Bauherren, Handwerker und Architekten können sich jetzt über einen kostenlosen Standortcheck per Internet informieren, ob sich beim Neubau eines Gebäudes oder beim Austausch einer vorhandenen Heizungsanlage Erdwärme als Energiequelle generell eignet. Unter www.geothermie.nrw.de informiert der Geologische Dienst NRW für jedes Grundstück im Lande bis zu einer Tiefe von 100 Metern. Dieses Informationsangebot ist bundesweit einmalig.
"Die Bedingungen zur Erdwärmenutzung in Nordrhein-Westfalen sind besonders gut. Rund 70 Prozent der Fläche des Landes ist nach Ermittlungen des Geologischen Dienstes NRW hierfür bestens geeignet", betonte NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben. Dieses Angebot des Landesbetriebes solle dazu beitragen, den Einsatz der Wärmepumpentechnik weiter zu forcieren. Der Trend zur Nutzung der Umweltwärme ging im Jahr 2006 erneut deutlich nach oben, so die Ministerin. Nahezu 9.000 Wärmepumpen wurden landesweit installiert, in 2005 waren es nur 4.000 Geräte. "Unser Ziel ist es, den Marktanteil von Wärmepumpen bei Neubauten in NRW von derzeit zehn Prozent weiter zu steigern. Für die nächsten Jahre wünsche ich mir 20.000 neue Wärmepumpen jährlich in NRW."
Im vergangenen Jahr gab es deutschlandweit einen Rekord von 44.000 neu installierten Wärmepumpen-Heizungsanlagen. Von den bisher bundesweit 170.000 Anlagen sorgen allein 35.000 in NRW für umweltfreundliche Wärme.
Wärmepumpen nutzen bis zu 80 Prozent Umweltenergien, die kostenlos, schadstofffrei und sich immer wieder natürlich erneuernd zur Verfügung stehen. Mit diesen Umweltenergien und einem Restanteil Strom für den Antrieb der Wärmepumpe kann man heizen, aber im Sommer sein Haus auch kühlen. So senken Wärmepumpen die Heizkosten um mehr als 50 Prozent.
Die ausgereifte, langzeitbewährte Technik macht sich außerdem schnell bezahlt. Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpenanlage liegen mit 10.000 bis 20.000 Euro (je nach Hausgröße, Ausstattung und Art der gewählten Umweltwärme) zwar etwas über denen für einen leistungsgleichen modernen Heizungskessel mit Öl- oder Gasfeuerung. Die niedrigen Betriebskosten - gemessen an den heutigen Energiepreisen - sorgen aber dafür, dass sich diese Investition bereits spätestens nach zehn Jahren bezahlt gemacht hat.
Förderprogramme des Bundes (zinsverbilligte Kredite der KfW) können über die örtlichen Kreditinstitute beantragt werden. Auch bieten zahlreiche Energieversorgungsunternehmen in NRW Zuschüsse für Wärmepumpen an.
Zusätzlich zum kostenlosen Standortcheck bietet der Geologische Dienst NRW für die konkrete Planung einer Erdwärmesondenanlage auch eine standortbezogene kostenpflichtige Stellungnahme an, die detaillierte Angaben zum Untergrundaufbau bis 100 Meter, zu den Grundwasserverhältnissen sowie zu den geothermischen spezifischen Entzugsleistungen enthält. Diese Bewertung ist für die Berechnung der notwendigen Sondenlänge sowie der Kosten der Anlage notwendig. Weitere Informationen unter www.gd.nrw.de.
Rund um das Thema Wärmepumpe informiert auch der Wärmepumpen-Marktplatz NRW, der unter dem Dach der EnergieAgentur.NRW aktiv ist. Aussagefähiges Infomaterial erhalten Sie unter www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de.