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EU-Energiekommissar Piebalgs informiert sich über Zukunftstechnologien "Made in NRW"

(lifePR) (Wuppertal, )
Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW teilt mit: Über zukunftsweisende Energietechnologien in Nordrhein-Westfalen hat sich heute, 18. Juni 2007, der EU-Kommissar für Energie Andris Piebalgs im Rahmen eines eintägigen NRW-Besuchs informiert. Empfangen und begleitet wurde der EU-Kommissar von Wirtschaftsministerin Christa Thoben, Europaminister Michael Breuer und Umweltminister Eckhard Uhlenberg. Die drei Kabinettmitglieder versicherten gleich zu Beginn des Besuchs, dass sich das Land mit einem ambitionierten Programm an der europaweiten Steigerung der Energieeffizienz beteiligen werde. Nach den Vorstellungen der Kommission sollen bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Prozent der Primärenergie in Europa eingespart werden. Dieses ehrgeizige Ziel ist von den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten auf dem Frühjahrsgipfel 2007 unter Leitung von Frau Bundeskanzlerin Merkel so beschlossen worden.

Wirtschaftsministerin Christa Thoben erklärte anlässlich des Besuchs von Energiekommissar Piebalgs: "Nordrhein-Westfalen, das Energieland Nummer 1 in Europa, ist für dieses EU-Programm gut gerüstet, wir werden den Kraftwerkspark im Lande in den kommenden Jahren mit hocheffizienten Anlagen erneuern. Nordrhein-westfälische Unternehmen haben eine Fülle von effizienten Technologien entwickelt, die schon jetzt beste Chancen auf den Weltmärkten haben." Europaminister Michael Breuer ergänzte: "Als Energieland Nummer 1 in Europa haben wir den Anspruch, die europäische Energie- und Klimapolitik mitzugestalten. Deswegen freuen wir uns über den Besuch von Kommissar Piebalgs und die sonstigen guten Kontakte zur Europäischen Kommission bei diesem Thema."

-- Zu Beginn der Reise besichtigte EU-Kommissar Piebalgs eine Biogasanlage in Gangelt (Kreis Heinsberg), die jährlich 4,4 Millionen Kilowattstunden Strom ins öffentliche Netz einspeist und zudem die "Gangelter Einrichtungen" (Psychiatrie, Altenheim, etc.) mit 3,8 Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr versorgt. Gewonnen werden Strom und Wärme aus jährlich 4.500 Tonnen Rindergülle und 8.500 Tonnen Mais, die auf einer Anbaufläche von etwa 160 Hektar gewonnen werden. Umweltminister Eckhard Uhlenberg dazu: "Die Landesregierung hat den Ehrgeiz, den Anteil erneuerbarer Energien in den nächsten Jahren deutlich zu steigern. Die Erzeugung und Nutzung von Biogas ist dabei eine Technik, die insbesondere in ländlichen Regionen hervorragend zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt werden kann." Die Anlage in Gangelt sei besonders effizient und klimaschonend, weil sie an einem Standort mit hohem Wärmebedarf gebaut wurde. Der Strom wird hier vollständig in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Der NRW-Umweltminister verwies auf eine Vielzahl von Beispielen für solche Anlagen in Nordrhein-Westfalen: an Molkereien, Schlachthöfen, Schwimmbädern, Verwaltungsgebäuden und Gewerbegebieten. Uhlenberg: "Biogas ist nicht nur eine Chance für den Klimaschutz. Es ist auch ein neues Einkommensfeld für unsere Landwirtschaft und die ländlichen Räume insgesamt."

-- Nach einem Besuch des Tagebaus Garzweiler II (Abbau von 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle bis zum Jahr 2044 in maximal 210 Metern Tiefe) besichtigte Kommissar Piebalgs die Baustelle für den Kraftwerksblock BoA 2/3 in Neurath (Rhein-Erft-Kreis). Dort errichtet die RWE Power AG seit Anfang 2006 zwei Braunkohlekraftwerksblöcke mit optimierter Anlagentechnik (BoA). Zusammen mit der seit 2003 in Betrieb gegangenen Anlage in Niederaußem entstehen hier die weltweit modernsten Braunkohlekraftwerksblöcke mit einem Wirkungsgrad von 43 Prozent, der damit um fast ein Drittel über dem herkömmlicher Anlagen liegt. Das Gesamtinvest beträgt 2,3 Milliarden Euro, in Spitzenzeiten werden mehr als 4000 Arbeitskräfte auf der Baustelle tätig sein. Das neue BoA-Kraftwerk wird pro Jahr bis zu 6 Millionen Tonnen CO 2 weniger ausstoßen als die Altanlagen, die es ersetzen wird.

-- Anschließend präsentierten Fachleute der RWE das Konzept COMTESS 700, mit dem der Wirkungsgrad von Steinkohlekraftwerken auf fast 50 Prozent gesteigert werden soll. Die derzeit modernsten Steinkohleanlagen erreichen einen Wirkungsgrad von 46 Prozent.

-- Schließlich informierte sich der EU-Kommissar über den Ausbau und die Arbeit des Zentrums für Brennstoffzellentechnik (ZBT) in Duisburg. Das ZBT wird gefördert mit Mitteln des Landes und der Europäischen Union und stellt die Brücke zwischen wissenschaftlicher Grundlagenforschung und den Ansprüchen der anwendungsorientierten Industrie dar. Das ZBT ist eines der wichtigsten deutschen Zentren für die Entwicklung der zukunftsweisenden Brennstoffzellentechnologie. Derzeit wird dort unter anderem an der Konstruktion von Nieder- und Hochtemperatur-Membran-Brennstoffzellen, der Entwicklung von Fertigungstechnologien für Brennstoffzellen, der Gas-Analytik und Gas-Feinreinigung gearbeitet. Nach der Erweiterung des ZBT sind weitere Abteilungen vorgesehen, so z. B. Elektrochemie, Wasserstofftechnik und Fertigungstechnik.
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