Griechenland: Fordern ohne Nachdruck
In Griechenland liegt der Anteil der Außenstände am Gesamtumsatz im Schnitt bei 25 %. Mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen geben an, dass die durchschnittliche Forderungshöhe pro Debitor mehr als 10.000 Euro beträgt. Da die Griechen gleichzeitig lange Zahlungsziele setzen (105 Tage), fehlt Liquidität unter Umständen an anderer Stelle. Zukünftig rechnen wenige Unternehmen mit einer Verbesserung: 35 % erwarten, die Zahlungsmoral werde sich verschlechtern.
Polen: Zahlungsziele: Dranbleiben lohnt sich
Durchschnittlich 9 % aller Rechnungen in Polen werden fristgerecht beglichen. Dabei sind die Außenstände - 10 %, gemessen am Gesamtumsatz - im Vergleich zu den Außenständen von Firmen in Russland, Griechenland und Rumänien gering. Nur 37 Tage lassen Polen zwischen dem Fristende und dem Zahlungseingang vergehen. Mehr als zwei Drittel der polnischen Unternehmen beschäftigen eigene Kreditmanager, 75 % arbeiten mit externen Dienstleistern.
Rumänien: Die Bestandskunden im Blick
Nahezu 90 % der rumänischen Unternehmen lassen die Kundenbonität vor einem Geschäftsabschluss überprüfen. Lediglich in Griechenland gab es einen höheren Wert mit 92 %. Unternehmen stellen selten interne Experten für Kreditmanagement an oder beauftragen externe Inkassounternehmen.
Russland: Weniger Bonitätsprüfungen
Trotz eines hohen Neukundenanteils prüfen im Schnitt knapp die Hälfte der russischen Unternehmen die Bonität vor Geschäftsabschluss nicht. Das heißt, sie riskieren Forderungsausfälle. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Russland beschäftigt Fachleute für Kreditmanagement. Durchschnittlich weniger als ein Fünftel macht von der Möglichkeit des Outsourcings Gebrauch.
Die EOS Vier-Länder-Studie 2007: Europäische Zahlungsgewohnheiten
Gemeinsam mit dem unabhängigen Marktforschungsinstitut Ipsos befragte die EOS Gruppe Ende 2007 insgesamt 645 Unternehmen in vier Ländern zu den dortigen Zahlungsgepflogenheiten. Jeweils 200 Unternehmen in Griechenland, Polen und Russland sowie 45 Unternehmen in Rumänien beantworteten Fragen rund um die eigenen Zahlungserfahrungen, die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie zu den Themenkreisen Informations-, Debitoren- und Forderungsmanagement. Sie können alle Ergebnisse der EOS Studie im Internet aufrufen unter: www.eos-solutions.com/studien.