"Wir freuen uns, dass wir unsere PRESEPT Studie im geplanten Zeitrahmen auf den Weg gebracht haben. PRESEPT ist ein einzigartiges Unterfangen:
Es ist eine der größten Studien, die jemals zur Darmkrebs-Früherkennung durchgeführt wurde, und die erste Studie, die prospektiv einen molekularen Marker für eine Bluttest-basierte Darmkrebsvorsorge evaluiert", kommentierte Geert Nygaard, Vorstandsvorsitzender von Epigenomics. "Die Studie wird die unmittelbar bevorstehende klinische Validierung und Markteinführung von Diagnostiktests unserer Partner, die auf unserem Biomarker und unserer Technologie basieren, unterstützen.
Die PRESEPT Studie ist ein großer Schritt vorwärts in der Umsetzung unserer Vision, Krebs auf Basis von DNA-Methylierungsmustern mit einem Standard-Bluttest nachzuweisen."
PRESEPT ist eine von Epigenomics gesponserte multizentrische, multinationale klinische Studie mit dem Ziel, die klinische Effizienz von Epigenomics patentgeschütztem Biomarker Septin-9 in der Zielgruppe für bevölkerungsweite Darmkrebsvorsorge zu evaluieren. Mit den Daten aus der PRESEPT Studie will Epigenomics zeigen, dass eine auf Septin-9 aufbauende Darmkrebs-Früherkennung die Anforderungen der gegenwärtigen US-amerikanischen Richtlinien für nicht-invasive Darmkrebsvorsorgetests erfüllt. Um die künftige Erstattungsfähigkeit durch Krankenversicherungen zu fördern, werden die in der PRESEPT-Studie gewonnenen Daten genutzt, um den potenziellen gesundheitsökonomischen Vorteil blutbasierter Darmkrebsvorsorge zu ermitteln. Dabei wird ein validiertes Modell verwendet, das von Uri Ladabaum, M.D., M.S., University of California, San Francisco, entwickelt wurde. Außerdem plant Epigenomics, industriellen Partnern, die in-vitro-diagnostische Tests für den Septin- 9-Biomarker entwickeln, Zugang zu den PRESEPT Daten und Probenmaterial zu gewähren, um klinische Studien durchführen zu können, die für behördliche Zulassungen notwendig sind.
An der Studie sollen bis zu 7.500 Probanden teilnehmen, die ein mittleres bis erhöhtes Risiko für Darmkrebs aufweisen und bislang keine Symptome zeigen. Der Personenkreis umfasst 50-jährige und ältere Probanden, die sich einer regulären Darmspiegelung für die Krebsvorsorge unterziehen wollen. Die Studie wird an 12 bis 14 klinischen Zentren in den USA und Deutschland durchgeführt. Unter den an der Studie teilnehmenden Probanden werden etwa 50 Fälle von unentdecktem Darmkrebs erwartet. Von jedem Probanden werden vor der Darmspiegelung Blutproben entnommen und von Epigenomics Partner Quest Diagnostics auf methylierte Septin-9 DNA analysiert. Die Resultate des Septin-9-Tests werden anschließend mit den Ergebnissen aus der Darmspiegelung verglichen, dem gegenwärtigen Goldstandard für die Diagnose von Darmkrebs. In Fällen, bei denen Polypen oder bösartige Veränderungen bei der Darmspiegelung identifiziert werden, werden weitere klinische und pathologische Daten zur Klassifikation der Erkrankung einbezogen.
Als erstes Zentrum, das an PRESEPT teilnimmt, begannen die Regional Gastroenterology Associates in Lancaster, Pennsylvania, USA, mit der Rekrutierung. Der Prüfarzt des Zentrums, Dr. Raymond Foley, nahm dort letzte Woche die ersten Probanden in die Studie auf. Der Beginn der Probanden-Rekrutierung an weiteren Zentren in den USA und Deutschland wird für die nächsten Wochen erwartet. Die Zeitplanung sieht einen zügigen Anstieg der Rekrutierungsrate vor, so dass genügend Probanden für eine Zwischenanalyse im ersten Quartal 2009 aufgenommen werden können. Die Endauswertung von PRESEPT ist für die zweite Jahreshälfte 2009 anvisiert.
