Die Ergebnisse liefern Unternehmern, die in diesen Ländern tätig sind, wertvolle Hinweise für die Organisation ihres Kreditmanagements. Ein Beispiel: Griechische Betriebe gewähren ihren Kunden bis zur ersten Mahnung durchschnittlich 105 Tage. Das ist ein vergleichsweise langer Zeitraum: In Russland sind es 78 Tage, in Rumänien 36 und in Polen nur 32 Tage (s. Grafik S. 2). Trotz der langen Fristen haben Griechen allerdings nur mäßigen Erfolg: Lediglich 68 % aller offenen Rechnungen werden termingerecht bezahlt. In Russland sind es 84 %, in Rumänien - trotz des deutlich geringeren Zahlungsziels - immerhin 67 %. In Polen werden durchschnittlich 9% termingerecht bezahlt.
Insgesamt haben polnische Betriebe im Schnitt nur 10 % offene Rechnungen gemessen am Gesamtumsatz. Dies ist im Vier-Länder-Vergleich der niedrigste Wert. Während Betriebe in Russland (12 %) und Rumänien (15 %) ein ähnliches Niveau erreichen, beträgt bei griechischen Unternehmen der Anteil der Außenstände am Gesamtumsatz 25 %.
Griechische Betriebe haben zudem bei einer durchschnittlichen Forderungshöhe von bis zu 10.000 Euro vergleichsweise hohe Außenstände pro Debitor. Zusammen mit polnischen Betrieben, die 2,6 % aller Forderungen tatsächlich abschreiben, müssen griechische Firmen mit 2,5 % auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichten. In Russland und Rumänien sind es 2 %.
Die EOS Vier-Länder-Studie: Europäische Zahlungsgewohnheiten 2007
Gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Ipsos befragte die EOS Gruppe Ende 2007 insgesamt 645 Unternehmen in vier Ländern zu den dortigen Zahlungsgepflogenheiten. Jeweils 200 Unternehmen in Griechenland, Polen und Russland sowie 45 Unternehmen in Rumänien beantworteten Fragen rund um die eigenen Zahlungserfahrungen, die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie zu den Themenkreisen Informations-, Debitoren- und Forderungsmanagement. Alle Ergebnisse der EOS Studie finden Sie ab 29. April 2008 im Internet unter: www.eos-solutions.com/studien