Geschäftsjahr 2007: Ergebnisanstieg
Im Geschäftsjahr 2007 werden erneut deutlich höhere Ergebnisse ausgewiesen. Der Umsatz nimmt um 19% zu und übertrifft mit CHF 2,2 Mrd. zum ersten Mal die Marke von 2 Mrd. Franken. Ohne Wertaufholungen infolge der Neueinschätzung gewisser Vermögenswerte beträgt der Reingewinn CHF 87 Mio., 58% mehr als im Jahr 2006. Unter Berücksichtigung der Wertaufholungen beläuft sich der ausgewiesene Reingewinn auf CHF 334 Millionen. Gemäss Finanzdirektor Patrick Mariller ist der Erfolg von EOS an den Märkten auf ein optimales Management der Wasserkraftanlagen und die Valorisierung der Spitzenenergie, die mit der Entwicklung neuer erneuerbarer Energien in Europa immer stärker nachgefragt wird, zurückzuführen. Bei einem Transaktionsvolumen von CHF 4,7 Milliarden (2006: 2,4 Mrd.) generierte auch das Trading mit CHF 31 Millionen ein höheres Ergebnis als im Vorjahr (2006: CHF 24 Mio.).
EOS Holding: Auftrag ausgeführt!
Die Bilanzsumme der Gruppe erreicht CHF 4,7 Mrd. (2006: CHF 3,3 Mrd.), und das Eigenkapital beläuft sich vor allem infolge des Mehrwerts der Beteiligung von Atel Holding nunmehr auf CHF 3,4 Mrd. (2006: CHF 2,2 Mrd.). Verwaltungsratspräsident Dominique Dreyer unterstrich: "EOS Holding hat die bei ihrer Gründung festgelegten Vorgaben vollumfänglich eingehalten. Die Bildung der Energiegruppe West erlaubt heute die Erfüllung des Auftrags, welcher der Gruppe 2002 erteilt wurde."
In den nächsten 5 Jahren werden CHF 900 Mio. in die Versorgungssicherheit investiert.
Dank ihrer soliden finanziellen Basis investiert EOS bis 2013 CHF 900 Mio. in die zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung der Romandie. Dazu werden der Kraftwerkspark ausgebaut (CHF 677 Mio.) und das Übertragungsnetz verstärkt (CHF 223 Mio.). Generaldirektor Hans E. Schweickardt führte aus, dass die Wasserkraft und neue erneuerbare Energien bei der Entwicklung der Geschäftstätigkeit der Gruppe eine führende Rolle spielen werden. Die wichtigsten Vorhaben in diesem Zusammenhang sind die Wiederinbetriebnahme von Cleuson-Dixence, die Erhöhung der Staumauer von Fah auf dem Simplon (EES+), die Produktionssteigerung der Forces motrices Hongrin-Léman (FMHL+) und auch die Erweiterung des Gruppenportfolios in der Windenergie, Kleinwasserkraft und Biomasse in der Schweiz und im Ausland. Das Projekt Chavalon ist nach wie vor aktuell, auch wenn die Realisierung von den in Bern festzulegenden Rahmenbedingungen abhängt. Gleichzeitig treibt EOS ihr Programm zur Verbesserung des Wirkungsgrades ihrer Anlagen voran.
Elektrizität im Dienste des Klimas
Angesichts der energie- und klimapolitischen Herausforderungen der Schweiz hat EOS ein Szenario ausgearbeitet, dass das Ziel einer Verringerung der CO2-Emissionen um mindestens 20% bis 2020 bzw. um 50% bis 2050 und die Eingrenzung des wachsenden Stromverbrauchs auf 0,5% pro Jahr in Einklang bringt. Das Szenario beruht auf 6 Hypothesen. 3 stützen sich auf einen Technologietransfer von fossilen Energien auf andere Energieträger - beispielsweise Strom - und 3 auf eine höhere Energieeffizienz (Gebäudeisolation, Ersatz traditioneller Glühbirnen mit LEDs, Entwicklung weniger stromintensiver Haushalt- und Elektrogeräte). In den Sektoren Heizung und Transport, die allein für 76% der CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich sind, wird Strom durch den Ersatz traditioneller Heizungen mit Wärmepumpen bzw. durch die Entwicklung von hybriden Plug-in Fahrzeugen und ein verbessertes Angebot der öffentlichen Transporte eine entscheidende Rolle spielen.
Dieses Szenario muss sich noch bewähren, zeigt aber das grosse Reduktionspotenzial der CO2-Emissionen. Bis 2035 könnte der CO2-Ausstoss der Schweiz bis zu 30 Mio. Tonnen oder an die 60% sinken. Gleichzeitig könnte die Entwicklung neuer, energieeffizienterer Technologien in den Sektoren Heizung und Transport zu einer Steigerung des Stromverbrauchs um rund 10 Mrd. kWh führen. Diese würden das von swisselectric prognostizierte Stromdefizit von 25 bis 30 Mrd. kWh (infolge der Stilllegung der schweizerischen Kernkraftwerke und des Auslaufens langfristiger Importverträge) zusätzlich erhöhen. Um diesen wachsenden Strombedarf abzudecken, sollte die Schweiz ihren Produktionspark gemäss der vom Bundesrat ausgearbeiteten Strategie ausbauen, welche auch die Übergangslösung Gas einschliesst. Die CO2-Bilanz würde dadurch nicht belastet, da die von Kombianlagen ausgestossenen CO2-Emissionen zu 100% kompensiert würden.