In Übereinstimmung mit den Richtlinien der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) richtete Epigenomics einen Lenkungsausschuss für diese klinische Studie (Clinical Study Steering Committee) ein. Dieser Ausschuss wird die Studie beaufsichtigen und sicherstellen, dass sie nach allen relevanten Ethik- und Qualitätsstandards durchgeführt wird. Den Vorsitz des Lenkungsausschuss hat Prof. David Ransohoff, M.D., University of North Carolina, School of Medicine, Chapel Hill, North Carolina. Weitere Mitglieder sind Neal K. Osborn, M.D., M.Sc., und Timothy R. Church, Ph.D., Prüfärzte für PRESEPT an der Atlanta Gastroenterology, Atlanta, Georgia bzw. an der University of Minnesota in Minneapolis, sowie Robert W. Day, M.D., Ph.D. President Emeritus des Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle, Washington. Außerdem wurde Brent Blumenstein, Ph.D., von Trial Architecture Consulting, Seattle, Washington, als unabhängiger Biostatistiker in das Gremium aufgenommen. Epigenomics ist in dem Gremium durch Michael Wandell, Pharm.D., Senior Vice President Regulatory & Quality und PRESEPT Study Director, und Cathy Lofton-Day, Ph.D., Vice President Molecular Biology und PRESEPT Project Manager, vertreten.
"Die mangelnde Befolgung der gegenwärtigen Empfehlungen für die Darmkrebsvorsorge durch die Betroffenen stellt eine der größten Herausforderungen bei der Darmkrebs-Früherkennung und -behandlung dar.
Ein effektiver Bluttest auf Darmkrebs, der in Routineuntersuchungen beim Hausarzt integriert werden könnte, könnte die Erkennungsrate der Krankheit bei Patienten ohne Symptome wesentlich erhöhen. Die Ergebnisse mit dem Septin-9 Biomarker aus bisherigen Fallkontrollstudien rechtfertigen eine umfassende, tiefergehende und unabhängige Analyse des Potenzials von Septin-9 als Biomarker für die Krebsvorsorge, und Epigenomics setzt alle Hebel in Bewegung, um dies möglich zu machen", erklärte Prof. David Ransohoff, M.D., Vorsitzender des Lenkungsausschusses der PRESEPT Studie.
Das Design der PRESEPT Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit Epigenomics Medizinischem Beirat für Darmkrebs-Früherkennung erarbeitet, in dem ein Querschnitt aus Allgemeinmedizinern und Gastroenterologen mit spezieller Expertise bei Koloskopie (Darmspiegelungen), Darmkrebsvorsorge, Evidenz-basierter Medizin, Outcomes Research und gesundheitsökonomischen Analysen repräsentiert ist.
Über Darmkrebsvorsorge
Darmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen in den USA und verursachte geschätzte direkte Behandlungskosten von $ 8,3 Milliarden in 2007. Aufgrund einer Heilungsrate von über 90% bei einer Diagnose in einem frühen Stadium in den USA besteht mittlerweile breite Übereinstimmung darüber, dass Erwachsene im Alter von 50 Jahren und älter mit einem durchschnittlichen Erkrankungsrisiko sich regelmäßig einer Darmkrebsvorsorgeuntersuchung unterziehen sollten. Bei einer frühen Diagnose werden die Behandlungskosten pro Patient auf $ 30.000 geschätzt. Demgegenüber stehen geschätzte Behandlungskosten von $ 120.000 bei Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung. Allerdings lassen sich nur weniger als 50% der Zielgruppe testen. In Anbetracht der heutigen Behandlungsmöglichkeiten für Darmkrebs könnten die Therapieerfolge für Patienten vermutlich wesentlich verbessert werden, wenn mehr Krebserkrankungen in frühen Stadien erkannt würden.
