und Qualifikation; Betrieb; Instandhaltung; Technische Unterstützung; Betriebserfahrung; Strahlenschutz; Chemie; Notfallplanung und Vorsorge sowie die Sicherheitskultur.

OSART-Missionen sind ein Service der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und gelten als die intensivste und transparenteste Form der Bewertung von Kernkraftwerken. Sie fördern zugleich das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung, das die Kernkraftwerke der EnBW seit jeher praktizieren. Die IAEA ist eine autonome, wissenschaftlich-technische Organisation der Vereinten Nationen (UNO). Mitgliedsstaaten wie Deutschland haben die Möglichkeit, bei der IAEA OSART-Missionen zu beantragen. Auf Bitten der EnBW hatte die Bundesregierung dies für den Standort Neckarwestheim getan.
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