"Ich habe in dieser Woche keinen großen Fehler gemacht, sehr gut geputtet und mir nur zwei Bogeys erlaubt; das war der Schlüssel zum Erfolg", so Daniel Froreichs Analyse zum Start-Ziel-Sieg. Das erste Bogey auf dem exzellent präparierten Par 71-Platz des Clubs vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt München war ihm am ersten Tag an Loch 12 unterlaufen, einem 491 Meter langen Par 4. Wofür er sich freilich in den folgenden beiden Runden mit jeweils einem Birdie an dieser Spielbahn revanchierte. Bogey Nummer 2 dann zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, als er am Finaltag mit 12 unter Par und damit zwei Schlägen Vorsprung an der 18. Spielbahn abgeschlagen hatte. Wuensche und Campbell saßen zu diesem Zeitpunkt bereits mit 10 unter Par im Clubhaus und warteten auf die letzte Gruppe des Turniers. Christoph Günther hatte an Bahn 17 Birdie gespielt und ebenfalls auf 10 unter Par gestellt. "Ich wollte mit einem Birdie aufhören und habe noch einmal Gas gegeben", so Froreich - ein Fehler. Sein Drive rauschte unter die Büsche am linken Fairwayrand, der Rettungs-Chip aus dem Gehölz flog quer über die Spielbahn ins rechte tiefe Rough, von wo ihm dann der erste gute Schlag an diesem Schlussloch gelang, ein Eisen aufs Grün, rund sechs Meter an die Fahne. Günther hatte seinen Ball mit dem zweiten Schlag aufs Grün befördert und eine gute Chance, auf 11 unter zu stellen. Er verpasste knapp, doch auch Froreich verschob und ließ sich einen kniffligen Rechts-Links-Rückputt aus drei Metern zum Bogey. Der musste nun ins Loch, um nicht auf 10 unter Par zurück zu fallen und ins Stechen gegen drei Konkurrenten zu gehen. Denn dass Günther seinen Tap-In zum Par und damit zu ebenfalls 10 unter verwandeln würde, daran gab es keinen Zweifel.
Nun bewies Froreich echte Nervenstärke: "Ich habe mich an ein Turnier in Frankreich erinnert, das war damals die inoffizielle Kinder-Europameisterschaft. Da war ich zwölf Jahre alt, stand im Stechen und musste aus dem Bunker heraus Up & Down machen. Der Putt hatte genau die selbe Linie, und deshalb habe ich es genau gemacht wie damals: Auf die rechte Lochkante angehalten und Gas gegeben." Und genau wie damals holte er sich mit einem Weltklasse-Putt den Sieg. Den nächsten will er nun "am besten gleich in Lich", bei der Licher Classic vom 9. bis 11 Juni.