Was keiner für möglich gehalten hätte, beweist eine heute veröffentlichte Bilanz aus Hamburg. Mehr als 95 Prozent der Projektbeteiligten mit Hartz IV-Bezug haben aus einem Pilotprojekt heraus erfolgreich ihr eigenes Unternehmen gegründet oder sind wieder angestellt. Damit hat das Enigma Gründungszentrum mit den Projekten .garage hamburg und Enigma Kompetenz Center gemeinsam mit team.arbeit.hamburg einen großen Schritt getan. Denn mehr als die Hälfte hat sich vollständig aus der Grundsicherung für Arbeitslose gelöst.
Im Jahre 2005 startete Enigma die Projekte mit dem Ziel, arbeitslose Menschen auf dem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen und eigene Unternehmen zu gründen. „Wir haben erkannt, dass eine Markterkundung für die Gründer wichtiger ist, als Fördermittel oder Bankkredite“, so Hajo Streiberger, Geschäftsführer des Enigma Gründungszentrums. Seitdem haben 325 Personen die beiden Projekte durchlaufen und 263 (80,9 Prozent) eine Firma gegründet.
Das Inkubatoren-Konzept des Enigma Gründungszentrums hat sich bewährt: 187 Personen (57,5 Prozent) meldeten sich in den vergangen Jahren komplett aus dem Leistungsbezug ab. Davon haben 48 (14,8 Prozent) eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit aufgenommen und 139 (42,8 Prozent) Personen wurden erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer ohne staatliche Transferleistungen.
Das Pilotprojekt wurde durch den Europäischen Sozialfonds co-finanziert. Nach diesem erfolgreichen Ergebnis ist Enigma gemeinsam mit team.arbeit.hamburg auf der Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten. „Wir sind uns sicher, dass es neben unseren großen Unterstützern noch weitere geben wird“ ermutigt Hajo Streitberger auch in Richtung Politik. Auch Geschäftsführer der ARGE Hamburg, Thomas Bösenberg, ist optimistisch, derart erfolgreiche Projekte als Regelinstrumentarien einzuführen. „Wenn wir diese Ergebnisse sehen, sind wir dazu verpflichtet“, so Bösenberg zu der Bilanz.
Weitere Stimmen der Gründer
Dagmar Wenck, Gründerin von Bath Bakery®:
„Aus Hartz IV heraus ein Franchisesystem aufzuziehen, das jetzt schon eine Produktionsstätte und bald drei Läden hat, hätte ich mir nie erträumt. Ohne die Kompetenz der Enigma Coaches wäre mir das nie gelungen“.
Martin Schiffers, Gründer von AXSI Service & Software:
„Nach 20 Jahren im Ausland ist mein Arbeitgeber Pleite gegangen und ich wurde von der Botschaft nach Deutschland geflogen. In eine Arbeitslosenversicherung habe ich als Deutscher im Ausland nicht eingezahlt. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich als ehemaliger Sozialhilfeempfänger mit Enigma wieder auf die Beine gekommen bin.“
Nathalie van Belleghem, Gründerin von Het Frietenhuisje:
„Als Hartz IV Empfänger in es nicht so leicht in der besten Lage der Stadt, neben der Reeperbahn, eine Pommes Bude anzumieten. Nach 20 Jahren Überlegung hat Enigma mir den Mut gegeben, meinen Lebenstraum mit Hamburgs erstem Belgischen Imbiss zu eröffnen.“
Andrew Tucker, Gründer einer Videoproduktion für wissenschaftliche Dokumentarfilme: „Als ich meiner Liebe nach Griechenland gefolgt bin, musste ich Hochzeitsfilme drehen. Als sie mir nach Deutschland gefolgt ist, habe uns mit wissenschaftlichen Dokumentarfilmen dank Enigma aus dem Hartz IV Bezug herausgeholt.“
Debra Bardowicks, Gründerin von Animal photography: „Zu meinem einjährigen Firmenjubiläum habe ich mir selbst einen Hund geschenkt, weil ich weiß, dass ich jetzt beide ernähren kann; mich und ihn. Ich bin froh, dass ich Enigma gefunden habe und heute auch für Redaktionen im Ausland Tiere fotografiere.“
Anja Kaninck, Gründerin für Hutdesign: „Ich habe vieles gemacht, aber nur beim Produzieren von Hüten finde ich Ruhe und Zufriedenheit.“
Astrid Krieger, Gründerin einer mobilen Schneiderei: „Insgesamt 30 Jahre auch für Wolfgang Joop oder Jil Sander zu arbeiten, macht sich gut im Lebenslauf. Aber bevor ich mit rund 50 Jahren einen neuen Job gesucht hätte, stehe ich heute seit einem halben Jahr auf eigenen Füßen.“