Aus Sicht der öffentlichen Gesundheitsversorgung und der Gesundheitsökonomie limitiert die geringe Nutzung heutiger Angebote zur Darmkrebsvorsorge die Effektivität von Vorsorgeinitiativen. Gegenwärtige Richtlinien für die Darmkrebsvorsorge empfehlen zwei Arten von Tests:
Untersuchungen, die Polypen und Krebs detektieren wie die Koloskopie(Darmspiegelung) oder die virtuelle Koloskopie und nicht-invasive Tests zur Krebsfrüherkennung auf der Basis von Stuhlproben. Am häufigsten werden nicht-invasive Tests mit Hilfe des FOBT-Verfahrens (Fecal Occult Blood Test) auf Basis von Stuhlproben durchgeführt. Dieser Test ist zwar kostengünstig, wird aber aufgrund seiner Anwendungseinschränkungen und unbequemen Durchführung in der Bevölkerung kaum angenommen (ca. 14% in den USA).
Als Referenzverfahren für die Darmkrebsvorsorge und -diagnose wird derzeit die Koloskopie eingesetzt. Dieses Verfahren zeigt hervorragende Ergebnisse, eignet sich aber aufgrund der hohen Kosten, begrenzter Ressourcen in Gesundheitssystemen und mangelnder Akzeptanz bei Patienten nicht für den Einsatz in Screening-Programmen. Ein nicht-invasiver bequemerer, blutbasierter Vorsorgetest zur Darmkrebsfrüherkennung mit anschließender Darmspiegelung zur diagnostischen Absicherung eines positiven Testergebnisses könnte sich als wesentlich nützlicher für bevölkerungsweite Krebsvorsorge-Programme zeigen.
Über Epigenomics Septin-9-Biomarker
Das Septin-9-Gen enthält die genetische Information für ein Protein, welches an der Zellteilung funktional beteiligt ist und im Verdacht steht bei der Entstehung von Tumoren beteiligt zu sein. In zahlreichen klinischen Fall-Kontroll-Studien mit Blutplasmaproben von etwa 3.500 Darmkrebspatienten, gesunden Kontrollgruppen und Kontrollpatienten mit anderen Darmerkrankungen konnte Epigenomics zeigen, dass methylierte DNA des Septin-9-Gens, die von Tumoren in den Blutstrom abgegeben wird, als Biomarker für den sensitiven und spezifischen Nachweis von Darmkrebs dienen kann. Als erster strategischer Partner lizenzierte Abbott Molecular, Inc. die weltweiten, nicht-exklusiven Rechte an Epigenomics patentgeschütztem Biomarker Septin-9 für Darmkrebs. Weiterhin erwarb Quest Diagnostics Inc., der führende Anbieter für diagnostische Tests, Informationen und Services, die Lizenz für die Vermarktung eines Labor-entwickelten Tests (LDT) für Septin-9 in den USA.
Über DNA-Methylierung
DNA-Methylierung ist ein natürlicher und genau kontrollierter biologischer Prozess, der der Steuerung von Genen und der Stabilität des menschlichen Genoms dient. Im Zuge der DNA-Methylierung wird die Base Cytosin, einer der vier Bausteine unserer DNA, durch das Hinzufügen einer Methylgruppe chemisch verändert. DNA-Methylierung in den Steuerelementen von Genen (z.B. Gen-Promotoren) steuert die Genaktivität. Jeder Zelltyp hat seinen einzigartigen DNA-Methylierungs-"Fingerabdruck", der sich im Rahmen normaler biologischer Prozesse aber auch bei einer Vielzahl von Erkrankungen, insbesondere Krebs, verändert. DNA-Methylierung ist daher aus unserer Sicht eine wertvolle Quelle für hoch spezifische Biomarker für die organspezifische Diagnose und Klassifikation von Krankheiten sowie die Vorhersage von Therapieerfolgen.
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